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Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.

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Gleichheit Würden und Rang.
g) Bey Gelegenheit des W. Friedens erklärte Schweden an Frank-
reich: qu'elle pretendoit ne ceder en rien a la France in prae-
cedentia et prerogatiua. Rousset mem. sur le rang chap. VII.

Moser Beyträge zu dem europ. Völkerrecht in Friedenszei-
ten
Th. I. S. 41.
h) Dänemark fordert den Rang über Schweden unter andern,
weil die Unionskönige jenen Titel voran gesetzt haben.
i) So weichen in solchen Fällen Portugal, Preußen, Sardinien,
an Spanien, Frankreich, England
, fordern aber in allen
übrigen Fällen die Gleichheit. Moser Versuch Th. I. S. 71.
Beyträge Th. I. S. 43.
k) So verlangt z. B. Dänemark den Rang über Schweden und
Polen, so verlangen mehrere Könige den Rang über Sardinien,
Ungarn, obgleich diese wenigstens auf Gleichheit dringen; die
Schriften über diese besondere Präcedenz Streitigkeiten s. in von
Ompteda Litteratur
Th. II. §. 194. u. f.
§. 131.
Rang der Republiken und Churfürsten.

Nach der bisherigen Regel des Völkerrechts hatten die
Könige den Rang vor allen Republiken und nur kaum
kann man das als eine Ausnahme ansehn, daß das Cor-
pus der teutschen Reichsstände (corps germanique) den
Königen zuweilen vorgesetzt worden a). Wie indeß Crom-
well zur Zeit wo er dem Englischen Statt das äußere An-
sehn einer Republik gegeben hatte, den Rang behauptete,
den das Königreich England gehabt b), so ist schon aus den
bisherigen Vorgängen abzunehmen c), daß Frankreich, wenn
dieser Staat auch sich als Republik behaupten sollte, dieselbe
Stelle die es bisher in Europa eingenommen, auch ferner
zu besitzen verlangen werde.

Die übrigen Republiken räumen den Königen den
Rang ein d), streiten aber mit den teutschen Churfürsten die
sich unmittelbar an die regierenden e) Könige anzuschließen
und den Republiken vorzugehn verlangen, auch nicht nur
von dem Kaiserlichen Hofe sich diese Präcedenz ausbedun-

gen
Gleichheit Wuͤrden und Rang.
g) Bey Gelegenheit des W. Friedens erklaͤrte Schweden an Frank-
reich: qu’elle pretendoit ne ceder en rien à la France in prae-
cedentia et prerogatiua. Rousset mem. ſur le rang chap. VII.

Moſer Beytraͤge zu dem europ. Voͤlkerrecht in Friedenszei-
ten
Th. I. S. 41.
h) Daͤnemark fordert den Rang uͤber Schweden unter andern,
weil die Unionskoͤnige jenen Titel voran geſetzt haben.
i) So weichen in ſolchen Faͤllen Portugal, Preußen, Sardinien,
an Spanien, Frankreich, England
, fordern aber in allen
uͤbrigen Faͤllen die Gleichheit. Moſer Verſuch Th. I. S. 71.
Beytraͤge Th. I. S. 43.
k) So verlangt z. B. Daͤnemark den Rang uͤber Schweden und
Polen, ſo verlangen mehrere Koͤnige den Rang uͤber Sardinien,
Ungarn, obgleich dieſe wenigſtens auf Gleichheit dringen; die
Schriften uͤber dieſe beſondere Praͤcedenz Streitigkeiten ſ. in von
Ompteda Litteratur
Th. II. §. 194. u. f.
§. 131.
Rang der Republiken und Churfuͤrſten.

Nach der bisherigen Regel des Voͤlkerrechts hatten die
Koͤnige den Rang vor allen Republiken und nur kaum
kann man das als eine Ausnahme anſehn, daß das Cor-
pus der teutſchen Reichsſtaͤnde (corps germanique) den
Koͤnigen zuweilen vorgeſetzt worden a). Wie indeß Crom-
well zur Zeit wo er dem Engliſchen Statt das aͤußere An-
ſehn einer Republik gegeben hatte, den Rang behauptete,
den das Koͤnigreich England gehabt b), ſo iſt ſchon aus den
bisherigen Vorgaͤngen abzunehmen c), daß Frankreich, wenn
dieſer Staat auch ſich als Republik behaupten ſollte, dieſelbe
Stelle die es bisher in Europa eingenommen, auch ferner
zu beſitzen verlangen werde.

Die uͤbrigen Republiken raͤumen den Koͤnigen den
Rang ein d), ſtreiten aber mit den teutſchen Churfuͤrſten die
ſich unmittelbar an die regierenden e) Koͤnige anzuſchließen
und den Republiken vorzugehn verlangen, auch nicht nur
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[159/0187] Gleichheit Wuͤrden und Rang. g⁾ Bey Gelegenheit des W. Friedens erklaͤrte Schweden an Frank- reich: qu’elle pretendoit ne ceder en rien à la France in prae- cedentia et prerogatiua. Rousset mem. ſur le rang chap. VII. Moſer Beytraͤge zu dem europ. Voͤlkerrecht in Friedenszei- ten Th. I. S. 41. h⁾ Daͤnemark fordert den Rang uͤber Schweden unter andern, weil die Unionskoͤnige jenen Titel voran geſetzt haben. i⁾ So weichen in ſolchen Faͤllen Portugal, Preußen, Sardinien, an Spanien, Frankreich, England, fordern aber in allen uͤbrigen Faͤllen die Gleichheit. Moſer Verſuch Th. I. S. 71. Beytraͤge Th. I. S. 43. k⁾ So verlangt z. B. Daͤnemark den Rang uͤber Schweden und Polen, ſo verlangen mehrere Koͤnige den Rang uͤber Sardinien, Ungarn, obgleich dieſe wenigſtens auf Gleichheit dringen; die Schriften uͤber dieſe beſondere Praͤcedenz Streitigkeiten ſ. in von Ompteda Litteratur Th. II. §. 194. u. f. §. 131. Rang der Republiken und Churfuͤrſten. Nach der bisherigen Regel des Voͤlkerrechts hatten die Koͤnige den Rang vor allen Republiken und nur kaum kann man das als eine Ausnahme anſehn, daß das Cor- pus der teutſchen Reichsſtaͤnde (corps germanique) den Koͤnigen zuweilen vorgeſetzt worden a). Wie indeß Crom- well zur Zeit wo er dem Engliſchen Statt das aͤußere An- ſehn einer Republik gegeben hatte, den Rang behauptete, den das Koͤnigreich England gehabt b), ſo iſt ſchon aus den bisherigen Vorgaͤngen abzunehmen c), daß Frankreich, wenn dieſer Staat auch ſich als Republik behaupten ſollte, dieſelbe Stelle die es bisher in Europa eingenommen, auch ferner zu beſitzen verlangen werde. Die uͤbrigen Republiken raͤumen den Koͤnigen den Rang ein d), ſtreiten aber mit den teutſchen Churfuͤrſten die ſich unmittelbar an die regierenden e) Koͤnige anzuſchließen und den Republiken vorzugehn verlangen, auch nicht nur von dem Kaiſerlichen Hofe ſich dieſe Praͤcedenz ausbedun- gen

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Zitationshilfe: Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martens_voelkerrecht_1796/187>, abgerufen am 21.11.2024.