Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.Unruhige Nacht. Heut ward mir bis zum jungen Tag Der Schlummer abgebrochen, Im Herzen ging es Schlag auf Schlag Mit Hämmern und mit Pochen, Als trieb' sich eine Bubenschaar Wild um in beiden Kammern, Gewährt hat, bis es Morgen war, Das Klopfen und das Hammern. Nun weist es sich bei Tagesschein Was drin geschafft die Rangen: Sie haben mir im Herzensschrein Dein Bildniß aufgehangen! Unruhige Nacht. Heut ward mir bis zum jungen Tag Der Schlummer abgebrochen, Im Herzen ging es Schlag auf Schlag Mit Hämmern und mit Pochen, Als trieb' ſich eine Bubenſchaar Wild um in beiden Kammern, Gewährt hat, bis es Morgen war, Das Klopfen und das Hammern. Nun weiſt es ſich bei Tagesſchein Was drin geſchafft die Rangen: Sie haben mir im Herzensſchrein Dein Bildniß aufgehangen! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="157" facs="#f0171"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unruhige Nacht.</hi><lb/> </head> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Heut ward mir bis zum jungen Tag</l><lb/> <l>Der Schlummer abgebrochen,</l><lb/> <l>Im Herzen ging es Schlag auf Schlag</l><lb/> <l>Mit Hämmern und mit Pochen,</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Als trieb' ſich eine Bubenſchaar</l><lb/> <l>Wild um in beiden Kammern,</l><lb/> <l>Gewährt hat, bis es Morgen war,</l><lb/> <l>Das Klopfen und das Hammern.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Nun weiſt es ſich bei Tagesſchein</l><lb/> <l>Was drin geſchafft die Rangen:</l><lb/> <l>Sie haben mir im Herzensſchrein</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Dein</hi> Bildniß aufgehangen!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [157/0171]
Unruhige Nacht.
Heut ward mir bis zum jungen Tag
Der Schlummer abgebrochen,
Im Herzen ging es Schlag auf Schlag
Mit Hämmern und mit Pochen,
Als trieb' ſich eine Bubenſchaar
Wild um in beiden Kammern,
Gewährt hat, bis es Morgen war,
Das Klopfen und das Hammern.
Nun weiſt es ſich bei Tagesſchein
Was drin geſchafft die Rangen:
Sie haben mir im Herzensſchrein
Dein Bildniß aufgehangen!
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Zitationshilfe: | Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/171>, abgerufen am 03.03.2025. |