nicht nur absolut grösser ist, sondern mit ungleich größrer Geschwindig- keit wächst; 3) ein immer ausgedehnteres variables Kapital sich stets in Geldkapital umsetzen muss; 4) weil mit der Erweitrung der Produktion die Bildung neuer Geldkapitale Schritt hält, also auch das Material ihrer Schatzform da sein muss. -- Gilt dies schlechthin für die erste Phase der kapitalistischen Produktion, wo auch das Kreditsystem von vorzugs- weis metallischer Cirkulation begleitet ist, so gilt es selbst soweit für die entwickeltste Phase des Kreditsystems, als dessen Basis die Metallcirku- lation bleibt. Einerseits kann hier die zuschüssige Produktion der edlen Metalle, soweit sie abwechselnd reichlich oder spärlich, störende Einflüsse auf die Waarenpreise ausüben, nicht nur in längren, sondern innerhalb sehr kurzer Perioden; andrerseits ist der ganze Kreditmechanismus be- ständig damit beschäftigt, die wirkliche Metallcirkulation durch allerhand Operationen, Methoden, technische Einrichtungen, auf ein relativ stets abnehmendes Minimum zu beschränken -- womit auch die Künstlichkeit der ganzen Maschinerie und die Chancen für Störungen ihres normalen Ganges im selben Verhältniss zunehmen.
Es können die verschiednen B, B', B'' etc. (I), deren virtuelles neues Geldkapital als aktives in Operation tritt, wechselseitig ihre Pro- dukte (Theile ihres Mehrprodukts) von einander zu kaufen und an einander zu verkaufen haben. Pro tanto fliesst das der Cirkulation des Mehr- produkts vorgeschossne Geld -- bei normalem Verlauf -- an die ver- schiednen B's zurück, in derselben Proportion worin sie solches zur Cir- kulation ihrer respektiven Waaren vorgeschossen haben. Cirkulirt das Geld als Zahlungsmittel, so sind hier nur Bilanzen zu zahlen, soweit sich die wechselseitigen Käufe und Verkäufe nicht decken. Es ist aber wichtig, überall, wie es hier geschieht, zunächst die metallische Cirku- lation in ihrer einfachsten, ursprünglichsten Form vorauszusetzen, weil sich damit Fluss und Rückfluss, Ausgleichung von Bilanzen, kurz alle Momente, die im Kreditsystem als bewusst geregelte Verläufe erscheinen, als unabhängig vom Kreditsystem vorhanden darstellen, die Sache in naturwüchsiger Form erscheint, statt in der spätren reflektirten.
3) Das zusätzliche variable Kapital.
Jetzt haben wir, da es sich bisher nur um zusätzliches konstantes Kapital gehandelt, uns zu wenden zur Betrachtung des zusätzlichen variablen Kapitals.
nicht nur absolut grösser ist, sondern mit ungleich größrer Geschwindig- keit wächst; 3) ein immer ausgedehnteres variables Kapital sich stets in Geldkapital umsetzen muss; 4) weil mit der Erweitrung der Produktion die Bildung neuer Geldkapitale Schritt hält, also auch das Material ihrer Schatzform da sein muss. — Gilt dies schlechthin für die erste Phase der kapitalistischen Produktion, wo auch das Kreditsystem von vorzugs- weis metallischer Cirkulation begleitet ist, so gilt es selbst soweit für die entwickeltste Phase des Kreditsystems, als dessen Basis die Metallcirku- lation bleibt. Einerseits kann hier die zuschüssige Produktion der edlen Metalle, soweit sie abwechselnd reichlich oder spärlich, störende Einflüsse auf die Waarenpreise ausüben, nicht nur in längren, sondern innerhalb sehr kurzer Perioden; andrerseits ist der ganze Kreditmechanismus be- ständig damit beschäftigt, die wirkliche Metallcirkulation durch allerhand Operationen, Methoden, technische Einrichtungen, auf ein relativ stets abnehmendes Minimum zu beschränken — womit auch die Künstlichkeit der ganzen Maschinerie und die Chancen für Störungen ihres normalen Ganges im selben Verhältniss zunehmen.
