[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.Kugel. Unser Hertz findet vielmehr seine X. Derjenige/ welcher so weit kommen/ daß XI. Wann du Hertz genug hast dich zu re- du
Kugel. Unſer Hertz findet vielmehr ſeine X. Derjenige/ welcher ſo weit kommen/ daß XI. Wann du Hertz genug haſt dich zu re- du
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Kugel. Unſer Hertz findet vielmehr ſeine
Ruhe und Ergoͤtzlichkeit/ wann es nichts
begehret/ als wann es nach groſſen Sachen
trachtet.
X.
Derjenige/ welcher ſo weit kommen/ daß
er nichts fuͤrchtet und nichts hoffet/ hat et-
was groſſes erlanget/ der Friede und die
Ruhe/ derer er genieſſet/ iſt ein Geſchenck/
welches ihme die Fortun/ wie reich ſie auch
iſt/ nicht geben kan: Ein Mann kan auf
dieſer Welt ſein eigener Gutthaͤter werden.
Er kan ihm mehr Vergnuͤgung ſchaffen/
indem er nichts begehret/ als er von Erobe-
rung der gantzen Welt haben wuͤrde. Man
weiß genug/ daß es großmuͤthige Perſoh-
nen gegeben hat/ welche die Welt mit Ver-
achtung angeſehen haben. Aber alle Leute
auf der Welt wuͤndſchen mit Verlangen/
daß ſie eben ſo gluͤckſelig ſeyn moͤchten/ als
derjenige/ der nichts mehr in dieſer Welt
begehret. Dieſes iſt das rechte Vergnuͤ-
gen und die wahre Gluͤckſeligkeit unſers
Hertzens.
XI.
Wann du Hertz genug haſt dich zu re-
ſolviren zu leiden/ ſo verſichere ich dich/ daß
du
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