Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.samt darzu gehörigen Antworten. te dein Gebets-Opffer Morgen und Abends/ solte esauch nur mit einigen Hertzen-Seufftzern seyn/ gib fleißig acht auf dein Beruff/ mit welchen du auch der- mahleins dein Brod verdienen solt/ lerne/ weil du noch jung bist/ daß dir die Armuht im Alter nicht wehe thue; Meyde böse Gesellschafft/ hüte dich vor Geschwätz und Lügen/ gehe lieber mit Grossen und Verständigen/ als deines gleichen um/ verachte doch niemand/ sey aber Tugend und Ehr-begierig/ jedoch in Demuht/ reinlich in Kleidern ohne Hoffart/ freundlich ohne grosse Fa- miliarität/ bedencke allezeit warum du da bist/ laß dich gerne weisen/ und mache es so daß du dermahl- eins wünschen könnest: Es möge dir GOtt lohnen/ und wieder dienen lassen/ wie du andern gedienet hast/ wirst du diesen meinen Vermahnungen nachkommen/ so wirst du dich allezeit zu getrösten haben/ daß ich bin und bleibe dein getreuer und wohl[-]affectionirter Vater/ N. N. V. Instruction eines Herrn an seinen Diener/ wann er solchen über Land versendet. DEmnach ich meinen Diener N.N. im Nahmen eyd- U u 2
ſamt darzu gehoͤrigen Antworten. te dein Gebets-Opffer Morgen und Abends/ ſolte esauch nur mit einigen Hertzen-Seufftzern ſeyn/ gib fleißig acht auf dein Beruff/ mit welchen du auch der- mahleins dein Brod verdienen ſolt/ lerne/ weil du noch jung biſt/ daß dir die Armuht im Alter nicht wehe thue; Meyde boͤſe Geſellſchafft/ huͤte dich vor Geſchwaͤtz und Luͤgen/ gehe lieber mit Groſſen und Verſtaͤndigen/ als deines gleichen um/ verachte doch niemand/ ſey aber Tugend und Ehr-begierig/ jedoch in Demuht/ reinlich in Kleidern ohne Hoffart/ freundlich ohne groſſe Fa- miliaritaͤt/ bedencke allezeit warum du da biſt/ laß dich gerne weiſen/ und mache es ſo daß du dermahl- eins wuͤnſchen koͤnneſt: Es moͤge dir GOtt lohnen/ und wieder dienen laſſen/ wie du andern gedienet haſt/ wirſt du dieſen meinen Vermahnungen nachkommen/ ſo wirſt du dich allezeit zu getroͤſten haben/ daß ich bin und bleibe dein getreuer und wohl[-]affectionirter Vater/ N. N. V. Inſtruction eines Herrn an ſeinen Diener/ wann er ſolchen uͤber Land verſendet. DEmnach ich meinen Diener N.N. im Nahmen eyd- U u 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0691" n="675"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">ſamt darzu gehoͤrigen Antworten.</hi></fw><lb/> te dein Gebets-Opffer Morgen und Abends/ ſolte es<lb/> auch nur mit einigen Hertzen-Seufftzern ſeyn/ gib<lb/> fleißig acht auf dein Beruff/ mit welchen du auch der-<lb/> mahleins dein Brod verdienen ſolt/ lerne/ weil du noch<lb/> jung biſt/ daß dir die Armuht im Alter nicht wehe thue;<lb/> Meyde boͤſe Geſellſchafft/ huͤte dich vor Geſchwaͤtz und<lb/> Luͤgen/ gehe lieber mit Groſſen und Verſtaͤndigen/ als<lb/> deines gleichen um/ verachte doch niemand/ ſey aber<lb/> Tugend und Ehr-begierig/ jedoch in Demuht/ reinlich<lb/> in Kleidern ohne Hoffart/ freundlich ohne groſſe <hi rendition="#aq">Fa-<lb/> miliari</hi>taͤt/ bedencke allezeit warum du da biſt/ laß<lb/> dich gerne weiſen/ und mache es ſo daß du dermahl-<lb/> eins wuͤnſchen koͤnneſt: Es moͤge dir GOtt lohnen/<lb/> und wieder dienen laſſen/ wie du andern gedienet haſt/<lb/> wirſt du dieſen meinen Vermahnungen nachkommen/<lb/> ſo wirſt du dich allezeit zu getroͤſten haben/ daß ich bin<lb/> und bleibe</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">dein getreuer und wohl<supplied>-</supplied><hi rendition="#aq">affectionir</hi>ter<lb/> Vater/<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi></hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">V. Inſtruction</hi> eines Herrn an ſeinen<lb/> Diener/ wann er ſolchen uͤber Land<lb/> verſendet.</hi> </head><lb/> <p>DEmnach ich meinen Diener <hi rendition="#aq">N.N.</hi> im Nahmen<lb/> und Geleite GOttes/ mit dem Schiff der En-<lb/> gel Raphael genannt/ und deſſen Ladung/ von hier<lb/> nach Juͤtland und Norwegen/ um Handlung zu trei-<lb/> ben/ geſandt/ als wird er bey ſeiner (GOtt und mir<lb/> ſchuldigen) Pflicht erinnert/ mit meinem ihm anver-<lb/> trauten <hi rendition="#aq">Capital</hi> (welches er/ zu getreuen Haͤnden em-<lb/> pfangen zu haben/ <hi rendition="#aq">dato</hi> in einen <hi rendition="#aq">ſpecialen Revers</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">U u 2</fw><fw place="bottom" type="catch">eyd-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [675/0691]
ſamt darzu gehoͤrigen Antworten.
te dein Gebets-Opffer Morgen und Abends/ ſolte es
auch nur mit einigen Hertzen-Seufftzern ſeyn/ gib
fleißig acht auf dein Beruff/ mit welchen du auch der-
mahleins dein Brod verdienen ſolt/ lerne/ weil du noch
jung biſt/ daß dir die Armuht im Alter nicht wehe thue;
Meyde boͤſe Geſellſchafft/ huͤte dich vor Geſchwaͤtz und
Luͤgen/ gehe lieber mit Groſſen und Verſtaͤndigen/ als
deines gleichen um/ verachte doch niemand/ ſey aber
Tugend und Ehr-begierig/ jedoch in Demuht/ reinlich
in Kleidern ohne Hoffart/ freundlich ohne groſſe Fa-
miliaritaͤt/ bedencke allezeit warum du da biſt/ laß
dich gerne weiſen/ und mache es ſo daß du dermahl-
eins wuͤnſchen koͤnneſt: Es moͤge dir GOtt lohnen/
und wieder dienen laſſen/ wie du andern gedienet haſt/
wirſt du dieſen meinen Vermahnungen nachkommen/
ſo wirſt du dich allezeit zu getroͤſten haben/ daß ich bin
und bleibe
dein getreuer und wohl-affectionirter
Vater/
N. N.
V. Inſtruction eines Herrn an ſeinen
Diener/ wann er ſolchen uͤber Land
verſendet.
DEmnach ich meinen Diener N.N. im Nahmen
und Geleite GOttes/ mit dem Schiff der En-
gel Raphael genannt/ und deſſen Ladung/ von hier
nach Juͤtland und Norwegen/ um Handlung zu trei-
ben/ geſandt/ als wird er bey ſeiner (GOtt und mir
ſchuldigen) Pflicht erinnert/ mit meinem ihm anver-
trauten Capital (welches er/ zu getreuen Haͤnden em-
pfangen zu haben/ dato in einen ſpecialen Revers
eyd-
U u 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeGrundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |