Früher hatten wir zu betrachten, wie der Mehrwerth aus dem Kapital, jetzt wie das Kapital aus dem Mehrwerth entspringt. Anwendung von Mehrwerth als Kapital oder Rückverwandlung von Mehrwerth in Kapital heisst Accumulation des Kapitals21).
Ein Kapital betrage 10,000 Pfd. St., sein variabler Bestandtheil 2000 Pfd. St. Bei einer Rate des Mehrwerths von 100 % producirt es in einer gewissen Periode, jährlich z. B., einen Mehrwerth von 2000 Pfd. St. Werden diese 2000 Pfd. St. wieder als Kapital vorgeschossen, so wächst das ursprüngliche Kapital von 10,000 auf 12,000 Pfd. St. oder es hat accumulirt. Es ist zunächst gleichgiltig, ob das Zuschusskapital zum alten geschlagen oder selbstständig verwerthet wird.
Eine Werthsumme von 2000 Pfd. St. ist eine Werthsumme von 2000 Pfd. St. Man riecht und sieht diesem Geld nicht an, dass es Mehrwerth ist. Der Charakter eines Werths als Mehrwerth zeigt, wie er zu seinem Eigner kam, ändert aber nichts an der Natur des Werths oder des Geldes. Die Verwandlung der zuschüssigen 2000 Pfd. St. in Kapital geht also in derselben Weise vor, wie die Verwandlung der ur- sprünglichen 10,000 Pfd. St. Die Bedingungen der Metamorphose blei- ben dieselben. Ein Theil der 2000 Pfd. St. muss in constantes, der andre in variables Kapital verwandelt werden, der eine in die objektiven Faktoren des Arbeitsprozesses, Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel, der andre in seinen subjektiven Faktor, Arbeitskraft. Der Kapitalist muss also diese Elemente auf dem Waarenmarkt vorfinden. So stellt sich der Vor- gang dar vom Standpunkt des individuellen Kapitalisten, der die Geld- summe von 10,000 Pfd. St. in einen Waarenwerth von 12,000 Pfd. St. ver- wandelt, diesen Waarenwerth in Geld zum Belauf von 12,000 Pfd. St. rück- verwandelt, und nun neben dem ursprünglichen Werth von 10,000 Pfd. St.
7. April 1849.) Die unter diesem Titel in der N. Rh. Z. veröffentlichten Artikel sind Bruchstücke der Vorlesungen, die ich über jenes Thema 1847 im deutschen Arbeiterverein zu Brüssel hielt und deren Druck durch die Februar- revolution unterbrochen wurde.
21) "Accumulation of Capital: the employment of a portion of reve- nue as capital." (Malthus: "Definitions etc." ed. Cazenove p. 11.) "Conversion of revenue into Capital." (Malthus: "Princ. of Pol. Econ. 2nd ed. Lond. 1836", p. 319.)
b) Verwandlung von Mehrwerth in Kapital.
Früher hatten wir zu betrachten, wie der Mehrwerth aus dem Kapital, jetzt wie das Kapital aus dem Mehrwerth entspringt. Anwendung von Mehrwerth als Kapital oder Rückverwandlung von Mehrwerth in Kapital heisst Accumulation des Kapitals21).
Ein Kapital betrage 10,000 Pfd. St., sein variabler Bestandtheil 2000 Pfd. St. Bei einer Rate des Mehrwerths von 100 % producirt es in einer gewissen Periode, jährlich z. B., einen Mehrwerth von 2000 Pfd. St. Werden diese 2000 Pfd. St. wieder als Kapital vorgeschossen, so wächst das ursprüngliche Kapital von 10,000 auf 12,000 Pfd. St. oder es hat accumulirt. Es ist zunächst gleichgiltig, ob das Zuschusskapital zum alten geschlagen oder selbstständig verwerthet wird.
