[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.billigkeit/ und hält den Lauf vieler Schmä- LVII. Die unschuldigste und zärtlichste Rache LIIX. Man sol sich nicht zu sehr bekümmern um fähret/ B 2
billigkeit/ und haͤlt den Lauf vieler Schmaͤ- LVII. Die unſchuldigſte und zaͤrtlichſte Rache LIIX. Man ſol ſich nicht zu ſehr bekuͤmmern um faͤhret/ B 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="27"/> billigkeit/ und haͤlt den Lauf vieler Schmaͤ-<lb/> hungen auff/ welche man ohne dieſelbe<lb/> ſchwerlich vermeyden koͤnte. Man muß<lb/> ihm nicht einbilden/ daß derjenige/ welcher<lb/> uns aus Haß/ ſo er wider uns gefaſt/ belei-<lb/> digt/ allein Urſache daran ſey/ wir helffen<lb/> auch darzu/ wann wir es nicht geduͤltig<lb/> leiden.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LVII.</hi> </head><lb/> <p>Die unſchuldigſte und zaͤrtlichſte Rache<lb/> iſt diejenige/ wann man ſich ſtellet/ als waͤre<lb/> man nicht beleidiget worden; ſintemahl<lb/> der Verdruß und Mißſallen/ ſo unſer<lb/> Freund uns anthun wollen/ indem er uns<lb/> einen Schimpff bewieſen/ auff ihn ſelber<lb/> faͤllt/ und ihn hefftig plaget/ wann man ſich<lb/> deſſen nicht annimmet/ wie er gemeynet;<lb/> alſo daß er ſchier unſinnig wird/ wann er<lb/> ſiehet/ daß ſeine Hoffnung vergebens/ und<lb/> alſo die Straffe vor ſeinen boͤſen Willen<lb/> ſelber traͤgt.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">LIIX.</hi> </head><lb/> <p>Man ſol ſich nicht zu ſehr bekuͤmmern um<lb/> den Ausgang der Sachen/ auch muß man<lb/> keine groſſe Bekuͤmmernuͤß ſpuͤren laſſen/<lb/> wann ſie uns nicht nach unſerm Willen<lb/> gehen. Wann dir einiges Ungluͤck wieder-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">faͤhret/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0038]
billigkeit/ und haͤlt den Lauf vieler Schmaͤ-
hungen auff/ welche man ohne dieſelbe
ſchwerlich vermeyden koͤnte. Man muß
ihm nicht einbilden/ daß derjenige/ welcher
uns aus Haß/ ſo er wider uns gefaſt/ belei-
digt/ allein Urſache daran ſey/ wir helffen
auch darzu/ wann wir es nicht geduͤltig
leiden.
LVII.
Die unſchuldigſte und zaͤrtlichſte Rache
iſt diejenige/ wann man ſich ſtellet/ als waͤre
man nicht beleidiget worden; ſintemahl
der Verdruß und Mißſallen/ ſo unſer
Freund uns anthun wollen/ indem er uns
einen Schimpff bewieſen/ auff ihn ſelber
faͤllt/ und ihn hefftig plaget/ wann man ſich
deſſen nicht annimmet/ wie er gemeynet;
alſo daß er ſchier unſinnig wird/ wann er
ſiehet/ daß ſeine Hoffnung vergebens/ und
alſo die Straffe vor ſeinen boͤſen Willen
ſelber traͤgt.
LIIX.
Man ſol ſich nicht zu ſehr bekuͤmmern um
den Ausgang der Sachen/ auch muß man
keine groſſe Bekuͤmmernuͤß ſpuͤren laſſen/
wann ſie uns nicht nach unſerm Willen
gehen. Wann dir einiges Ungluͤck wieder-
faͤhret/
B 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |