gesellschaftlicher Stufenleiter modificirt es ihn nur, soweit es nicht nur die Produktion, sondern auch die Konsumtion beschleunigt.
Zehntes Kapitel. Theorien über fixes und cirkulirendes Kapital. Die Physiokraten und Adam Smith.
Bei Quesnay erscheint der Unterschied von fixem und cirkulirendem Kapital als avances primitives und avances annuelles. Er stellt diesen Unterschied richtig dar als Unterschied innerhalb des produktiven, dem unmittelbaren Produktionsprocess einverleibten Kapitals. Da ihm das in der Agrikultur angewandte Kapital, also das Kapital des Pächters, als das einzig wirklich produktive gilt, so ergeben sich diese Unterschiede auch nur für das Kapital des Pächters. Hieraus ergiebt sich auch die jährliche Umschlagszeit des einen Theils des Kapitals, und die mehr als jährliche (zehnjährige) des andern. Beiläufig übertragen die Physiokraten im Lauf der Entwicklung diese Unterschiede auch auf andre Sorten Ka- pital, auf das industrielle Kapital überhaupt. Für die Gesellschaft bleibt der Unterschied zwischen jährlichen und mehrjährigen Vorschüssen so wichtig, dass viele Oekonomen, selbst nach A. Smith, zu dieser Bestimmung zurückkehren.
Der Unterschied zwischen beiden Arten von Vorschüssen entsteht erst, sobald vorgeschossnes Geld in die Elemente des produktiven Kapitals ver- wandelt ist. Es ist ein Unterschied, einzig und allein innerhalb des pro- duktiven Kapitals. Es fällt Quesnay daher nicht ein, das Geld, sei es zu den ur- sprünglichen, sei es zu den jährlichen Vorschüssen zu rechnen. Als Vorschüsse der Produktion -- d. h. als produktives Kapital -- stehn sie beide sowohl dem Geld, wie den auf dem Markt befindlichen Waaren gegenüber. Ferner reducirt sich der Unterschied dieser beiden Elemente des produktiven Kapitals bei Quesnay richtig auf die verschiedne Weise, worin sie in den Werth des fertigen Produkts eingehn, daher auf die verschiedne Weise, worin ihr Werth mit dem Produktenwerth cirkulirt wird, und daher die verschiedne
gesellschaftlicher Stufenleiter modificirt es ihn nur, soweit es nicht nur die Produktion, sondern auch die Konsumtion beschleunigt.
Zehntes Kapitel. Theorien über fixes und cirkulirendes Kapital. Die Physiokraten und Adam Smith.
Bei Quesnay erscheint der Unterschied von fixem und cirkulirendem Kapital als avances primitives und avances annuelles. Er stellt diesen Unterschied richtig dar als Unterschied innerhalb des produktiven, dem unmittelbaren Produktionsprocess einverleibten Kapitals. Da ihm das in der Agrikultur angewandte Kapital, also das Kapital des Pächters, als das einzig wirklich produktive gilt, so ergeben sich diese Unterschiede auch nur für das Kapital des Pächters. Hieraus ergiebt sich auch die jährliche Umschlagszeit des einen Theils des Kapitals, und die mehr als jährliche (zehnjährige) des andern. Beiläufig übertragen die Physiokraten im Lauf der Entwicklung diese Unterschiede auch auf andre Sorten Ka- pital, auf das industrielle Kapital überhaupt. Für die Gesellschaft bleibt der Unterschied zwischen jährlichen und mehrjährigen Vorschüssen so wichtig, dass viele Oekonomen, selbst nach A. Smith, zu dieser Bestimmung zurückkehren.
Der Unterschied zwischen beiden Arten von Vorschüssen entsteht erst, sobald vorgeschossnes Geld in die Elemente des produktiven Kapitals ver- wandelt ist. Es ist ein Unterschied, einzig und allein innerhalb des pro- duktiven Kapitals. Es fällt Quesnay daher nicht ein, das Geld, sei es zu den ur- sprünglichen, sei es zu den jährlichen Vorschüssen zu rechnen. Als Vorschüsse der Produktion — d. h. als produktives Kapital — stehn sie beide sowohl dem Geld, wie den auf dem Markt befindlichen Waaren gegenüber. Ferner reducirt sich der Unterschied dieser beiden Elemente des produktiven Kapitals bei Quesnay richtig auf die verschiedne Weise, worin sie in den Werth des fertigen Produkts eingehn, daher auf die verschiedne Weise, worin ihr Werth mit dem Produktenwerth cirkulirt wird, und daher die verschiedne
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gesellschaftlicher Stufenleiter modificirt es ihn nur, soweit es nicht nur
die Produktion, sondern auch die Konsumtion beschleunigt.
Zehntes Kapitel.
Theorien über fixes und cirkulirendes Kapital.
Die Physiokraten und Adam Smith.
Bei Quesnay erscheint der Unterschied von fixem und cirkulirendem
Kapital als avances primitives und avances annuelles. Er stellt diesen
Unterschied richtig dar als Unterschied innerhalb des produktiven, dem
unmittelbaren Produktionsprocess einverleibten Kapitals. Da ihm das in
der Agrikultur angewandte Kapital, also das Kapital des Pächters, als
das einzig wirklich produktive gilt, so ergeben sich diese Unterschiede
auch nur für das Kapital des Pächters. Hieraus ergiebt sich auch die
jährliche Umschlagszeit des einen Theils des Kapitals, und die mehr als
jährliche (zehnjährige) des andern. Beiläufig übertragen die Physiokraten
im Lauf der Entwicklung diese Unterschiede auch auf andre Sorten Ka-
pital, auf das industrielle Kapital überhaupt. Für die Gesellschaft bleibt
der Unterschied zwischen jährlichen und mehrjährigen Vorschüssen so
wichtig, dass viele Oekonomen, selbst nach A. Smith, zu dieser Bestimmung
zurückkehren.
Der Unterschied zwischen beiden Arten von Vorschüssen entsteht erst,
sobald vorgeschossnes Geld in die Elemente des produktiven Kapitals ver-
wandelt ist. Es ist ein Unterschied, einzig und allein innerhalb des pro-
duktiven Kapitals. Es fällt Quesnay daher nicht ein, das Geld, sei es zu den ur-
sprünglichen, sei es zu den jährlichen Vorschüssen zu rechnen. Als Vorschüsse
der Produktion — d. h. als produktives Kapital — stehn sie beide sowohl dem
Geld, wie den auf dem Markt befindlichen Waaren gegenüber. Ferner reducirt
sich der Unterschied dieser beiden Elemente des produktiven Kapitals bei
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/202>, abgerufen am 21.11.2024.
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