Eine Werthsumme von 2000 Pfd. St. ist eine Werthsumme von 2000 Pfd. St. Man riecht und sieht diesem Geld nicht an, dass es Mehrwerth ist. Der Charakter eines Werths als Mehrwerth zeigt, wie er zu seinem Eigner kam, ändert aber nichts an der Natur des Werths oder des Geldes. Die Verwandlung der zuschüssigen 2000 Pfd. St. in Kapital geht also in derselben Weise vor, wie die Verwandlung der ur- sprünglichen 10,000 Pfd. St. Die Bedingungen der Metamorphose blei- ben dieselben. Ein Theil der 2000 Pfd. St. muss in constantes, der andre in variables Kapital verwandelt werden, der eine in die objektiven Faktoren des Arbeitsprozesses, Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel, der andre in seinen subjektiven Faktor, Arbeitskraft. Der Kapitalist muss also diese Elemente auf dem Waarenmarkt vorfinden. So stellt sich der Vor- gang dar vom Standpunkt des individuellen Kapitalisten, der die Geld- summe von 10,000 Pfd. St. in einen Waarenwerth von 12,000 Pfd. St. ver- wandelt, diesen Waarenwerth in Geld zum Belauf von 12,000 Pfd. St. rück- verwandelt, und nun neben dem ursprünglichen Werth von 10,000 Pfd. St.
7. April 1849.) Die unter diesem Titel in der N. Rh. Z. veröffentlichten Artikel sind Bruchstücke der Vorlesungen, die ich über jenes Thema 1847 im deutschen Arbeiterverein zu Brüssel hielt und deren Druck durch die Februar- revolution unterbrochen wurde.
21) „Accumulation of Capital: the employment of a portion of reve- nue as capital.“ (Malthus: „Definitions etc.“ ed. Cazenove p. 11.) „Conversion of revenue into Capital.“ (Malthus: „Princ. of Pol. Econ. 2nd ed. Lond. 1836“, p. 319.)
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[567/0586]
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Früher hatten wir zu betrachten, wie der Mehrwerth aus dem Kapital,
jetzt wie das Kapital aus dem Mehrwerth entspringt. Anwendung
von Mehrwerth als Kapital oder Rückverwandlung von
Mehrwerth in Kapital heisst Accumulation des Kapitals 21).
Ein Kapital betrage 10,000 Pfd. St., sein variabler Bestandtheil
2000 Pfd. St. Bei einer Rate des Mehrwerths von 100 % producirt es
in einer gewissen Periode, jährlich z. B., einen Mehrwerth von 2000
Pfd. St. Werden diese 2000 Pfd. St. wieder als Kapital vorgeschossen,
so wächst das ursprüngliche Kapital von 10,000 auf 12,000 Pfd. St. oder
es hat accumulirt. Es ist zunächst gleichgiltig, ob das Zuschusskapital
zum alten geschlagen oder selbstständig verwerthet wird.
Eine Werthsumme von 2000 Pfd. St. ist eine Werthsumme von
2000 Pfd. St. Man riecht und sieht diesem Geld nicht an, dass es
Mehrwerth ist. Der Charakter eines Werths als Mehrwerth zeigt,
wie er zu seinem Eigner kam, ändert aber nichts an der Natur des Werths
oder des Geldes. Die Verwandlung der zuschüssigen 2000 Pfd. St. in
Kapital geht also in derselben Weise vor, wie die Verwandlung der ur-
sprünglichen 10,000 Pfd. St. Die Bedingungen der Metamorphose blei-
ben dieselben. Ein Theil der 2000 Pfd. St. muss in constantes, der
andre in variables Kapital verwandelt werden, der eine in die objektiven
Faktoren des Arbeitsprozesses, Arbeitsmaterial und Arbeitsmittel, der
andre in seinen subjektiven Faktor, Arbeitskraft. Der Kapitalist muss
also diese Elemente auf dem Waarenmarkt vorfinden. So stellt sich der Vor-
gang dar vom Standpunkt des individuellen Kapitalisten, der die Geld-
summe von 10,000 Pfd. St. in einen Waarenwerth von 12,000 Pfd. St. ver-
wandelt, diesen Waarenwerth in Geld zum Belauf von 12,000 Pfd. St. rück-
verwandelt, und nun neben dem ursprünglichen Werth von 10,000 Pfd. St.
20)
21) „Accumulation of Capital: the employment of a portion of reve-
nue as capital.“ (Malthus: „Definitions etc.“ ed. Cazenove p. 11.)
„Conversion of revenue into Capital.“ (Malthus: „Princ. of Pol.
Econ. 2nd ed. Lond. 1836“, p. 319.)
20) 7. April 1849.) Die unter diesem Titel in der N. Rh. Z. veröffentlichten
Artikel sind Bruchstücke der Vorlesungen, die ich über jenes Thema 1847 im
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/586>, abgerufen am 30.12.2024.
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