Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Von allerhand Kauffmanns-Contracten. NB. Alle dergleichen Briefe/ welche man weg- schreibt/ und daran niemand/ als dem Schreiber desselben/ gelegen ist/ die müssen franchiret wer- den/ und finde ich gar billich/ daß/ wann einer kaltsinniger Weiß/ und in der Meynung/ der andere könte wohl das Porto bezahlen/ es habe nichts zu bedeuten/ einen Brief unfranchiret zu- schickt/ daß derselbe/ an dem der Brief lautet/ wo er anderst nicht dem Grobiano es zu gut hält/ oder andere Absichten hat/ ihme solchen un- franchirten Brief nicht beantworte/ auch die Commission, oder das Petitum, welches da- rinnen geschehen/ nicht vollziehe/ damit solche un- vorsichtige oder unhöffliche Leute hinführo/ an- dere mit ihren Briefen zu belästigen/ mögen ab- geschröcket werden. Ein anders/ in welchem ein Kauff- manns-Diener an eine gantze Zunfft der Kauffmannschafft-Verwandten/ von welchen hin- ten in dem XV. Capitel gedacht wird/ schreibet/ und um Recommendation zu einer guten Han- dels-Condition Ansuchung thut. Edle/ Wohlachtbare/ insonders Viel- geehrte Herren. DEnenselben freundlichst zu entdecken/ wie daß vor H 2
Von allerhand Kauffmañs-Contracten. NB. Alle dergleichen Briefe/ welche man weg- ſchreibt/ und daran niemand/ als dem Schreiber deſſelben/ gelegen iſt/ die muͤſſen franchiret wer- den/ und finde ich gar billich/ daß/ wann einer kaltſinniger Weiß/ und in der Meynung/ der andere koͤnte wohl das Porto bezahlen/ es habe nichts zu bedeuten/ einen Brief unfranchiret zu- ſchickt/ daß derſelbe/ an dem der Brief lautet/ wo er anderſt nicht dem Grobiano es zu gut haͤlt/ oder andere Abſichten hat/ ihme ſolchen un- franchirten Brief nicht beantworte/ auch die Commiſſion, oder das Petitum, welches da- rinnen geſchehen/ nicht vollziehe/ damit ſolche un- vorſichtige oder unhoͤffliche Leute hinfuͤhro/ an- dere mit ihren Briefen zu belaͤſtigen/ moͤgen ab- geſchroͤcket werden. Ein anders/ in welchem ein Kauff- manns-Diener an eine gantze Zunfft der Kauffmannſchafft-Verwandten/ von welchen hin- ten in dem XV. Capitel gedacht wird/ ſchreibet/ und um Recommendation zu einer guten Han- dels-Condition Anſuchung thut. Edle/ Wohlachtbare/ inſonders Viel- geehrte Herren. DEnenſelben freundlichſt zu entdecken/ wie daß vor H 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0139" n="115"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von allerhand Kauffmañs<hi rendition="#aq">-Contract</hi>en.</hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">NB.</hi> Alle dergleichen Briefe/ welche man weg-<lb/> ſchreibt/ und daran niemand/ als dem Schreiber<lb/> deſſelben/ gelegen iſt/ die muͤſſen <hi rendition="#aq">franchi</hi>ret wer-<lb/> den/ und finde ich gar billich/ daß/ wann einer<lb/> kaltſinniger Weiß/ und in der Meynung/ der<lb/> andere koͤnte wohl das <hi rendition="#aq">Porto</hi> bezahlen/ es habe<lb/> nichts zu bedeuten/ einen Brief un<hi rendition="#aq">franchi</hi>ret zu-<lb/> ſchickt/ daß derſelbe/ an dem der Brief lautet/<lb/> wo er anderſt nicht dem Grobiano es zu gut<lb/> haͤlt/ oder andere Abſichten hat/ ihme ſolchen un-<lb/><hi rendition="#aq">franchir</hi>ten Brief nicht beantworte/ auch die<lb/><hi rendition="#aq">Commiſſion,</hi> oder das <hi rendition="#aq">Petitum,</hi> welches da-<lb/> rinnen geſchehen/ nicht vollziehe/ damit ſolche un-<lb/> vorſichtige oder unhoͤffliche Leute hinfuͤhro/ an-<lb/> dere mit ihren Briefen zu belaͤſtigen/ moͤgen ab-<lb/> geſchroͤcket werden.</item> </list> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Ein anders/ in welchem ein Kauff-<lb/> manns-Diener an eine gantze Zunfft der</hi><lb/> Kauffmannſchafft-Verwandten/ von welchen hin-<lb/> ten in dem <hi rendition="#aq">XV.</hi> Capitel gedacht wird/ ſchreibet/ und<lb/> um <hi rendition="#aq">Recommendation</hi> zu einer guten Han-<lb/> dels-<hi rendition="#aq">Condition</hi> Anſuchung<lb/> thut.</head><lb/> <salute> <hi rendition="#fr">Edle/ Wohlachtbare/ inſonders Viel-<lb/><hi rendition="#et">geehrte Herren.</hi></hi> </salute><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>Enenſelben freundlichſt zu entdecken/ wie daß<lb/> ich Endsbenannter groſſes Belieben truͤge/<lb/> mich ihres Orts noch auf ein Jahr drey oder vier<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch">vor</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [115/0139]
Von allerhand Kauffmañs-Contracten.
NB. Alle dergleichen Briefe/ welche man weg-
ſchreibt/ und daran niemand/ als dem Schreiber
deſſelben/ gelegen iſt/ die muͤſſen franchiret wer-
den/ und finde ich gar billich/ daß/ wann einer
kaltſinniger Weiß/ und in der Meynung/ der
andere koͤnte wohl das Porto bezahlen/ es habe
nichts zu bedeuten/ einen Brief unfranchiret zu-
ſchickt/ daß derſelbe/ an dem der Brief lautet/
wo er anderſt nicht dem Grobiano es zu gut
haͤlt/ oder andere Abſichten hat/ ihme ſolchen un-
franchirten Brief nicht beantworte/ auch die
Commiſſion, oder das Petitum, welches da-
rinnen geſchehen/ nicht vollziehe/ damit ſolche un-
vorſichtige oder unhoͤffliche Leute hinfuͤhro/ an-
dere mit ihren Briefen zu belaͤſtigen/ moͤgen ab-
geſchroͤcket werden.
Ein anders/ in welchem ein Kauff-
manns-Diener an eine gantze Zunfft der
Kauffmannſchafft-Verwandten/ von welchen hin-
ten in dem XV. Capitel gedacht wird/ ſchreibet/ und
um Recommendation zu einer guten Han-
dels-Condition Anſuchung
thut.
Edle/ Wohlachtbare/ inſonders Viel-
geehrte Herren.
DEnenſelben freundlichſt zu entdecken/ wie daß
ich Endsbenannter groſſes Belieben truͤge/
mich ihres Orts noch auf ein Jahr drey oder vier
vor
H 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |