Am Himmel wächst der Sonne Glut, Aufquillt der See, das Eis zersprang, Das erste Segel theilt die Flut, Mir schwillt das Herz wie Segeldrang.
Zu wandern ist das Herz verdammt, Das seinen Jugendtag versäumt, Sobald die Lenzessonne flammt, Sobald die Welle wieder schäumt.
Verscherzte Jugend ist ein Schmerz Und einer ew'gen Sehnsucht Hort, Nach seinem Lenze sucht das Herz In einem fort, in einem fort!
Und ob die Locke dir ergraut Und bald das Herz wird stille stehn, Noch muß es, wann die Welle blaut, Nach seinem Lenze wandern gehn.
Lenzfahrt.
Am Himmel wächſt der Sonne Glut, Aufquillt der See, das Eis zerſprang, Das erſte Segel theilt die Flut, Mir ſchwillt das Herz wie Segeldrang.
Zu wandern iſt das Herz verdammt, Das ſeinen Jugendtag verſäumt, Sobald die Lenzesſonne flammt, Sobald die Welle wieder ſchäumt.
Verſcherzte Jugend iſt ein Schmerz Und einer ew'gen Sehnſucht Hort, Nach ſeinem Lenze ſucht das Herz In einem fort, in einem fort!
Und ob die Locke dir ergraut Und bald das Herz wird ſtille ſtehn, Noch muß es, wann die Welle blaut, Nach ſeinem Lenze wandern gehn.
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Lenzfahrt.
Am Himmel wächſt der Sonne Glut,
Aufquillt der See, das Eis zerſprang,
Das erſte Segel theilt die Flut,
Mir ſchwillt das Herz wie Segeldrang.
Zu wandern iſt das Herz verdammt,
Das ſeinen Jugendtag verſäumt,
Sobald die Lenzesſonne flammt,
Sobald die Welle wieder ſchäumt.
Verſcherzte Jugend iſt ein Schmerz
Und einer ew'gen Sehnſucht Hort,
Nach ſeinem Lenze ſucht das Herz
In einem fort, in einem fort!
Und ob die Locke dir ergraut
Und bald das Herz wird ſtille ſtehn,
Noch muß es, wann die Welle blaut,
Nach ſeinem Lenze wandern gehn.
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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/24>, abgerufen am 03.03.2025.
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