[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.einigen verdrießlichen Zufall oder Unbillig- LXXXIX. Die grosse Beschwerlichkeiten machen XC. Die Stärcke und Klugheit sind die zwey doch
einigen verdrießlichen Zufall oder Unbillig- LXXXIX. Die groſſe Beſchwerlichkeiten machen XC. Die Staͤrcke und Klugheit ſind die zwey doch
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einigen verdrießlichen Zufall oder Unbillig-
keit nicht leiden/ ſo redet man wie die Wei-
ber/ und laͤſt ſeine Schwachheit allzuſehr
ſehen; ein Mann redet anderſt/ und ſagt
mit einer großmuͤthigen Reſolution, ich
wil das nicht thun.
LXXXIX.
Die groſſe Beſchwerlichkeiten machen
die behertzten Leute noch muthiger; Das
Ungluͤck/ ſo ihnen begegnet/ erweiſet/ was
ſie ſeynd. Sie wiſſen nicht/ was das iſt/
die Furcht anzuhoͤren/ und ſind verſichert/
daß ein großmuͤthiges Hertz uͤber alle ſeine
Feinde triumphiren kan. Man muß ge-
ſtehen/ daß die Gedult gar ſtarck iſt/ weil ſie
mit allem zum Ende komt ohne Huͤlffe eini-
ges Menſchen. Es iſt eine Veſtung/ die
ſich ſelbſt defendiret, und die des Zorns
nicht von noͤthen hat/ diejenige/ welche ſie
angreiffen/ zuruͤcke zu ſchlagen.
XC.
Die Staͤrcke und Klugheit ſind die zwey
Tugen den/ welche den Triumpff-Wagen/
darauf die Victoria ſitzt/ unterſtuͤtzen.
Man iſt doppelt ſtarck/ wañ man die Groß-
muͤthigkeit mit dem guten Raht vergeſellen
kan. Wie tapffer man auch iſt/ ſo kan man
doch
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