Es können die verschiednen B, B', B'' etc. (I), deren virtuelles neues Geldkapital als aktives in Operation tritt, wechselseitig ihre Pro- dukte (Theile ihres Mehrprodukts) von einander zu kaufen und an einander zu verkaufen haben. Pro tanto fliesst das der Cirkulation des Mehr- produkts vorgeschossne Geld — bei normalem Verlauf — an die ver- schiednen B’s zurück, in derselben Proportion worin sie solches zur Cir- kulation ihrer respektiven Waaren vorgeschossen haben. Cirkulirt das Geld als Zahlungsmittel, so sind hier nur Bilanzen zu zahlen, soweit sich die wechselseitigen Käufe und Verkäufe nicht decken. Es ist aber wichtig, überall, wie es hier geschieht, zunächst die metallische Cirku- lation in ihrer einfachsten, ursprünglichsten Form vorauszusetzen, weil sich damit Fluss und Rückfluss, Ausgleichung von Bilanzen, kurz alle Momente, die im Kreditsystem als bewusst geregelte Verläufe erscheinen, als unabhängig vom Kreditsystem vorhanden darstellen, die Sache in naturwüchsiger Form erscheint, statt in der spätren reflektirten.
3) Das zusätzliche variable Kapital.
Jetzt haben wir, da es sich bisher nur um zusätzliches konstantes Kapital gehandelt, uns zu wenden zur Betrachtung des zusätzlichen variablen Kapitals.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0536"n="502"/>
nicht nur absolut grösser ist, sondern mit ungleich größrer Geschwindig-<lb/>
keit wächst; 3) ein immer ausgedehnteres variables Kapital sich stets in<lb/>
Geldkapital umsetzen muss; 4) weil mit der Erweitrung der Produktion<lb/>
die Bildung neuer Geldkapitale Schritt hält, also auch das Material ihrer<lb/>
Schatzform da sein muss. — Gilt dies schlechthin für die erste Phase<lb/>
der kapitalistischen Produktion, wo auch das Kreditsystem von vorzugs-<lb/>
weis metallischer Cirkulation begleitet ist, so gilt es selbst soweit für die<lb/>
entwickeltste Phase des Kreditsystems, als dessen Basis die Metallcirku-<lb/>
lation bleibt. Einerseits kann hier die zuschüssige Produktion der edlen<lb/>
Metalle, soweit sie abwechselnd reichlich oder spärlich, störende Einflüsse<lb/>
auf die Waarenpreise ausüben, nicht nur in längren, sondern innerhalb<lb/>
sehr kurzer Perioden; andrerseits ist der ganze Kreditmechanismus be-<lb/>
ständig damit beschäftigt, die wirkliche Metallcirkulation durch allerhand<lb/>
Operationen, Methoden, technische Einrichtungen, auf ein relativ stets<lb/>
abnehmendes Minimum zu beschränken — womit auch die Künstlichkeit<lb/>
der ganzen Maschinerie und die Chancen für Störungen ihres normalen<lb/>
Ganges im selben Verhältniss zunehmen.</p><lb/><p>Es können die verschiednen B, B', B'' etc. (I), deren virtuelles<lb/>
neues Geldkapital als aktives in Operation tritt, wechselseitig ihre Pro-<lb/>
dukte (Theile ihres Mehrprodukts) von einander zu kaufen und an einander<lb/>
zu verkaufen haben. Pro tanto fliesst das der Cirkulation des Mehr-<lb/>
produkts vorgeschossne Geld — bei normalem Verlauf — an die ver-<lb/>
schiednen B’s zurück, in derselben Proportion worin sie solches zur Cir-<lb/>
kulation ihrer respektiven Waaren vorgeschossen haben. Cirkulirt das<lb/>
Geld als Zahlungsmittel, so sind hier nur Bilanzen zu zahlen, soweit<lb/>
sich die wechselseitigen Käufe und Verkäufe nicht decken. Es ist aber<lb/>
