Formen, die bei dem individuellen Waarenproducenten nur verschwindende und kaum bemerkbare Momente sind, neben seinen produktiven Funktionen herlaufen oder sich mit ihnen verschlingen -- wie diese als massenhafte Cirkulationskosten die Augen frappiren können, sieht man beim blossen Einnehmen und Ausgeben von Geld, sobald es als ausschliessliche Funktion von Banken etc. oder des Kassirers in individuellen Ge- schäften, verselbständigt und auf grosser Stufenleiter koncentrirt ist. Was festzuhalten, ist, dass diese Cirkulationskosten durch die veränderte Gestalt ihren Charakter nicht ändern.
3) Geld.
Ob ein Produkt als Waare oder nicht als Waare producirt wird, es ist stets stoffliche Gestalt von Reichthum, Gebrauchswerth, bestimmt, in die individuelle oder produktive Konsumtion einzugehn. Als Waare existirt sein Werth ideell im Preise, der an seiner wirklichen Gebrauchs- gestalt nichts ändert. Dass aber bestimmte Waaren, wie Gold und Silber, als Geld fungiren und als solche ausschliesslich den Cirkulationsprocess be- hausen (auch als Schatz, Reserve etc. bleiben sie, obwohl latent, in der Cirkulationssphäre) ist ein reines Produkt der bestimmten gesellschaftlichen Form des Produktionsprocesses, der Produktionsprocess von Waaren ist. Da auf Grundlage der kapitalistischen Produktion Waare die allgemeine Gestalt des Pro- dukts wird, und die grösste Masse des Produkts als Waare producirt wird und daher die Geldform annehmen muss, da also die Waarenmasse, der als Waare fungirende Theil des gesellschaftlichen Reichthums fortwährend wächst -- so nimmt hier auch der Umfang des als Cirkulationsmittel, Zahlungs- mittel, Reserve etc. fungirenden Golds und Silbers zu. Diese als Geld fungirenden Waaren gehn weder in die individuelle noch in die pro- duktive Konsumtion ein. Es ist gesellschaftliche Arbeit, in einer Form fixirt, worin sie als blosse Cirkulationsmaschine dient. Ausserdem dass ein Theil des gesellschaftlichen Reichthums in diese unproduktive Form ge- bannt ist, erheischt der Verschleiss des Geldes beständigen Ersatz desselben oder Umwandlung von mehr gesellschaftlicher Arbeit -- in Produktform -- in mehr Gold und Silber. Diese Ersatzkosten sind bei kapitalistisch ent- wickelten Nationen bedeutend, weil überhaupt der in Form des Gelds ge- bannte Theil des Reichthums umfangreich ist. Gold und Silber, als Geld- waaren, bilden für die Gesellschaft Cirkulationskosten die nur aus der ge- sellschaftlichen Form der Produktion entspringen. Es sind faux frais der
Formen, die bei dem individuellen Waarenproducenten nur verschwindende und kaum bemerkbare Momente sind, neben seinen produktiven Funktionen herlaufen oder sich mit ihnen verschlingen — wie diese als massenhafte Cirkulationskosten die Augen frappiren können, sieht man beim blossen Einnehmen und Ausgeben von Geld, sobald es als ausschliessliche Funktion von Banken etc. oder des Kassirers in individuellen Ge- schäften, verselbständigt und auf grosser Stufenleiter koncentrirt ist. Was festzuhalten, ist, dass diese Cirkulationskosten durch die veränderte Gestalt ihren Charakter nicht ändern.
3) Geld.
