Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Vermischte Briefe.
Mängel zudeckt und verbirgt/ so erhält sie die Ge-
mühter in einer guten Ubereinstimmung auch erfor-
dert der Wohlstand und Gebühr/ daß den Höhern
Gehorsam und Ehrerbietung/ denen Gleichen
Achthabung und Freundschafft/ den Geringern
aber Leutseligkeit und Freundwilligkeit erwiesen
werden/ etc. Folgen hierauf unterschiedliche Schrei-
ben/ wodurch einen Freundschafft und Dienst an-
geboten wird.

XXVI.
Mein Herr!

WAnn ich demselben meine Freundschafft und
Dienst-fertigkeit zu allen gefälligen Handels-
Verrichtungen gewidmet/ als weiß ich nicht/ warum
der Herr so lange Zeit vorbey streichen lasse/ sich meiner
Person zu bedienen/ es wäre dann/ daß man an meinen
Worten zweifeln wolte/ von derer ihrer Aufrichtigkeit
völlige Versicherung zu geben/ ich meines geehrten
Herrn seine Befehle nur erwarte/ in deren Vollzie-
hung sich alsdann ausweisen wird/ daß ich nicht so
wol in Worten/ als in der That sey etc.

XXVII. Ein anders.
Monsieur.

ER muß entweder an mir zweiffeln/ daß ich sein
aufrichtiger Freund sey/ oder er muß mich mit
seinen liebwehrtesten Befehlen/ aus Furcht einiger Be-
schwerung verschonen wollen/ weil er nicht die gering-
ste Gelegenheit mir an die Hand giebet/ durch welche
ich ihm meine Dienstgeflissenheiten erweisen könte/
daß aber solches hinführo geschehen möge/ bittet nechst
schönster Begrüssung/ etc.

Ant-
A a a 3

Vermiſchte Briefe.
Maͤngel zudeckt und verbirgt/ ſo erhaͤlt ſie die Ge-
muͤhter in einer guten Ubereinſtimmung auch erfor-
dert der Wohlſtand und Gebuͤhr/ daß den Hoͤhern
Gehorſam und Ehrerbietung/ denen Gleichen
Achthabung und Freundſchafft/ den Geringern
aber Leutſeligkeit und Freundwilligkeit erwieſen
werden/ ꝛc. Folgen hierauf unterſchiedliche Schrei-
ben/ wodurch einen Freundſchafft und Dienſt an-
geboten wird.

XXVI.
Mein Herr!

WAnn ich demſelben meine Freundſchafft und
Dienſt-fertigkeit zu allen gefaͤlligen Handels-
Verrichtungen gewidmet/ als weiß ich nicht/ warum
der Herr ſo lange Zeit vorbey ſtreichen laſſe/ ſich meiner
Perſon zu bedienen/ es waͤꝛe dann/ daß man an meinen
Worten zweifeln wolte/ von derer ihrer Aufrichtigkeit
voͤllige Verſicherung zu geben/ ich meines geehrten
Herrn ſeine Befehle nur erwarte/ in deren Vollzie-
hung ſich alsdann ausweiſen wird/ daß ich nicht ſo
wol in Worten/ als in der That ſey ꝛc.

XXVII. Ein anders.
Monſieur.

ER muß entweder an mir zweiffeln/ daß ich ſein
aufrichtiger Freund ſey/ oder er muß mich mit
ſeinen liebwehrteſten Befehlen/ aus Furcht einiger Be-
ſchwerung verſchonen wollen/ weil er nicht die gering-
ſte Gelegenheit mir an die Hand giebet/ durch welche
ich ihm meine Dienſtgefliſſenheiten erweiſen koͤnte/
daß aber ſolches hinfuͤhro geſchehen moͤge/ bittet nechſt
ſchoͤnſter Begruͤſſung/ ꝛc.

