[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.in seiner Gewalt hat/ oder was noch weit LXXIIX. Sich in die Zeit richten/ ist eine sehr schö- LXXIX. Man muß sein Gewissen mehr fürchten/ LXXX. Die prächtige Verheissungen sind mir sehr B 6
in ſeiner Gewalt hat/ oder was noch weit LXXIIX. Sich in die Zeit richten/ iſt eine ſehr ſchoͤ- LXXIX. Man muß ſein Gewiſſen mehr fuͤrchten/ LXXX. Die praͤchtige Verheiſſungen ſind mir ſehr B 6
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in ſeiner Gewalt hat/ oder was noch weit
entfernet iſt/ und das Gegenwaͤrtige/ das
man in der Hand hat/ verſaͤumet.
LXXIIX.
Sich in die Zeit richten/ iſt eine ſehr ſchoͤ-
ne Wiſſenſchafft/ die auch einem Koͤnige
nicht uͤbel anſtehet. Ich halte dich vor ei-
nen der allerungluͤckſeligſten Sclaven/
wann du gezwungen/ und nicht aus Zunei-
gung dieneſt/ hergegen wann du von Her-
tzen und mit Freuden dieneſt/ ſo erhebeſt du
deine Dienſtbarkeit auf eine edele Weiſe.
LXXIX.
Man muß ſein Gewiſſen mehr fuͤrchten/
als das gemeine Geſchwaͤtz/ das Gluͤck der
Allerſeligſten beſtehet in einem reinen und
unſchuldigen Leben. Es iſt kein ſchoͤners
Lob/ als wann man Lob wuͤrdig iſt/ es iſt
nichts/ wann man ſcheinet etwas zu ſeyn/
daß man nicht iſt: Aber es iſt bevorab dar-
an gelegen/ daß man warhafftig derjenige
ſey/ der man ſeyn ſoll. Was ſoll es dir
dienen/ wann du tauſenderley Lob von an-
dern empfaͤngeſt/ und dein eigen Gewiſſen
dir erweiſet/ daß du deſſen nicht werth biſt.
LXXX.
Die praͤchtige Verheiſſungen ſind mir
ſehr
B 6
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/46>, abgerufen am 04.07.2024. |