Ob ein Produkt als Waare oder nicht als Waare producirt wird, es ist stets stoffliche Gestalt von Reichthum, Gebrauchswerth, bestimmt, in die individuelle oder produktive Konsumtion einzugehn. Als Waare existirt sein Werth ideell im Preise, der an seiner wirklichen Gebrauchs- gestalt nichts ändert. Dass aber bestimmte Waaren, wie Gold und Silber, als Geld fungiren und als solche ausschliesslich den Cirkulationsprocess be- hausen (auch als Schatz, Reserve etc. bleiben sie, obwohl latent, in der Cirkulationssphäre) ist ein reines Produkt der bestimmten gesellschaftlichen Form des Produktionsprocesses, der Produktionsprocess von Waaren ist. Da auf Grundlage der kapitalistischen Produktion Waare die allgemeine Gestalt des Pro- dukts wird, und die grösste Masse des Produkts als Waare producirt wird und daher die Geldform annehmen muss, da also die Waarenmasse, der als Waare fungirende Theil des gesellschaftlichen Reichthums fortwährend wächst — so nimmt hier auch der Umfang des als Cirkulationsmittel, Zahlungs- mittel, Reserve etc. fungirenden Golds und Silbers zu. Diese als Geld fungirenden Waaren gehn weder in die individuelle noch in die pro- duktive Konsumtion ein. Es ist gesellschaftliche Arbeit, in einer Form fixirt, worin sie als blosse Cirkulationsmaschine dient. Ausserdem dass ein Theil des gesellschaftlichen Reichthums in diese unproduktive Form ge- bannt ist, erheischt der Verschleiss des Geldes beständigen Ersatz desselben oder Umwandlung von mehr gesellschaftlicher Arbeit — in Produktform — in mehr Gold und Silber. Diese Ersatzkosten sind bei kapitalistisch ent- wickelten Nationen bedeutend, weil überhaupt der in Form des Gelds ge- bannte Theil des Reichthums umfangreich ist. Gold und Silber, als Geld- waaren, bilden für die Gesellschaft Cirkulationskosten die nur aus der ge- sellschaftlichen Form der Produktion entspringen. Es sind faux frais der
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Formen, die bei dem individuellen Waarenproducenten nur verschwindende
und kaum bemerkbare Momente sind, neben seinen produktiven Funktionen
herlaufen oder sich mit ihnen verschlingen — wie diese als massenhafte
Cirkulationskosten die Augen frappiren können, sieht man beim blossen
Einnehmen und Ausgeben von Geld, sobald es als ausschliessliche
Funktion von Banken etc. oder des Kassirers in individuellen Ge-
schäften, verselbständigt und auf grosser Stufenleiter koncentrirt ist.
Was festzuhalten, ist, dass diese Cirkulationskosten durch die veränderte
Gestalt ihren Charakter nicht ändern.
3) Geld.
Ob ein Produkt als Waare oder nicht als Waare producirt wird,
es ist stets stoffliche Gestalt von Reichthum, Gebrauchswerth, bestimmt,
in die individuelle oder produktive Konsumtion einzugehn. Als Waare
existirt sein Werth ideell im Preise, der an seiner wirklichen Gebrauchs-
gestalt nichts ändert. Dass aber bestimmte Waaren, wie Gold und Silber,
als Geld fungiren und als solche ausschliesslich den Cirkulationsprocess be-
hausen (auch als Schatz, Reserve etc. bleiben sie, obwohl latent, in der
Cirkulationssphäre) ist ein reines Produkt der bestimmten gesellschaftlichen
Form des Produktionsprocesses, der Produktionsprocess von Waaren ist. Da auf
Grundlage der kapitalistischen Produktion Waare die allgemeine Gestalt des Pro-
dukts wird, und die grösste Masse des Produkts als Waare producirt wird und
daher die Geldform annehmen muss, da also die Waarenmasse, der als Waare
fungirende Theil des gesellschaftlichen Reichthums fortwährend wächst —
so nimmt hier auch der Umfang des als Cirkulationsmittel, Zahlungs-
mittel, Reserve etc. fungirenden Golds und Silbers zu. Diese als Geld
fungirenden Waaren gehn weder in die individuelle noch in die pro-
duktive Konsumtion ein. Es ist gesellschaftliche Arbeit, in einer Form
fixirt, worin sie als blosse Cirkulationsmaschine dient. Ausserdem dass
ein Theil des gesellschaftlichen Reichthums in diese unproduktive Form ge-
bannt ist, erheischt der Verschleiss des Geldes beständigen Ersatz desselben
oder Umwandlung von mehr gesellschaftlicher Arbeit — in Produktform —
in mehr Gold und Silber. Diese Ersatzkosten sind bei kapitalistisch ent-
wickelten Nationen bedeutend, weil überhaupt der in Form des Gelds ge-
bannte Theil des Reichthums umfangreich ist. Gold und Silber, als Geld-
waaren, bilden für die Gesellschaft Cirkulationskosten die nur aus der ge-
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/146>, abgerufen am 21.11.2024.
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