Martens, Georg Friedrich von: Einleitung in das positive Europäische Völkerrecht auf Verträge und Herkommen gegründet. Göttingen, 1796.Rechte d. Völker in Ans. d. einzelnen Hoheitsrechte. gesetzgebende Gewalt desselben unterworfen. Die Kaiserhaben längst aufgehöret dergleichen Privilegia zu ertheilen, da sie hiezu nicht mehr Recht als andere Souveraine haben. a) I. H. Böhmer principia iuris publ. vninersalis R. sp. L. II. c. 5. § 58. So ertheilen z. B. oft die Schweizer Eidgenossen teut- schen Buchhändlern Privilegia wider den Nachdruck Moser Versuch Th. VII. S. 275. b) Moser Staatsrecht Th. I. S. 327. §. 83. Recht der Ertheilung der Aemter. Da der Regent nicht alle Theile der Staatsverwal- a) Z. B. Elisabeth v. England, die Entfernung des Grafen Lenox, von Schottland, Rußland die des Grafen Tessin, von Schweden Moser kl. Schriften Th. VI. S. 315. Spanien die des Staats- ministers Acton, von Neapolis. Nouv. extraord. 1786. n. 3. 10. 18. 31 in den Suppl.; daß durch Verträge hierin etwas verabre- det werden könne, ist kein Zweifel; nur ob die Provinz Holland 1654 mit England die Acte van Seclnsie gültig eingehen können ward gestritten. A. G. die verein. Niederlande Th. V. S. 376. b) Moser Versuch Th. VI. S. 22. §. 84. Titel, Würden, Vorrang. Daß diese Aemter nach ihrer verschiedenen Wichtig- Vorzü- G 5
Rechte d. Voͤlker in Anſ. d. einzelnen Hoheitsrechte. geſetzgebende Gewalt deſſelben unterworfen. Die Kaiſerhaben laͤngſt aufgehoͤret dergleichen Privilegia zu ertheilen, da ſie hiezu nicht mehr Recht als andere Souveraine haben. a) I. H. Böhmer principia iuris publ. vninerſalis R. ſp. L. II. c. 5. § 58. So ertheilen z. B. oft die Schweizer Eidgenoſſen teut- ſchen Buchhaͤndlern Privilegia wider den Nachdruck Moſer Verſuch Th. VII. S. 275. b) Moſer Staatsrecht Th. I. S. 327. §. 83. Recht der Ertheilung der Aemter. Da der Regent nicht alle Theile der Staatsverwal- a) Z. B. Eliſabeth v. England, die Entfernung des Grafen Lenox, von Schottland, Rußland die des Grafen Teſſin, von Schweden Moſer kl. Schriften Th. VI. S. 315. Spanien die des Staats- miniſters Acton, von Neapolis. Nouv. extraord. 1786. n. 3. 10. 18. 31 in den Suppl.; daß durch Vertraͤge hierin etwas verabre- det werden koͤnne, iſt kein Zweifel; nur ob die Provinz Holland 1654 mit England die Acte van Seclnſie guͤltig eingehen koͤnnen ward geſtritten. A. G. die verein. Niederlande Th. V. S. 376. b) Moſer Verſuch Th. VI. S. 22. §. 84. Titel, Wuͤrden, Vorrang. Daß dieſe Aemter nach ihrer verſchiedenen Wichtig- Vorzuͤ- G 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0133" n="105"/><fw place="top" type="header">Rechte d. Voͤlker in Anſ. d. einzelnen Hoheitsrechte.</fw><lb/> geſetzgebende Gewalt deſſelben unterworfen. Die Kaiſer<lb/> haben laͤngſt aufgehoͤret dergleichen Privilegia zu ertheilen,<lb/> da ſie hiezu nicht mehr Recht als andere Souveraine haben.</p><lb/> <note place="end" n="a)"><hi rendition="#aq">I. H. <hi rendition="#k">Böhmer</hi> <hi rendition="#i">principia iuris publ. vninerſalis</hi> R. ſp. L. II. c.</hi> 5.<lb/> § 58. So ertheilen z. B. oft die Schweizer Eidgenoſſen teut-<lb/> ſchen Buchhaͤndlern Privilegia wider den Nachdruck <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Moſer</hi><lb/> Verſuch</hi> Th. <hi rendition="#aq">VII.</hi> S. 275.</note><lb/> <note place="end" n="b)"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Moſer</hi> Staatsrecht</hi> Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 327.</note> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 83.<lb/><hi rendition="#fr">Recht der Ertheilung der Aemter</hi>.