Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.Erstes Buch. Viertes Hauptstück. Viertes Hauptstück. Von dem Religions-Zustande in Europa. §. 25. Christliche und nicht christliche Religionen. Ein großer Theil von Europa und selbst von Asien a) Spittler Grundriß der Geschichte der christlichen Kirche. 3te Aufl. Göttingen 1791. 8. §. 26. Römische und griechische Kirche. In dem Schooße der christlichen Kirche selbst aber Heer
Erſtes Buch. Viertes Hauptſtuͤck. Viertes Hauptſtuͤck. Von dem Religions-Zuſtande in Europa. §. 25. Chriſtliche und nicht chriſtliche Religionen. Ein großer Theil von Europa und ſelbſt von Aſien a) Spittler Grundriß der Geſchichte der chriſtlichen Kirche. 3te Aufl. Goͤttingen 1791. 8. §. 26. Roͤmiſche und griechiſche Kirche. In dem Schooße der chriſtlichen Kirche ſelbſt aber Heer
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Erſtes Buch. Viertes Hauptſtuͤck.
Viertes Hauptſtuͤck.
Von dem Religions-Zuſtande in Europa.
§. 25.
Chriſtliche und nicht chriſtliche Religionen.
Ein großer Theil von Europa und ſelbſt von Aſien
und Africa war ſchon zur chriſtlichen Religion a) uͤberge-
gangen, als im Anfang des 7ten Jahrhunderts Mahomet
ſeine Irrlehren zu verbreiten anfing. Seine Nachfolger,
nicht zufrieden in Perſien, Sirien, klein Aſien, Egypten
und Africa ihre Religion mit dem Schwerdt in der Hand
eingefuͤhret zu haben, uͤberfielen auch im 8ten Jahrhundert
Spanien und beſiegten es. Zwar wurden ſie aus dieſem
Staat ſtuffenweiſe verdraͤngt und ihr Ueberreſt 1610 gaͤnz-
lich verjagt; auch war es auf einer andren Seite Gewinn
fuͤr die chriſtliche Religion, daß ſie in Teutſchland im
7ten in Schweden, Daͤnemark, Boͤhmen im 10ten,
in Preußen im 13ten Jahrhundert, und durch Miſſionen
vom Orient aus in Ungarn, Polen und Rußland einge-
fuͤhret wurde. Aber die Schwaͤche der griechiſchen Kaiſer
und ihrer Nachbarn, und der erkaltende Religions Eifer
der uͤbrigen Maͤchte, gaben den Tuͤrken Veranlaſſung 1360
feſten Fuß im Oſten von Europa zu faſſen, und durch Er-
oberung von Conſtantinopel 1453 den Grund zu der einzi-
gen noch in Europa beſtehenden nicht chriſtlichen Monarchie
zu legen, deren dauerhafteſte Stuͤtze jetzt nur noch die eifer-
ſuͤchtige Sorge einzelner Europaͤiſchen Maͤchte fuͤr das Gleich-
gewicht des Handels und der Macht zu ſeyn ſcheint.
a⁾ Spittler Grundriß der Geſchichte der chriſtlichen Kirche.
3te Aufl. Goͤttingen 1791. 8.
§. 26.
Roͤmiſche und griechiſche Kirche.
In dem Schooße der chriſtlichen Kirche ſelbſt aber
entſtand ſeit, unter mehreren Biſchoͤfen von hervorragenden
Anſehn, dem Biſchof zu Rom und dem Patriarchen zu
Conſtantinopel das Feld allein uͤbrig geblieben war, ein
Heer
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