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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Das beerdigte Herz.
Mich denkt es eines alten Traums.
Es war in meiner dumpfen Zeit,
Da junge Wildheit in mir gohr.
Bekümmert war die Mutter oft.
Da kam einmal ein schlimmer Brief.
(Was er enthielt errieth ich nie.)
Die Mutter fuhr sich mit der Hand
Zum Herzen, fast als stürb' es ihr.
Die Nacht darauf hatt' ich den Traum:
Die Mutter sah verstohlen ich
Nach unserm Tannenwinkel gehn,
Den Spaten in der zarten Hand,
Sie grub ein Grab und legt' ein Herz
Hinunter sacht. Sie ebnete
Die Erde dann und schlich davon.

Das beerdigte Herz.
Mich denkt es eines alten Traums.
Es war in meiner dumpfen Zeit,
Da junge Wildheit in mir gohr.
Bekümmert war die Mutter oft.
Da kam einmal ein ſchlimmer Brief.
(Was er enthielt errieth ich nie.)
Die Mutter fuhr ſich mit der Hand
Zum Herzen, faſt als ſtürb' es ihr.
Die Nacht darauf hatt' ich den Traum:
Die Mutter ſah verſtohlen ich
Nach unſerm Tannenwinkel gehn,
Den Spaten in der zarten Hand,
Sie grub ein Grab und legt' ein Herz
Hinunter ſacht. Sie ebnete
Die Erde dann und ſchlich davon.

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[153/0167] Das beerdigte Herz. Mich denkt es eines alten Traums. Es war in meiner dumpfen Zeit, Da junge Wildheit in mir gohr. Bekümmert war die Mutter oft. Da kam einmal ein ſchlimmer Brief. (Was er enthielt errieth ich nie.) Die Mutter fuhr ſich mit der Hand Zum Herzen, faſt als ſtürb' es ihr. Die Nacht darauf hatt' ich den Traum: Die Mutter ſah verſtohlen ich Nach unſerm Tannenwinkel gehn, Den Spaten in der zarten Hand, Sie grub ein Grab und legt' ein Herz Hinunter ſacht. Sie ebnete Die Erde dann und ſchlich davon.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/167>, abgerufen am 22.12.2024.