Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.auch Suppliqven und Klag-Libellen. ihm Alexander vielleicht schon lang verhafftet gewesen/oder auch zu compensirung grosser dem Alexandro erwiesenen Dienste/ angenommen/ so ist Sempronius selbige gantz zu bezahlen schuldig; Es wäre dann/ daß Alexander wäre ein wucherischer Mann gewe- sen/ hätte Sempronium sehr übersetzet/ die Schuld der tausend Rthlr. wäre nicht liqvid, er hätte sie dem Cajo nur abgetreten/ weil dieser mehr Macht/ als er hat/ dem Sempronio die Bezahlung abzuzwingen/ oder daß keine förmliche Cession und Abtretung der Schuld vor sich gegangen/ und daß es keine Erkauf- fung besagter Schuld gewesen wäre. Auf solchen Fall wäre Sempronius nicht mehr schuldig/ als nur das ausgelegte Geld dem Cajo wieder zu bezahlen; Und wann ja Alexander was wolte an der Schuld fallen lassen (insonderheit/ wo sich noch etlichen Umständen nach/ nicht allerdings liqvid wäre) wäre er eben so nahe darzu/ als der Cajus, um die Vortheile des Nach- lasses zu geniessen. XXX. Hamburgisches Parere. A. Jn Hamburg stellt unterm 4. Febr. auf 14. Ta- 1. O o 5
auch Suppliqven und Klag-Libellen. ihm Alexander vielleicht ſchon lang verhafftet geweſen/oder auch zu compenſirung groſſer dem Alexandro erwieſenen Dienſte/ angenommen/ ſo iſt Sempronius ſelbige gantz zu bezahlen ſchuldig; Es waͤre dann/ daß Alexander waͤre ein wucheriſcher Mann gewe- ſen/ haͤtte Sempronium ſehr uͤberſetzet/ die Schuld der tauſend Rthlr. waͤre nicht liqvid, er haͤtte ſie dem Cajo nur abgetreten/ weil dieſer mehr Macht/ als er hat/ dem Sempronio die Bezahlung abzuzwingen/ oder daß keine foͤrmliche Ceſſion und Abtretung der Schuld vor ſich gegangen/ und daß es keine Erkauf- fung beſagter Schuld geweſen waͤre. Auf ſolchen Fall waͤre Sempronius nicht mehr ſchuldig/ als nur das ausgelegte Geld dem Cajo wieder zu bezahlen; Und wann ja Alexander was wolte an der Schuld fallen laſſen (inſonderheit/ wo ſich noch etlichen Umſtaͤnden nach/ nicht allerdings liqvid waͤre) waͤre er eben ſo nahe darzu/ als der Cajus, um die Vortheile des Nach- laſſes zu genieſſen. XXX. Hamburgiſches Parere. A. Jn Hamburg ſtellt unterm 4. Febr. auf 14. Ta- 1. O o 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb n="585" facs="#f0605"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">auch</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Suppliqven</hi></hi><hi rendition="#b">und Klag-</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Libellen.</hi></hi></fw><lb/> ihm Alexander vielleicht ſchon lang verhafftet geweſen/<lb/> oder auch zu <hi rendition="#aq">compenſi</hi>rung groſſer dem <hi rendition="#aq">Alexandro</hi><lb/> erwieſenen Dienſte/ angenommen/ ſo iſt <hi rendition="#aq">Sempronius</hi><lb/> ſelbige gantz zu bezahlen ſchuldig; Es waͤre dann/<lb/> daß Alexander waͤre ein wucheriſcher Mann gewe-<lb/> ſen/ haͤtte <hi rendition="#aq">Sempronium</hi> ſehr uͤberſetzet/ die Schuld<lb/> der tauſend Rthlr. waͤre nicht <hi rendition="#aq">liqvid,</hi> er haͤtte ſie dem<lb/><hi rendition="#aq">Cajo</hi> nur abgetreten/ weil dieſer mehr Macht/ als er<lb/> hat/ dem <hi rendition="#aq">Sempronio</hi> die Bezahlung abzuzwingen/<lb/> oder daß keine foͤrmliche <hi rendition="#aq">Ceſſion</hi> und Abtretung der<lb/> Schuld vor ſich gegangen/ und daß es keine Erkauf-<lb/> fung beſagter Schuld geweſen waͤre. Auf ſolchen Fall<lb/> waͤre <hi rendition="#aq">Sempronius</hi> nicht mehr ſchuldig/ als nur das<lb/> ausgelegte Geld dem <hi rendition="#aq">Cajo</hi> wieder zu bezahlen; Und<lb/> wann ja Alexander was wolte an der Schuld fallen<lb/> laſſen (inſonderheit/ wo ſich noch etlichen Umſtaͤnden<lb/> nach/ nicht allerdings <hi rendition="#aq">liqvid</hi> waͤre) waͤre er eben ſo<lb/> nahe darzu/ als der <hi rendition="#aq">Cajus,</hi> um die Vortheile des Nach-<lb/> laſſes zu genieſſen.