</head><lb/> <p>Da der Regent nicht alle Theile der Staatsverwal-<lb/> tung ſelbſt uͤbernehmen kann, ſo muß er das Recht haben<lb/> Beamte (Hof-Staats-Kriegs-Civil-Beamte) zu ernen-<lb/> nen. Die Wahl derſelben, die Zulaſſung oder Ausſchlieſ-<lb/> ſung der Fremden, die Abdankung der ernannten haͤngt<lb/> von der Verfaſſung oder dem Willen des Regenten ab;<lb/> auswaͤrtige Maͤchte haben kein Recht ſich in dieſe haͤußliche<lb/> Angelegenheiten zu miſchen, oder davon Rechenſchaft zu<lb/> begehren, ob es gleich nicht an Beyſpielen fehlt, wo die<lb/> Abdankung eines Staatsbeamten begehret <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>), oder von<lb/> der vorgenommnen Veraͤnderung im Miniſterium Anzeige<lb/> gethan worden <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">b</hi>);</hi> beides laͤßt ſich aber nicht aus einem<lb/> allgemein herkoͤmmlichen Voͤlkerrecht ableiten.</p><lb/> <note place="end" n="a)">Z. B. Eliſabeth v. England, die Entfernung des Grafen Lenox,<lb/> von Schottland, Rußland die des Grafen Teſſin, von Schweden<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Moſer</hi> kl. Schriften</hi> Th. <hi rendition="#aq">VI.</hi> S. 315. Spanien die des Staats-<lb/> miniſters Acton, von Neapolis. <hi rendition="#aq">Nouv. extraord. 1786. n.</hi> 3. 10.<lb/> 18. 31 in den Suppl.; daß durch Vertraͤge hierin etwas verabre-<lb/> det werden koͤnne, iſt kein Zweifel; nur ob die Provinz Holland<lb/> 1654 mit England die <hi rendition="#aq">Acte van Seclnſie</hi> guͤltig eingehen koͤnnen<lb/> ward geſtritten. <hi rendition="#fr">A. G. die verein. Niederlande</hi> Th. <hi rendition="#aq">V.</hi> S. 376.</note><lb/> <note place="end" n="b)"><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Moſer</hi> Verſuch</hi> Th. <hi rendition="#aq">VI.</hi> S. 22.</note> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 84.<lb/><hi rendition="#fr">Titel, Wuͤrden, Vorrang</hi>.</head><lb/> <p>Daß dieſe Aemter nach ihrer verſchiedenen Wichtig-<lb/> keit mit beſondren Titeln, Wuͤrden und andren perſoͤnlichen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">G 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Vorzuͤ-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0133]
Rechte d. Voͤlker in Anſ. d. einzelnen Hoheitsrechte.
geſetzgebende Gewalt deſſelben unterworfen. Die Kaiſer
haben laͤngſt aufgehoͤret dergleichen Privilegia zu ertheilen,
da ſie hiezu nicht mehr Recht als andere Souveraine haben.
a⁾ I. H. Böhmer principia iuris publ. vninerſalis R. ſp. L. II. c. 5.
§ 58. So ertheilen z. B. oft die Schweizer Eidgenoſſen teut-
ſchen Buchhaͤndlern Privilegia wider den Nachdruck Moſer
Verſuch Th. VII. S. 275.
b⁾ Moſer Staatsrecht Th. I. S. 327.
§. 83.
Recht der Ertheilung der Aemter.
Da der Regent nicht alle Theile der Staatsverwal-
tung ſelbſt uͤbernehmen kann, ſo muß er das Recht haben
Beamte (Hof-Staats-Kriegs-Civil-Beamte) zu ernen-
nen. Die Wahl derſelben, die Zulaſſung oder Ausſchlieſ-
ſung der Fremden, die Abdankung der ernannten haͤngt
von der Verfaſſung oder dem Willen des Regenten ab;
auswaͤrtige Maͤchte haben kein Recht ſich in dieſe haͤußliche
Angelegenheiten zu miſchen, oder davon Rechenſchaft zu
begehren, ob es gleich nicht an Beyſpielen fehlt, wo die
Abdankung eines Staatsbeamten begehret a), oder von
der vorgenommnen Veraͤnderung im Miniſterium Anzeige
gethan worden b); beides laͤßt ſich aber nicht aus einem
allgemein herkoͤmmlichen Voͤlkerrecht ableiten.
a⁾ Z. B. Eliſabeth v. England, die Entfernung des Grafen Lenox,
von Schottland, Rußland die des Grafen Teſſin, von Schweden
Moſer kl. Schriften Th. VI. S. 315. Spanien die des Staats-
miniſters Acton, von Neapolis. Nouv. extraord. 1786. n. 3. 10.
18. 31 in den Suppl.; daß durch Vertraͤge hierin etwas verabre-
det werden koͤnne, iſt kein Zweifel; nur ob die Provinz Holland
1654 mit England die Acte van Seclnſie guͤltig eingehen koͤnnen
ward geſtritten. A. G. die verein. Niederlande Th. V. S. 376.
b⁾ Moſer Verſuch Th. VI. S. 22.
§. 84.
Titel, Wuͤrden, Vorrang.
Daß dieſe Aemter nach ihrer verſchiedenen Wichtig-
keit mit beſondren Titeln, Wuͤrden und andren perſoͤnlichen
Vorzuͤ-
G 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |