[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.fähret/ so laß keinen allzu grossen Schmer- LIX. Man greifft ein Schloß an dem schwä- LX. Man macht sich leichtlich zum Herrn über LXI.
faͤhret/ ſo laß keinen allzu groſſen Schmer- LIX. Man greifft ein Schloß an dem ſchwaͤ- LX. Man macht ſich leichtlich zum Herrn uͤber LXI.
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faͤhret/ ſo laß keinen allzu groſſen Schmer-
tzen deßwegen vermercken/ damit du deinen
Feind nicht erfreueſt. Hergegen wann
die Sachen nach Luſt außſchlagen/ ſo maͤßi-
ge deine Freude/ damit du den Ehrgeitzigen
zu einem Exempel dieneſt.
LIX.
Man greifft ein Schloß an dem ſchwaͤ-
cheſten Theil an; es iſt eine Thorheit/ wann
man ſich mercken laͤſt/ wo unſer Geiſt am
ſchwaͤcheſten und empfindlichſten iſt; man
wird uns bald an demſelben Ort verwun-
den. So mache es dann alſo/ daß man
nicht wiſſe/ was dich am meiſten an demſel-
ben Ort trifft.
LX.
Man macht ſich leichtlich zum Herrn uͤber
eines andern Gedancken/ wann man ſich
ſeine Zuneigungen zu erforſchen befleiſſet;
das heiſt/ durch die Breſſe drein dringen/
wann man ſich dieſes unſchuldigen Kunſt-
ſtuͤcks bedienet/ damit man Theil an ſeiner
Gunſt bekommet. Es iſt nicht ſo leicht/ wie
man meinet/ den Leuten zu gefallen/ man
muß Gluͤck und Geſchicklichkeit haben/ wañ
man wohl damit wil zu recht kommen/ ſon-
derlich/ wann man ſich keiner Schmeiche-
ley bedienen will.
LXI.
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