wichtig, überall, wie es hier geschieht, zunächst die metallische Cirku-<lb/>
lation in ihrer einfachsten, ursprünglichsten Form vorauszusetzen, weil<lb/>
sich damit Fluss und Rückfluss, Ausgleichung von Bilanzen, kurz alle<lb/>
Momente, die im Kreditsystem als bewusst geregelte Verläufe erscheinen,<lb/>
als unabhängig vom Kreditsystem vorhanden darstellen, die Sache in<lb/>
naturwüchsiger Form erscheint, statt in der spätren reflektirten.</p></div><lb/><divn="5"><head>3) <hirendition="#g">Das zusätzliche variable Kapital</hi>.</head><lb/><p>Jetzt haben wir, da es sich bisher nur um zusätzliches konstantes Kapital<lb/>
gehandelt, uns zu wenden zur Betrachtung des zusätzlichen variablen Kapitals.</p><lb/></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[502/0536]
nicht nur absolut grösser ist, sondern mit ungleich größrer Geschwindig-
keit wächst; 3) ein immer ausgedehnteres variables Kapital sich stets in
Geldkapital umsetzen muss; 4) weil mit der Erweitrung der Produktion
die Bildung neuer Geldkapitale Schritt hält, also auch das Material ihrer
Schatzform da sein muss. — Gilt dies schlechthin für die erste Phase
der kapitalistischen Produktion, wo auch das Kreditsystem von vorzugs-
weis metallischer Cirkulation begleitet ist, so gilt es selbst soweit für die
entwickeltste Phase des Kreditsystems, als dessen Basis die Metallcirku-
lation bleibt. Einerseits kann hier die zuschüssige Produktion der edlen
Metalle, soweit sie abwechselnd reichlich oder spärlich, störende Einflüsse
auf die Waarenpreise ausüben, nicht nur in längren, sondern innerhalb
sehr kurzer Perioden; andrerseits ist der ganze Kreditmechanismus be-
ständig damit beschäftigt, die wirkliche Metallcirkulation durch allerhand
Operationen, Methoden, technische Einrichtungen, auf ein relativ stets
abnehmendes Minimum zu beschränken — womit auch die Künstlichkeit
der ganzen Maschinerie und die Chancen für Störungen ihres normalen
Ganges im selben Verhältniss zunehmen.
Es können die verschiednen B, B', B'' etc. (I), deren virtuelles
neues Geldkapital als aktives in Operation tritt, wechselseitig ihre Pro-
dukte (Theile ihres Mehrprodukts) von einander zu kaufen und an einander
zu verkaufen haben. Pro tanto fliesst das der Cirkulation des Mehr-
produkts vorgeschossne Geld — bei normalem Verlauf — an die ver-
schiednen B’s zurück, in derselben Proportion worin sie solches zur Cir-
kulation ihrer respektiven Waaren vorgeschossen haben. Cirkulirt das
Geld als Zahlungsmittel, so sind hier nur Bilanzen zu zahlen, soweit
sich die wechselseitigen Käufe und Verkäufe nicht decken. Es ist aber
wichtig, überall, wie es hier geschieht, zunächst die metallische Cirku-
lation in ihrer einfachsten, ursprünglichsten Form vorauszusetzen, weil
sich damit Fluss und Rückfluss, Ausgleichung von Bilanzen, kurz alle
Momente, die im Kreditsystem als bewusst geregelte Verläufe erscheinen,
als unabhängig vom Kreditsystem vorhanden darstellen, die Sache in
naturwüchsiger Form erscheint, statt in der spätren reflektirten.
3) Das zusätzliche variable Kapital.
Jetzt haben wir, da es sich bisher nur um zusätzliches konstantes Kapital
gehandelt, uns zu wenden zur Betrachtung des zusätzlichen variablen Kapitals.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/536>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.