Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorschlags und Verweiß-Schreib-n.
dre hat/ dem Herrn sein darauf allbereits remittirtes
Geld zu remboursiren. Jch wünsche indessen in an-
dern des Herrn occurrentien glücklicher/ als in die-
ser zu seyn; Wie ich dann denselben versichere/ daß
ich allezeit/ nechst Empfehlung Göttlicher Protection,
verharren werde/ etc.

XXXIX. Ein anders.

Da man sich wegen übel bedienter Com-
mission
beklaget.

Monsieur.

NAchdem ich mich auf dessen vielfältiges Anlie-
gen bewegen lassen/ bey demselben ein ziemli-
ches Lager von couranten Waaren aufzurichten/
auch in der Meynung gewesen/ solches lange Jahre zu
continuiren; So fält solches wieder mein Vermuh-
ten sehr schlecht aus/ massen seine heutige Briefe/ und
die dabey eingeschlossene Verkauff-Rechnung über
den Alaun und Sohl-Leder/ mich gar wenig erfreuen/
und aller apparence nach einen schlechten profit zu
Buche führen werden. Anfangs waren dessen pro-
messen
sehr groß/ daß man mir wolte sonderbahr in
den Unkosten favorisiren/ selbige finde ich im Gegen-
theil noch grösser/ als sie bey andern gewohnet gewe-
sen; Wird also bey solcher Beschaffenheit unsere
Correspondentz nicht lange Bestand haben können/
sondern meines Orts von nöhten seyn/ mich nach bes-
serer Bedienung umzusehen. Jch gebe selbsten ver-
nünfftig zu bedencken/ wie wenig mein Interesse in
spedirung der nach Spanien destinirten Lein-
wandten observiret worden/ da man die abgehende
Convoy versäumet/ und jetzunder mein Gut der Ge-

fahr
T 3

Vorſchlags und Verweiß-Schreib-n.
dre hat/ dem Herrn ſein darauf allbereits remittirtes
Geld zu rembourſiren. Jch wuͤnſche indeſſen in an-
dern des Herrn occurrentien gluͤcklicher/ als in die-
ſer zu ſeyn; Wie ich dann denſelben verſichere/ daß
ich allezeit/ nechſt Empfehlung Goͤttlicher Protection,
verharren werde/ ꝛc.

XXXIX. Ein anders.

Da man ſich wegen uͤbel bedienter Com-
miſſion
beklaget.

Monſieur.

NAchdem ich mich auf deſſen vielfaͤltiges Anlie-
gen bewegen laſſen/ bey demſelben ein ziemli-
ches Lager von couranten Waaren aufzurichten/
auch in der Meynung geweſen/ ſolches lange Jahre zu
continuiren; So faͤlt ſolches wieder mein Vermuh-
ten ſehr ſchlecht aus/ maſſen ſeine heutige Briefe/ und
die dabey eingeſchloſſene Verkauff-Rechnung uͤber
den Alaun und Sohl-Leder/ mich gar wenig erfreuen/
und aller apparence nach einen ſchlechten profit zu
Buche fuͤhren werden. Anfangs waren deſſen pro-
meſſen
ſehr groß/ daß man mir wolte ſonderbahr in
den Unkoſten favoriſiren/ ſelbige finde ich im Gegen-
theil noch groͤſſer/ als ſie bey andern gewohnet gewe-
ſen; Wird alſo bey ſolcher Beſchaffenheit unſere
Correſpondentz nicht lange Beſtand haben koͤnnen/
ſondern meines Orts von noͤhten ſeyn/ mich nach beſ-
ſerer Bedienung umzuſehen. Jch gebe ſelbſten ver-
nuͤnfftig zu bedencken/ wie wenig mein Intereſſe in
ſpedirung der nach Spanien deſtinirten Lein-
wandten obſerviret worden/ da man die abgehende
Convoy verſaͤumet/ und jetzunder mein Gut der Ge-