Ant-
A a a 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0757" n="741"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vermi&#x017F;chte Briefe.</hi></fw><lb/>
Ma&#x0364;ngel zudeckt und verbirgt/ &#x017F;o erha&#x0364;lt &#x017F;ie die Ge-<lb/>
mu&#x0364;hter in einer guten Uberein&#x017F;timmung auch erfor-<lb/>
dert der Wohl&#x017F;tand und Gebu&#x0364;hr/ daß den Ho&#x0364;hern<lb/>
Gehor&#x017F;am und Ehrerbietung/ denen Gleichen<lb/>
Achthabung und Freund&#x017F;chafft/ den Geringern<lb/>
aber Leut&#x017F;eligkeit und Freundwilligkeit erwie&#x017F;en<lb/>
werden/ &#xA75B;c. Folgen hierauf unter&#x017F;chiedliche Schrei-<lb/>
ben/ wodurch einen Freund&#x017F;chafft und Dien&#x017F;t an-<lb/>
geboten wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">XXVI.</hi> </hi> </head><lb/>
              <salute> <hi rendition="#fr">Mein Herr!</hi> </salute><lb/>
              <p><hi rendition="#in">W</hi>Ann ich dem&#x017F;elben meine Freund&#x017F;chafft und<lb/>
Dien&#x017F;t-fertigkeit zu allen gefa&#x0364;lligen Handels-<lb/>
Verrichtungen gewidmet/ als weiß ich nicht/ warum<lb/>
der Herr &#x017F;o lange Zeit vorbey &#x017F;treichen la&#x017F;&#x017F;e/ &#x017F;ich meiner<lb/>
Per&#x017F;on zu bedienen/ es wa&#x0364;&#xA75B;e dann/ daß man an meinen<lb/>
Worten zweifeln wolte/ von derer ihrer Aufrichtigkeit<lb/>
vo&#x0364;llige Ver&#x017F;icherung zu geben/ ich meines geehrten<lb/>
Herrn &#x017F;eine Befehle nur erwarte/ in deren Vollzie-<lb/>
hung &#x017F;ich alsdann auswei&#x017F;en wird/ daß ich nicht &#x017F;o<lb/>
wol in Worten/ als in der That &#x017F;ey &#xA75B;c.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Ein anders.</hi> </head><lb/>
              <salute> <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur.</hi> </salute><lb/>
              <p><hi rendition="#in">E</hi>R muß entweder an mir zweiffeln/ daß ich &#x017F;ein<lb/>
aufrichtiger Freund &#x017F;ey/ oder er muß mich mit<lb/>
&#x017F;einen liebwehrte&#x017F;ten Befehlen/ aus Furcht einiger Be-<lb/>
&#x017F;chwerung ver&#x017F;chonen wollen/ weil er nicht die gering-<lb/>
&#x017F;te Gelegenheit mir an die Hand giebet/ durch welche<lb/>
ich ihm meine Dien&#x017F;tgefli&#x017F;&#x017F;enheiten erwei&#x017F;en ko&#x0364;nte/<lb/>
daß aber &#x017F;olches hinfu&#x0364;hro ge&#x017F;chehen mo&#x0364;ge/ bittet nech&#x017F;t<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ter Begru&#x0364;&#x017F;&#x017F;ung/ &#xA75B;c.</p>
            </div><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">A a a 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Ant-</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[741/0757] Vermiſchte Briefe. Maͤngel zudeckt und verbirgt/ ſo erhaͤlt ſie die Ge- muͤhter in einer guten Ubereinſtimmung auch erfor- dert der Wohlſtand und Gebuͤhr/ daß den Hoͤhern Gehorſam und Ehrerbietung/ denen Gleichen Achthabung und Freundſchafft/ den Geringern aber Leutſeligkeit und Freundwilligkeit erwieſen werden/ ꝛc. Folgen hierauf unterſchiedliche Schrei- ben/ wodurch einen Freundſchafft und Dienſt an- geboten wird. XXVI. Mein Herr! WAnn ich demſelben meine Freundſchafft und Dienſt-fertigkeit zu allen gefaͤlligen Handels- Verrichtungen gewidmet/ als weiß ich nicht/ warum der Herr ſo lange Zeit vorbey ſtreichen laſſe/ ſich meiner Perſon zu bedienen/ es waͤꝛe dann/ daß man an meinen Worten zweifeln wolte/ von derer ihrer Aufrichtigkeit voͤllige Verſicherung zu geben/ ich meines geehrten Herrn ſeine Befehle nur erwarte/ in deren Vollzie- hung ſich alsdann ausweiſen wird/ daß ich nicht ſo wol in Worten/ als in der That ſey ꝛc. XXVII. Ein anders. Monſieur. ER muß entweder an mir zweiffeln/ daß ich ſein aufrichtiger Freund ſey/ oder er muß mich mit ſeinen liebwehrteſten Befehlen/ aus Furcht einiger Be- ſchwerung verſchonen wollen/ weil er nicht die gering- ſte Gelegenheit mir an die Hand giebet/ durch welche ich ihm meine Dienſtgefliſſenheiten erweiſen koͤnte/ daß aber ſolches hinfuͤhro geſchehen moͤge/ bittet nechſt ſchoͤnſter Begruͤſſung/ ꝛc. Ant- A a a 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/757
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/757>, abgerufen am 21.12.2024.