Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite


CAPVT. I.

Von denen Hüten insgemein/ deroselben
Ursprung/ Gebrauch und Nutzen/ auch
was ihrer
Form, wie auch der Materien we-
gen/ aus welchen solche verfertiget we[r]den/

zu bemercken sey/ und was vor Handlung
damit getrieben werde.

DAß die Hüte nicht gleich von Anfang
der Welt her denen Leuten bekannt
gewesen seyn, sondern dieselbe eben
so wohl mit bloßen Häuptern, als
baarfuß einhergegangen, solches
lässet sich leichtlich aus der ersten
Welt ihrer Simplicität, und daß die Handwercks-
Künste erst nach und nach bekannt, und in U-
bung gebracht worden, abnehmen; jedoch stehet
auch nicht zu zweiffeln, daß wie man etwan zu
Anfangs Baum-Rinden, oder Stücklein Holtz
nach Art unser heutigen Capuciner unter die
Fuß-Sohlen mit Bast oder Riemen gebunden,
man auch also erstlich grünes Laub, nach-
mahls geflochtene Stroh-Kräntze, und endlich
gar förmliche mit einen Rand gemachte Stroh-

Hü-
A 5


CAPVT. I.

Von denen Huͤten insgemein/ deroſelben
Urſprung/ Gebrauch und Nutzen/ auch
was ihrer
Form, wie auch der Materien we-
gen/ aus welchen ſolche verfertiget we[r]den/

zu bemercken ſey/ und was vor Handlung
damit getrieben werde.

DAß die Huͤte nicht gleich von Anfang
der Welt her denen Leuten bekannt
geweſen ſeyn, ſondern dieſelbe eben
ſo wohl mit bloßen Haͤuptern, als
baarfuß einhergegangen, ſolches
laͤſſet ſich leichtlich aus der erſten
Welt ihreꝛ Simplicitaͤt, und daß die Handweꝛcks-
Kuͤnſte erſt nach und nach bekannt, und in U-
bung gebracht worden, abnehmen; jedoch ſtehet
auch nicht zu zweiffeln, daß wie man etwan zu
Anfangs Baum-Rinden, oder Stuͤcklein Holtz
nach Art unſer heutigen Capuciner unter die
Fuß-Sohlen mit Baſt oder Riemen gebunden,
man auch alſo erſtlich gruͤnes Laub, nach-
mahls geflochtene Stroh-Kraͤntze, und endlich
gar foͤrmliche mit einen Rand gemachte Stroh-

Huͤ-
A 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0015" n="[9]"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq">CAPVT. I.</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p> <hi rendition="#fr">Von denen Hu&#x0364;ten insgemein/ dero&#x017F;elben<lb/>
Ur&#x017F;prung/ Gebrauch und Nutzen/ auch<lb/>
was ihrer</hi> <hi rendition="#aq">Form,</hi> <hi rendition="#fr">wie auch der</hi> <hi rendition="#aq">Materien</hi> <hi rendition="#fr">we-<lb/>
gen/ aus welchen &#x017F;olche verfertiget we<supplied>r</supplied>den/</hi><lb/> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">zu bemercken &#x017F;ey/ und was vor Handlung<lb/>
damit getrieben werde.</hi> </hi> </p>
        </argument><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>Aß die Hu&#x0364;te nicht gleich von Anfang<lb/>
der Welt her denen Leuten bekannt<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn, &#x017F;ondern die&#x017F;elbe eben<lb/>
&#x017F;o wohl mit bloßen Ha&#x0364;uptern, als<lb/>
baarfuß einhergegangen, &#x017F;olches<lb/>
la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich leichtlich aus der er&#x017F;ten<lb/>
Welt ihre&#xA75B; <hi rendition="#aq">Simplici</hi>ta&#x0364;t, und daß die Handwe&#xA75B;cks-<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;te er&#x017F;t nach und nach bekannt, und in U-<lb/>
bung gebracht worden, abnehmen; jedoch &#x017F;tehet<lb/>
auch nicht zu zweiffeln, daß wie man etwan zu<lb/>
Anfangs Baum-Rinden, oder Stu&#x0364;cklein Holtz<lb/>
nach Art un&#x017F;er heutigen Capuciner unter die<lb/>
Fuß-Sohlen mit Ba&#x017F;t oder Riemen gebunden,<lb/>
man auch al&#x017F;o er&#x017F;tlich gru&#x0364;nes Laub, nach-<lb/>
mahls geflochtene Stroh-Kra&#x0364;ntze, und endlich<lb/>
gar fo&#x0364;rmliche mit einen Rand gemachte Stroh-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 5</fw><fw place="bottom" type="catch">Hu&#x0364;-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[9]/0015] CAPVT. I. Von denen Huͤten insgemein/ deroſelben Urſprung/ Gebrauch und Nutzen/ auch was ihrer Form, wie auch der Materien we- gen/ aus welchen ſolche verfertiget werden/ zu bemercken ſey/ und was vor Handlung damit getrieben werde. DAß die Huͤte nicht gleich von Anfang der Welt her denen Leuten bekannt geweſen ſeyn, ſondern dieſelbe eben ſo wohl mit bloßen Haͤuptern, als baarfuß einhergegangen, ſolches laͤſſet ſich leichtlich aus der erſten Welt ihreꝛ Simplicitaͤt, und daß die Handweꝛcks- Kuͤnſte erſt nach und nach bekannt, und in U- bung gebracht worden, abnehmen; jedoch ſtehet auch nicht zu zweiffeln, daß wie man etwan zu Anfangs Baum-Rinden, oder Stuͤcklein Holtz nach Art unſer heutigen Capuciner unter die Fuß-Sohlen mit Baſt oder Riemen gebunden, man auch alſo erſtlich gruͤnes Laub, nach- mahls geflochtene Stroh-Kraͤntze, und endlich gar foͤrmliche mit einen Rand gemachte Stroh- Huͤ- A 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/15
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/15>, abgerufen am 23.11.2024.