fahr
T 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0313" n="293"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vor&#x017F;chlags und Verweiß-Schreib-n.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">dre</hi> hat/ dem Herrn &#x017F;ein darauf allbereits <hi rendition="#aq">remittir</hi>tes<lb/>
Geld zu <hi rendition="#aq">rembour&#x017F;i</hi>ren. Jch wu&#x0364;n&#x017F;che inde&#x017F;&#x017F;en in an-<lb/>
dern des Herrn <hi rendition="#aq">occurrentien</hi> glu&#x0364;cklicher/ als in die-<lb/>
&#x017F;er zu &#x017F;eyn; Wie ich dann den&#x017F;elben ver&#x017F;ichere/ daß<lb/>
ich allezeit/ nech&#x017F;t Empfehlung Go&#x0364;ttlicher <hi rendition="#aq">Protection,</hi><lb/>
verharren werde/ &#xA75B;c.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XXXIX.</hi> Ein anders.</hi> </head><lb/>
            <argument>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Da man &#x017F;ich wegen u&#x0364;bel bedienter <hi rendition="#aq">Com-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;ion</hi> beklaget.</hi> </hi> </p>
            </argument><lb/>
            <salute> <hi rendition="#aq">Mon&#x017F;ieur.</hi> </salute><lb/>
            <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdem ich mich auf de&#x017F;&#x017F;en vielfa&#x0364;ltiges Anlie-<lb/>
gen bewegen la&#x017F;&#x017F;en/ bey dem&#x017F;elben ein ziemli-<lb/>
ches Lager von <hi rendition="#aq">couran</hi>ten Waaren aufzurichten/<lb/>
auch in der Meynung gewe&#x017F;en/ &#x017F;olches lange Jahre zu<lb/><hi rendition="#aq">continui</hi>ren; So fa&#x0364;lt &#x017F;olches wieder mein Vermuh-<lb/>
ten &#x017F;ehr &#x017F;chlecht aus/ ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;eine heutige Briefe/ und<lb/>
die dabey einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;ene Verkauff-Rechnung u&#x0364;ber<lb/>
den Alaun und Sohl-Leder/ mich gar wenig erfreuen/<lb/>
und aller <hi rendition="#aq">apparence</hi> nach einen &#x017F;chlechten <hi rendition="#aq">profit</hi> zu<lb/>
Buche fu&#x0364;hren werden. Anfangs waren de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">pro-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;en</hi> &#x017F;ehr groß/ daß man mir wolte &#x017F;onderbahr in<lb/>
den Unko&#x017F;ten <hi rendition="#aq">favori&#x017F;i</hi>ren/ &#x017F;elbige finde ich im Gegen-<lb/>
theil noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ als &#x017F;ie bey andern gewohnet gewe-<lb/>
&#x017F;en; Wird al&#x017F;o bey &#x017F;olcher Be&#x017F;chaffenheit un&#x017F;ere<lb/><hi rendition="#aq">Corre&#x017F;ponden</hi>tz nicht lange Be&#x017F;tand haben ko&#x0364;nnen/<lb/>
&#x017F;ondern meines Orts von no&#x0364;hten &#x017F;eyn/ mich nach be&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erer Bedienung umzu&#x017F;ehen. Jch gebe &#x017F;elb&#x017F;ten ver-<lb/>
nu&#x0364;nfftig zu bedencken/ wie wenig mein <hi rendition="#aq">Intere&#x017F;&#x017F;e</hi> in<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;pedi</hi>rung der nach Spanien <hi rendition="#aq">de&#x017F;tinir</hi>ten Lein-<lb/>
wandten <hi rendition="#aq">ob&#x017F;ervi</hi>ret worden/ da man die abgehende<lb/><hi rendition="#aq">Convoy</hi> ver&#x017F;a&#x0364;umet/ und jetzunder mein Gut der Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T 3</fw><fw place="bottom" type="catch">fahr</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[293/0313] Vorſchlags und Verweiß-Schreib-n. dre hat/ dem Herrn ſein darauf allbereits remittirtes Geld zu rembourſiren. Jch wuͤnſche indeſſen in an- dern des Herrn occurrentien gluͤcklicher/ als in die- ſer zu ſeyn; Wie ich dann denſelben verſichere/ daß ich allezeit/ nechſt Empfehlung Goͤttlicher Protection, verharren werde/ ꝛc. XXXIX. Ein anders. Da man ſich wegen uͤbel bedienter Com- miſſion beklaget. Monſieur. NAchdem ich mich auf deſſen vielfaͤltiges Anlie- gen bewegen laſſen/ bey demſelben ein ziemli- ches Lager von couranten Waaren aufzurichten/ auch in der Meynung geweſen/ ſolches lange Jahre zu continuiren; So faͤlt ſolches wieder mein Vermuh- ten ſehr ſchlecht aus/ maſſen ſeine heutige Briefe/ und die dabey eingeſchloſſene Verkauff-Rechnung uͤber den Alaun und Sohl-Leder/ mich gar wenig erfreuen/ und aller apparence nach einen ſchlechten profit zu Buche fuͤhren werden. Anfangs waren deſſen pro- meſſen ſehr groß/ daß man mir wolte ſonderbahr in den Unkoſten favoriſiren/ ſelbige finde ich im Gegen- theil noch groͤſſer/ als ſie bey andern gewohnet gewe- ſen; Wird alſo bey ſolcher Beſchaffenheit unſere Correſpondentz nicht lange Beſtand haben koͤnnen/ ſondern meines Orts von noͤhten ſeyn/ mich nach beſ- ſerer Bedienung umzuſehen. Jch gebe ſelbſten ver- nuͤnfftig zu bedencken/ wie wenig mein Intereſſe in ſpedirung der nach Spanien deſtinirten Lein- wandten obſerviret worden/ da man die abgehende Convoy verſaͤumet/ und jetzunder mein Gut der Ge- fahr T 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/313
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/313>, abgerufen am 21.12.2024.