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXX.</hi> Hamburgiſches <hi rendition="#aq">Parere.</hi></hi> </head><lb/> <div> <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#in">A.</hi></hi> Jn Hamburg ſtellt unterm 4. <hi rendition="#aq">Febr.</hi> auf 14. Ta-<lb/> ge Sicht ſeinen Wechſel Brief zu Laſten <hi rendition="#aq">C.</hi> in<lb/> Amſterdam aus/ zahlbahr an <hi rendition="#aq">D.</hi> wegen der von <hi rendition="#aq">B.</hi> em-<lb/> pfangenen <hi rendition="#aq">Valuta: B.</hi> verſendet den Wechſel-Brief<lb/> ohne Verzug/ <hi rendition="#aq">D.</hi> aber erfordert die <hi rendition="#aq">acceptation</hi> nicht<lb/> eher/ als den 12. <hi rendition="#aq">ejusdem,</hi> da es ſchon den 7den haͤtte<lb/> geſchehen koͤnnen; vermag doch die Zahlung nicht zu<lb/> erhalten/ weil <hi rendition="#aq">C.</hi> den erſten Mertz <hi rendition="#aq">inſolvent</hi> gewor-<lb/> den; wird alſo erfahrner <hi rendition="#aq">Cambi</hi>ſten <hi rendition="#aq">ſentiment</hi><lb/> dienſtlich erbeten:</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">O o 5</fw> <fw type="catch" place="bottom">1.</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [585/0605]
auch Suppliqven und Klag-Libellen.
ihm Alexander vielleicht ſchon lang verhafftet geweſen/
oder auch zu compenſirung groſſer dem Alexandro
erwieſenen Dienſte/ angenommen/ ſo iſt Sempronius
ſelbige gantz zu bezahlen ſchuldig; Es waͤre dann/
daß Alexander waͤre ein wucheriſcher Mann gewe-
ſen/ haͤtte Sempronium ſehr uͤberſetzet/ die Schuld
der tauſend Rthlr. waͤre nicht liqvid, er haͤtte ſie dem
Cajo nur abgetreten/ weil dieſer mehr Macht/ als er
hat/ dem Sempronio die Bezahlung abzuzwingen/
oder daß keine foͤrmliche Ceſſion und Abtretung der
Schuld vor ſich gegangen/ und daß es keine Erkauf-
fung beſagter Schuld geweſen waͤre. Auf ſolchen Fall
waͤre Sempronius nicht mehr ſchuldig/ als nur das
ausgelegte Geld dem Cajo wieder zu bezahlen; Und
wann ja Alexander was wolte an der Schuld fallen
laſſen (inſonderheit/ wo ſich noch etlichen Umſtaͤnden
nach/ nicht allerdings liqvid waͤre) waͤre er eben ſo
nahe darzu/ als der Cajus, um die Vortheile des Nach-
laſſes zu genieſſen.
XXX. Hamburgiſches Parere.
A. Jn Hamburg ſtellt unterm 4. Febr. auf 14. Ta-
ge Sicht ſeinen Wechſel Brief zu Laſten C. in
Amſterdam aus/ zahlbahr an D. wegen der von B. em-
pfangenen Valuta: B. verſendet den Wechſel-Brief
ohne Verzug/ D. aber erfordert die acceptation nicht
eher/ als den 12. ejusdem, da es ſchon den 7den haͤtte
geſchehen koͤnnen; vermag doch die Zahlung nicht zu
erhalten/ weil C. den erſten Mertz inſolvent gewor-
den; wird alſo erfahrner Cambiſten ſentiment
dienſtlich erbeten:
1.
O o 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/605 |
Zitationshilfe: | Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/605>, abgerufen am 03.03.2025. |