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Meisel-Heß, Grete: Weiberhaß und Weiberverachtung. Eine Erwiderung auf die in Dr. Otto Weiningers Buche »Geschlecht und Charakter« geäußerten Anschauungen über »Die Frau und ihre Frage«. Wien, 1904.

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VORWORT.




Ein kurzes Vorwort sei an diejenigen gerichtet, denen
vielleicht schon der Titel dieser Broschüre Zweifel
erweckt an ihrer Berechtigung. Ich hörte vor kurzer
Zeit jemanden dies Thema, sowie alles, was mit Feminismus
im Zusammenhang steht, als "ausgesungen" bezeichnen.
Ausgesungen - abgedroschen. Was wäre darüber noch zu
sagen? Diese Ansicht muß umso verblüffender erscheinen, als
zur Zeit häufiger denn je dickleibige Werke herauskommen,
die ihr Thema, nämlich den Antifeminismus, der in seiner
extremsten Form zum direkten Haß und zur Verachtung
des weiblichen Geschlechtes führt, mit einer Gründlichkeit,
Hartnäckigkeit, Unermüdlichkeit und Weitschweifigkeit behandeln,
die besonders dadurch, daß sie meist auch bemüht
ist, aus allen Disziplinen der Wissenschaft Beweise herbeizuholen
und nicht selten die Resultate langwieriger Studien
für ihren vorbestimmten Zweck mit großem Fleiße zur
Stelle schafft, viel Beachtung und Anhängerschaft finden.
Und so lange dies der Fall ist, ist auch jede Gegenbewegung
berechtigt, besonders wenn das aufgehäufte
Material auf der anderen Seite durch gewalttätige Deduktion
zu der gewünschten Tendenz zusammengeschmiedet wurde
und beinahe Zeile für Zeile nach Widerlegung schreit. Es
hieße gewaltsam ersticken, was zur Aussprache drängt,

VORWORT.




Ein kurzes Vorwort sei an diejenigen gerichtet, denen
vielleicht schon der Titel dieser Broschüre Zweifel
erweckt an ihrer Berechtigung. Ich hörte vor kurzer
Zeit jemanden dies Thema, sowie alles, was mit Feminismus
im Zusammenhang steht, als »ausgesungen« bezeichnen.
Ausgesungen – abgedroschen. Was wäre darüber noch zu
sagen? Diese Ansicht muß umso verblüffender erscheinen, als
zur Zeit häufiger denn je dickleibige Werke herauskommen,
die ihr Thema, nämlich den Antifeminismus, der in seiner
extremsten Form zum direkten Haß und zur Verachtung
des weiblichen Geschlechtes führt, mit einer Gründlichkeit,
Hartnäckigkeit, Unermüdlichkeit und Weitschweifigkeit behandeln,
die besonders dadurch, daß sie meist auch bemüht
ist, aus allen Disziplinen der Wissenschaft Beweise herbeizuholen
und nicht selten die Resultate langwieriger Studien
für ihren vorbestimmten Zweck mit großem Fleiße zur
Stelle schafft, viel Beachtung und Anhängerschaft finden.
Und so lange dies der Fall ist, ist auch jede Gegenbewegung
berechtigt, besonders wenn das aufgehäufte
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Zitationshilfe: Meisel-Heß, Grete: Weiberhaß und Weiberverachtung. Eine Erwiderung auf die in Dr. Otto Weiningers Buche »Geschlecht und Charakter« geäußerten Anschauungen über »Die Frau und ihre Frage«. Wien, 1904, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meiselhess_weiberhass_1904/3>, abgerufen am 21.11.2024.