Bollwerk und Mauer trutzen Dem Wellenwurf schon ein Jahrtausend ja, Wir singen, elf Capuzen, Ein kräftig schallend Deo gloria!
Die Kutten, stark gewoben, Umhingen uns in braunen Lappen lang, Sie sind gemach verstoben, Die Stäubchen irrten durch den Klostergang.
Die Orgel im Empore Spielt unser zwölftes todtes Brüderlein, Hier rieselt uns im Chore Der morsche Kalk sanft ins Geripp herein.
Es glitt vor tausend Jahren Dem Strand ein Sarazenensegel nah, Sobald's vorbeigefahren, Anstimmten wir ein kräftig Gloria.
Ergötzt von unserm Singen, Nahm der Pirat zu uns zurück den Lauf, Zwölf Köpfe ließ er springen, Das Blut schoß wie aus Brunnenröhren auf.
Das Strandkloſter.
Bollwerk und Mauer trutzen Dem Wellenwurf ſchon ein Jahrtauſend ja, Wir ſingen, elf Capuzen, Ein kräftig ſchallend Deo gloria!
Die Kutten, ſtark gewoben, Umhingen uns in braunen Lappen lang, Sie ſind gemach verſtoben, Die Stäubchen irrten durch den Kloſtergang.
Die Orgel im Empore Spielt unſer zwölftes todtes Brüderlein, Hier rieſelt uns im Chore Der morſche Kalk ſanft ins Geripp herein.
Es glitt vor tauſend Jahren Dem Strand ein Sarazenenſegel nah, Sobald's vorbeigefahren, Anſtimmten wir ein kräftig Gloria.
Ergötzt von unſerm Singen, Nahm der Pirat zu uns zurück den Lauf, Zwölf Köpfe ließ er ſpringen, Das Blut ſchoß wie aus Brunnenröhren auf.
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Das Strandkloſter.
Bollwerk und Mauer trutzen
Dem Wellenwurf ſchon ein Jahrtauſend ja,
Wir ſingen, elf Capuzen,
Ein kräftig ſchallend Deo gloria!
Die Kutten, ſtark gewoben,
Umhingen uns in braunen Lappen lang,
Sie ſind gemach verſtoben,
Die Stäubchen irrten durch den Kloſtergang.
Die Orgel im Empore
Spielt unſer zwölftes todtes Brüderlein,
Hier rieſelt uns im Chore
Der morſche Kalk ſanft ins Geripp herein.
Es glitt vor tauſend Jahren
Dem Strand ein Sarazenenſegel nah,
Sobald's vorbeigefahren,
Anſtimmten wir ein kräftig Gloria.
Ergötzt von unſerm Singen,
Nahm der Pirat zu uns zurück den Lauf,
Zwölf Köpfe ließ er ſpringen,
Das Blut ſchoß wie aus Brunnenröhren auf.
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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/156>, abgerufen am 03.03.2025.
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