Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.Fülle. Genug ist nicht genug! Gepriesen werde Der Herbst! Kein Ast, der seiner Frucht entbehrte! Tief beugt sich mancher allzureich beschwerte, Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde. Genug ist nicht genug! Es lacht im Laube! Die Pfirsche hat dem Munde zugewunken! Ein helles Zechlied summt die Wespe trunken -- Genug ist nicht genug! -- um eine Traube. Genug ist nicht genug! Mit vollen Zügen Schlürft Dichtergeist am Borne des Genußes, Das Herz, auch es bedarf des Ueberflußes, Genug kann nie und nimmermehr genügen! 1*
Fülle. Genug iſt nicht genug! Geprieſen werde Der Herbſt! Kein Aſt, der ſeiner Frucht entbehrte! Tief beugt ſich mancher allzureich beſchwerte, Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde. Genug iſt nicht genug! Es lacht im Laube! Die Pfirſche hat dem Munde zugewunken! Ein helles Zechlied ſummt die Wespe trunken — Genug iſt nicht genug! — um eine Traube. Genug iſt nicht genug! Mit vollen Zügen Schlürft Dichtergeiſt am Borne des Genußes, Das Herz, auch es bedarf des Ueberflußes, Genug kann nie und nimmermehr genügen! 1*
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Fülle.
Genug iſt nicht genug! Geprieſen werde
Der Herbſt! Kein Aſt, der ſeiner Frucht entbehrte!
Tief beugt ſich mancher allzureich beſchwerte,
Der Apfel fällt mit dumpfem Laut zur Erde.
Genug iſt nicht genug! Es lacht im Laube!
Die Pfirſche hat dem Munde zugewunken!
Ein helles Zechlied ſummt die Wespe trunken —
Genug iſt nicht genug! — um eine Traube.
Genug iſt nicht genug! Mit vollen Zügen
Schlürft Dichtergeiſt am Borne des Genußes,
Das Herz, auch es bedarf des Ueberflußes,
Genug kann nie und nimmermehr genügen!
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