Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Münd- und schrifftliche Complimenten,
wissen. Der ich mich zu allen fernern Diensten of-
feri
re/ und nechst schönster Begrüssung verharre/ etc.

X. Höfliches Schreiben an ein ver-
lobtes Frauenzimmer/ so ein Bräu-
tigam an seine Braut abschicket.
Mademoiselle.

ES ist das erste mahl/ daß ich nach erhaltener Per-
mission
mich hinführo ihren Bräutigam und
Liebsten zu nennen/ an sie schreibe/ und mit diesen Zei-
len nochmahls die völlige Versicherung übersende/ daß
nichts als der Tod mich von der Liebe zu ihr soll abwen-
dig machen/ ja daß ich denjenigen Brief/ welcher mir
die Einwilligung ihrer geehrten Eltern/ zu unserer Hey-
raht gebracht/ vor die glücklichste Zeitung halte/ die mir
jemahls hätte vorkommen können/ weil mich solche in
dem Besitz einer solchen Person eingesetzet/ welche jeder-
zeit das beste Kleinod meines Hauses und meiner
Handlung seyn wird/ und welche mit aller ehrlichen
Lieb und Treu inbrünstig zu verehren/ ich Lebenslang
mich bemühen werde/ der ich ersterbe.

Mademoiselle
Dero getreuester und verbun-
denster
N. N.
XI. Dergleichen.
Schönstes Kind!

WElch eine unvermuhtete Freude hat mir nicht der
heute eingelauffene Brief ihres Herrn Vaters
verursachet/ als solcher die Einwilligung zur Vollzie-

hung

Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten,
wiſſen. Der ich mich zu allen fernern Dienſten of-
feri
re/ und nechſt ſchoͤnſter Begruͤſſung verharre/ ꝛc.

X. Hoͤfliches Schreiben an ein ver-
lobtes Frauenzimmer/ ſo ein Braͤu-
tigam an ſeine Braut abſchicket.
Mademoiſelle.

ES iſt das erſte mahl/ daß ich nach erhaltener Per-
miſſion
mich hinfuͤhro ihren Braͤutigam und
Liebſten zu nennen/ an ſie ſchreibe/ und mit dieſen Zei-
len nochmahls die voͤllige Verſicherung uͤberſende/ daß
nichts als der Tod mich von der Liebe zu ihr ſoll abwen-
dig machen/ ja daß ich denjenigen Brief/ welcher mir
die Einwilligung ihrer geehrten Eltern/ zu unſerer Hey-
raht gebracht/ vor die gluͤcklichſte Zeitung halte/ die mir
jemahls haͤtte vorkommen koͤnnen/ weil mich ſolche in
dem Beſitz einer ſolchen Perſon eingeſetzet/ welche jeder-
zeit das beſte Kleinod meines Hauſes und meiner
Handlung ſeyn wird/ und welche mit aller ehrlichen
Lieb und Treu inbruͤnſtig zu verehren/ ich Lebenslang
mich bemuͤhen werde/ der ich erſterbe.

Mademoiſelle
Dero getreueſter und verbun-
denſter
N. N.
XI. Dergleichen.
Schoͤnſtes Kind!

WElch eine unvermuhtete Freude hat mir nicht der
heute eingelauffene Brief ihres Herrn Vaters
verurſachet/ als ſolcher die Einwilligung zur Vollzie-

