Menger, Carl: Die Irrthümer des Historismus in der deutschen Nationalökonomie. Wien, 1884.Vierzehnter Brief. Sie sagen, dass ich über meines Gegners mangel- Ich weiss, mein Freund, dass es eine grosse Discutiren Sie in ernstlicher Weise über die Vierzehnter Brief. Sie sagen, dass ich über meines Gegners mangel- Ich weiss, mein Freund, dass es eine grosse Discutiren Sie in ernstlicher Weise über die <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0087" n="[71]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Vierzehnter Brief.</hi> </head><lb/> <p>Sie sagen, dass ich über meines Gegners mangel-<lb/> hafte Orientirung in den von ihm behandelten Fragen<lb/> der Methodik und die Verwirrung seiner Begriffe<lb/> geradezu Genugthuung zu empfinden scheine, während<lb/> dieselben, in Verbindung mit dem äusseren Einflusse<lb/> dieses Mannes auf dem Gebiete unserer Wissenschaft,<lb/> doch zu den ernstesten Betrachtungen über den gegen-<lb/> wärtigen Zustand der deutschen Nationalökonomie<lb/> herausfordern.</p><lb/> <p>Ich weiss, mein Freund, dass es eine grosse<lb/> Sünde ist, über das Lächerliche zu lachen; indess es<lb/> ist so schwer gegenüber einem kahlen und hochmüthigen<lb/> Gegner nicht in den Ton des Hohns zu verfallen. Und<lb/> welcher andere Ton gebührt den Ausführungen eines<lb/> Mannes, welcher ohne die geringste solide Orientirung<lb/> in den Fragen wissenschaftlicher Methodik sich wie<lb/> ein vollgiltiger Richter über den Werth oder Unwerth<lb/> der Ergebnisse methodologischer Untersuchungen ge-<lb/> bärdet? Gibt es auf dem Gebiete der Wissenschaft<lb/> eine zu ernster Betrachtung weniger geeignete Er-<lb/> scheinung, als die aufgeblähte Unwissenschaftlichkeit,<lb/> welche über die Ergebnisse sorgfältiger wissenschaft-<lb/> licher Forschung strenges Gericht hält?</p><lb/> <p>Discutiren Sie in ernstlicher Weise über die<lb/> schwierigsten Fragen der Erkenntnisstheorie mit einem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[71]/0087]
Vierzehnter Brief.
Sie sagen, dass ich über meines Gegners mangel-
hafte Orientirung in den von ihm behandelten Fragen
der Methodik und die Verwirrung seiner Begriffe
geradezu Genugthuung zu empfinden scheine, während
dieselben, in Verbindung mit dem äusseren Einflusse
dieses Mannes auf dem Gebiete unserer Wissenschaft,
doch zu den ernstesten Betrachtungen über den gegen-
wärtigen Zustand der deutschen Nationalökonomie
herausfordern.
Ich weiss, mein Freund, dass es eine grosse
Sünde ist, über das Lächerliche zu lachen; indess es
ist so schwer gegenüber einem kahlen und hochmüthigen
Gegner nicht in den Ton des Hohns zu verfallen. Und
welcher andere Ton gebührt den Ausführungen eines
Mannes, welcher ohne die geringste solide Orientirung
in den Fragen wissenschaftlicher Methodik sich wie
ein vollgiltiger Richter über den Werth oder Unwerth
der Ergebnisse methodologischer Untersuchungen ge-
bärdet? Gibt es auf dem Gebiete der Wissenschaft
eine zu ernster Betrachtung weniger geeignete Er-
scheinung, als die aufgeblähte Unwissenschaftlichkeit,
welche über die Ergebnisse sorgfältiger wissenschaft-
licher Forschung strenges Gericht hält?
Discutiren Sie in ernstlicher Weise über die
schwierigsten Fragen der Erkenntnisstheorie mit einem
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