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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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pfängt/ so unterläst man doch nicht/ dar-
über zu klagen.

LXXXIX.

Die Grausamkeit leistet der Unehrbar-
keit gerne Gesellschafft/ und kan man von
demjenigen sagen/ der sich in die Wollüste
sencket/ daß er ein Selav seiner Begier-
den sey/ daß er wie ein Vieh lebet/ und schier
nichts von einem Menschen an sich habe.

XC.

Man kan die Sauberkeit und Pracht
der Kleider nicht besser beschreiben/ als wann
man sie eine Unterschrifft der Leichtsinnig-
keit und des Stoltzes nennet. Das heist
gar wenig Verstands Urtheil haben/ wann
man grosse Unkosten anwendet/ vor einen
stoltzen und ehrgeitzigen Menschen gehal-
ten zu werden/ und sich zu einem Bettler zu
machen/ damit man vor reich angesehen
werde.

XCI.

Der Ehrgeitz ist zweyen grossen Kranck-
heiten unterworffen/ er ist allezeit sehr ver-
hasset/ und hat gemeiniglich einen sehr lei-
digen Ausgang. Man siehet selten/ daß
es einen Mann wohl abgehet/ der die Ver-
wegenheit an sich hat/ daß er sich über seinen
Herrn erheben will.

XCII.

pfaͤngt/ ſo unterlaͤſt man doch nicht/ dar-
uͤber zu klagen.

LXXXIX.

Die Grauſamkeit leiſtet der Unehrbar-
keit gerne Geſellſchafft/ und kan man von
demjenigen ſagen/ der ſich in die Wolluͤſte
ſencket/ daß er ein Selav ſeiner Begier-
den ſey/ daß er wie ein Vieh lebet/ und ſchier
nichts von einem Menſchen an ſich habe.

XC.

Man kan die Sauberkeit und Pracht
der Kleider nicht beſſer beſchreiben/ als wañ
man ſie eine Unterſchrifft der Leichtſinnig-
keit und des Stoltzes nennet. Das heiſt
gar wenig Verſtands Urtheil haben/ wann
man groſſe Unkoſten anwendet/ vor einen
ſtoltzen und ehrgeitzigen Menſchen gehal-
ten zu werden/ und ſich zu einem Bettler zu
machen/ damit man vor reich angeſehen
werde.

XCI.

Der Ehrgeitz iſt zweyen groſſen Kranck-
heiten unterworffen/ er iſt allezeit ſehr ver-
haſſet/ und hat gemeiniglich einen ſehr lei-
digen Ausgang. Man ſiehet ſelten/ daß
es einen Mann wohl abgehet/ der die Ver-
wegenheit an ſich hat/ daß er ſich uͤber ſeinen
Herrn erheben will.

XCII.
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[40/0051] pfaͤngt/ ſo unterlaͤſt man doch nicht/ dar- uͤber zu klagen. LXXXIX. Die Grauſamkeit leiſtet der Unehrbar- keit gerne Geſellſchafft/ und kan man von demjenigen ſagen/ der ſich in die Wolluͤſte ſencket/ daß er ein Selav ſeiner Begier- den ſey/ daß er wie ein Vieh lebet/ und ſchier nichts von einem Menſchen an ſich habe. XC. Man kan die Sauberkeit und Pracht der Kleider nicht beſſer beſchreiben/ als wañ man ſie eine Unterſchrifft der Leichtſinnig- keit und des Stoltzes nennet. Das heiſt gar wenig Verſtands Urtheil haben/ wann man groſſe Unkoſten anwendet/ vor einen ſtoltzen und ehrgeitzigen Menſchen gehal- ten zu werden/ und ſich zu einem Bettler zu machen/ damit man vor reich angeſehen werde. XCI. Der Ehrgeitz iſt zweyen groſſen Kranck- heiten unterworffen/ er iſt allezeit ſehr ver- haſſet/ und hat gemeiniglich einen ſehr lei- digen Ausgang. Man ſiehet ſelten/ daß es einen Mann wohl abgehet/ der die Ver- wegenheit an ſich hat/ daß er ſich uͤber ſeinen Herrn erheben will. XCII.

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/51>, abgerufen am 21.12.2024.