hung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="3">
        <div n="4">
          <p><pb facs="#f1032" n="1016"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Mu&#x0364;nd- und &#x017F;chrifftliche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Complimenten,</hi></hi></hi></fw><lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en. Der ich mich zu allen fernern Dien&#x017F;ten <hi rendition="#aq">of-<lb/>
feri</hi>re/ und nech&#x017F;t &#x017F;cho&#x0364;n&#x017F;ter Begru&#x0364;&#x017F;&#x017F;ung verharre/ &#xA75B;c.</p>
        </div><lb/>
        <div n="4">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">X.</hi> Ho&#x0364;fliches Schreiben an ein ver-<lb/>
lobtes Frauenzimmer/ &#x017F;o ein Bra&#x0364;u-<lb/>
tigam an &#x017F;eine Braut ab&#x017F;chicket.</hi> </head><lb/>
          <salute> <hi rendition="#aq">Mademoi&#x017F;elle.</hi> </salute><lb/>
          <p><hi rendition="#in">E</hi>S i&#x017F;t das er&#x017F;te mahl/ daß ich nach erhaltener <hi rendition="#aq">Per-<lb/>
mi&#x017F;&#x017F;ion</hi> mich hinfu&#x0364;hro ihren Bra&#x0364;utigam und<lb/>
Lieb&#x017F;ten zu nennen/ an &#x017F;ie &#x017F;chreibe/ und mit die&#x017F;en Zei-<lb/>
len nochmahls die vo&#x0364;llige Ver&#x017F;icherung u&#x0364;ber&#x017F;ende/ daß<lb/>
nichts als der Tod mich von der Liebe zu ihr &#x017F;oll abwen-<lb/>
dig machen/ ja daß ich denjenigen Brief/ welcher mir<lb/>
die Einwilligung ihrer geehrten Eltern/ zu un&#x017F;erer Hey-<lb/>
raht gebracht/ vor die glu&#x0364;cklich&#x017F;te Zeitung halte/ die mir<lb/>
jemahls ha&#x0364;tte vorkommen ko&#x0364;nnen/ weil mich &#x017F;olche in<lb/>
dem Be&#x017F;itz einer &#x017F;olchen Per&#x017F;on einge&#x017F;etzet/ welche jeder-<lb/>
zeit das be&#x017F;te Kleinod meines Hau&#x017F;es und meiner<lb/>
Handlung &#x017F;eyn wird/ und welche mit aller ehrlichen<lb/>
Lieb und Treu inbru&#x0364;n&#x017F;tig zu verehren/ ich Lebenslang<lb/>
mich bemu&#x0364;hen werde/ der ich er&#x017F;terbe.</p><lb/>
          <closer>
            <salute> <hi rendition="#aq">Mademoi&#x017F;elle</hi><lb/> <hi rendition="#et">Dero getreue&#x017F;ter und verbun-<lb/>
den&#x017F;ter<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi></hi> </salute>
          </closer>
        </div><lb/>
        <div n="4">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XI.</hi> Dergleichen.</hi> </head><lb/>
          <salute> <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;n&#x017F;tes Kind!</hi> </salute><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>Elch eine unvermuhtete Freude hat mir nicht der<lb/>
heute eingelauffene Brief ihres Herrn Vaters<lb/>
verur&#x017F;achet/ als &#x017F;olcher die Einwilligung zur Vollzie-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1016/1032] Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten, wiſſen. Der ich mich zu allen fernern Dienſten of- ferire/ und nechſt ſchoͤnſter Begruͤſſung verharre/ ꝛc. X. Hoͤfliches Schreiben an ein ver- lobtes Frauenzimmer/ ſo ein Braͤu- tigam an ſeine Braut abſchicket. Mademoiſelle. ES iſt das erſte mahl/ daß ich nach erhaltener Per- miſſion mich hinfuͤhro ihren Braͤutigam und Liebſten zu nennen/ an ſie ſchreibe/ und mit dieſen Zei- len nochmahls die voͤllige Verſicherung uͤberſende/ daß nichts als der Tod mich von der Liebe zu ihr ſoll abwen- dig machen/ ja daß ich denjenigen Brief/ welcher mir die Einwilligung ihrer geehrten Eltern/ zu unſerer Hey- raht gebracht/ vor die gluͤcklichſte Zeitung halte/ die mir jemahls haͤtte vorkommen koͤnnen/ weil mich ſolche in dem Beſitz einer ſolchen Perſon eingeſetzet/ welche jeder- zeit das beſte Kleinod meines Hauſes und meiner Handlung ſeyn wird/ und welche mit aller ehrlichen Lieb und Treu inbruͤnſtig zu verehren/ ich Lebenslang mich bemuͤhen werde/ der ich erſterbe. Mademoiſelle Dero getreueſter und verbun- denſter N. N. XI. Dergleichen. Schoͤnſtes Kind! WElch eine unvermuhtete Freude hat mir nicht der heute eingelauffene Brief ihres Herrn Vaters verurſachet/ als ſolcher die Einwilligung zur Vollzie- hung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/1032
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 1016. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/1032>, abgerufen am 21.11.2024.