Schwarzschattende Kastanie, Mein windgeregtes Sommerzelt, Du senkst zur Flut dein weit Geäst, Dein Laub, es durstet und es trinkt, Schwarzschattende Kastanie! Im Porte badet junge Brut Mit Hader oder Lustgeschrei, Und Kinder schwimmen leuchtend weiß Im Gitter deines Blätterwerks, Schwarzschattende Kastanie! Und dämmern See und Ufer ein Und rauscht vorbei das Abendboot, So zuckt aus rother Schiffslatern Ein Blitz und wandert auf dem Schwung Der Flut, gebrochnen Lettern gleich, Bis unter deinem Laub erlischt Die räthselhafte Flammenschrift, Schwarzschattende Kastanie!
Schwarzſchattende Kaſtanie.
Schwarzſchattende Kaſtanie, Mein windgeregtes Sommerzelt, Du ſenkſt zur Flut dein weit Geäſt, Dein Laub, es durſtet und es trinkt, Schwarzſchattende Kaſtanie! Im Porte badet junge Brut Mit Hader oder Luſtgeſchrei, Und Kinder ſchwimmen leuchtend weiß Im Gitter deines Blätterwerks, Schwarzſchattende Kaſtanie! Und dämmern See und Ufer ein Und rauſcht vorbei das Abendboot, So zuckt aus rother Schiffslatern Ein Blitz und wandert auf dem Schwung Der Flut, gebrochnen Lettern gleich, Bis unter deinem Laub erliſcht Die räthſelhafte Flammenſchrift, Schwarzſchattende Kaſtanie!
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Schwarzſchattende Kaſtanie.
Schwarzſchattende Kaſtanie,
Mein windgeregtes Sommerzelt,
Du ſenkſt zur Flut dein weit Geäſt,
Dein Laub, es durſtet und es trinkt,
Schwarzſchattende Kaſtanie!
Im Porte badet junge Brut
Mit Hader oder Luſtgeſchrei,
Und Kinder ſchwimmen leuchtend weiß
Im Gitter deines Blätterwerks,
Schwarzſchattende Kaſtanie!
Und dämmern See und Ufer ein
Und rauſcht vorbei das Abendboot,
So zuckt aus rother Schiffslatern
Ein Blitz und wandert auf dem Schwung
Der Flut, gebrochnen Lettern gleich,
Bis unter deinem Laub erliſcht
Die räthſelhafte Flammenſchrift,
Schwarzſchattende Kaſtanie!
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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/21>, abgerufen am 03.03.2025.
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