[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.einen Menschen klug zu machen/ sondern sie XLVI. Begnüge dich mit wenigem/ so wirstu in XLVII. Man findet einen sehr grausamen Feind XLVIII. Ob schon der Reichthum in sich selber XLIX.
einen Menſchen klug zu machen/ ſondern ſie XLVI. Begnuͤge dich mit wenigem/ ſo wirſtu in XLVII. Man findet einen ſehr grauſamen Feind XLVIII. Ob ſchon der Reichthum in ſich ſelber XLIX.
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einen Menſchen klug zu machen/ ſondern ſie
dient ihm auch/ viel Gedult zu erlangen.
XLVI.
Begnuͤge dich mit wenigem/ ſo wirſtu in
dem Elend anderer Leute einen reichen
Schatz ſamblen. Die Armuth iſt keine
Tugend/ ſondern die Liebe der Armuth iſt
wuͤrdig einen ſolchen Nahmen zu fuͤhren.
XLVII.
Man findet einen ſehr grauſamen Feind
inder Armuth/ wann man keine Affection
gegen denſelben traͤgt: Denn ohne die Un-
gelegenheit/ die ſie nach ſich ziehet/ oͤffnet ſie
auch vielen andern Ubeln die Thuͤr. Die
Nothwendigkeit und die Schande ſind
zwey unerſchoͤpffliche Quellen alles Ubels
und Ungluͤcks.
XLVIII.
Ob ſchon der Reichthum in ſich ſelber
betrachtet nicht boͤß iſt; ſo iſt es doch alle-
zeit ſehr gefaͤhrlich und alſo billich zu verach-
ten. Das Feuer iſt gut zu hunderterley
Sachen/ doch darff man nicht ſagen/ daß
es unter einen groſſen Hauffen Pulver gut
ſey. Eben alſo gehet es mit dem Reich-
thum/ derſelbe wird boͤſe/ ſo bald man ſich
daran bindet.
XLIX.
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