Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Münd- und schrifftliche Complimenten,
bewusten Affairen aufgehalten/ ich mit Herrn N. N.
Jungfer Tochter in angenehme Bekanttschafft gerah-
ten/ so daß ich auch aus den Regungen meines Ge-
müths gnugsam verspühren können/ daß ich sie von
Hertzen liebte/ und mich glücklich schätzen würde/ wann
ich eine so a[i]mable Person zu meiner Liebsten haben
solte. Jch habe mir dabey sonderlich ihre sittsame Con-
duite
und vornehme Freundschafft wohlgefallen las-
sen/ auch aus einigen Discou[r]sen wohl vermercket/
daß weder die Eltern/ noch die Jungfer an meiner Per-
son ein Mißfallen hätten/ und vielleicht in unser beyder
Vereinigung wohl resolviren möchten. Wann ich
nun an meinem Herrn einen sonderbahren vertrauten
Freund zu haben mich getröste/ als gelanget an dem-
selben mein freundliches Ersuchen/ unter der Hand zu
vernehmen/ worzu man sowol von der Eltern/ als der
Tochter Seiten incliniren möchte/ und im Fall des
Wohlbefindens öffentlich in meinen Nahmen um
hochbemeldte Jungfer bey ihren Eltern anzuhalten/
worzu ich dann hiemit vollkommene Vollmacht will
ertheilet/ und anbey versprochen haben/ mich auf die er-
ste angenehme Zeitung alsobald persönlich selbst einzu-
finden. Der ich inmittelst/ etc.

Antwort auf obiges Schreiben.
Mein Herr!

WAs derselbe in seinen geehrten Schreiben von
N. N. an mich gelangen/ (oder was er durch
Hrn. N. N. wegen abgezielter Alliance mit meinen
Haus mir vortragen lassen/) das habe ich alles zur Ge-
nüge ersehen/ selbiges meiner Ehe-Liebsten wie auch
meiner Tochter communiciret/ u. hierauf die göttli-

che

Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten,
bewuſten Affairen aufgehalten/ ich mit Herrn N. N.
Jungfer Tochter in angenehme Bekanttſchafft gerah-
ten/ ſo daß ich auch aus den Regungen meines Ge-
muͤths gnugſam verſpuͤhren koͤnnen/ daß ich ſie von
Hertzen liebte/ und mich gluͤcklich ſchaͤtzen wuͤrde/ wañ
ich eine ſo a[i]mable Perſon zu meiner Liebſten haben
ſolte. Jch habe mir dabey ſonderlich ihre ſittſame Con-
duite
und vornehme Freundſchafft wohlgefallen laſ-
ſen/ auch aus einigen Diſcou[r]ſen wohl vermercket/
daß weder die Eltern/ noch die Jungfer an meiner Per-
ſon ein Mißfallen haͤtten/ und vielleicht in unſer beyder
Vereinigung wohl reſolviren moͤchten. Wann ich
nun an meinem Herrn einen ſonderbahren vertrauten
Freund zu haben mich getroͤſte/ als gelanget an dem-
ſelben mein freundliches Erſuchen/ unter der Hand zu
vernehmen/ worzu man ſowol von der Eltern/ als der
Tochter Seiten incliniren moͤchte/ und im Fall des
Wohlbefindens oͤffentlich in meinen Nahmen um
hochbemeldte Jungfer bey ihren Eltern anzuhalten/
worzu ich dann hiemit vollkommene Vollmacht will
ertheilet/ und anbey verſprochen haben/ mich auf die er-
ſte angenehme Zeitung alſobald perſoͤnlich ſelbſt einzu-
finden. Der ich inmittelſt/ ꝛc.

Antwort auf obiges Schreiben.
Mein Herr!

WAs derſelbe in ſeinen geehrten Schreiben von
N. N. an mich gelangen/ (oder was er durch
Hrn. N. N. wegen abgezielter Alliance mit meinen
Haus mir vortragen laſſen/) das habe ich alles zur Ge-
nuͤge erſehen/ ſelbiges meiner Ehe-Liebſten wie auch
meiner Tochter communiciret/ u. hierauf die goͤttli-

che
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="3">
        <div n="4">
          <p><pb facs="#f1030" n="1014"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Mu&#x0364;nd- und &#x017F;chrifftliche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Complimenten,</hi></hi></hi></fw><lb/>
bewu&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Affai</hi>ren aufgehalten/ ich mit Herrn <hi rendition="#aq">N. N.</hi><lb/>
Jungfer Tochter in angenehme Bekantt&#x017F;chafft gerah-<lb/>
ten/ &#x017F;o daß ich auch aus den Regungen meines Ge-<lb/>
mu&#x0364;ths gnug&#x017F;am ver&#x017F;pu&#x0364;hren ko&#x0364;nnen/ daß ich &#x017F;ie von<lb/>
Hertzen liebte/ und mich glu&#x0364;cklich &#x017F;cha&#x0364;tzen wu&#x0364;rde/ wan&#x0303;<lb/>
ich eine &#x017F;o <hi rendition="#aq">a<supplied>i</supplied>mable</hi> Per&#x017F;on zu meiner Lieb&#x017F;ten haben<lb/>
&#x017F;olte. Jch habe mir dabey &#x017F;onderlich ihre &#x017F;itt&#x017F;ame <hi rendition="#aq">Con-<lb/>
duite</hi> und vornehme Freund&#x017F;chafft wohlgefallen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ auch aus einigen <hi rendition="#aq">Di&#x017F;cou<supplied>r</supplied>&#x017F;en</hi> wohl vermercket/<lb/>
daß weder die Eltern/ noch die Jungfer an meiner Per-<lb/>
&#x017F;on ein Mißfallen ha&#x0364;tten/ und vielleicht in un&#x017F;er beyder<lb/>
Vereinigung wohl <hi rendition="#aq">re&#x017F;olvi</hi>ren mo&#x0364;chten. Wann ich<lb/>
nun an meinem Herrn einen &#x017F;onderbahren vertrauten<lb/>
Freund zu haben mich getro&#x0364;&#x017F;te/ als gelanget an dem-<lb/>
&#x017F;elben mein freundliches Er&#x017F;uchen/ unter der Hand zu<lb/>
vernehmen/ worzu man &#x017F;owol von der Eltern/ als der<lb/>
Tochter Seiten <hi rendition="#aq">inclini</hi>ren mo&#x0364;chte/ und im Fall des<lb/>
Wohlbefindens o&#x0364;ffentlich in meinen Nahmen um<lb/>
hochbemeldte Jungfer bey ihren Eltern anzuhalten/<lb/>
worzu ich dann hiemit vollkommene Vollmacht will<lb/>
ertheilet/ und anbey ver&#x017F;prochen haben/ mich auf die er-<lb/>
&#x017F;te angenehme Zeitung al&#x017F;obald per&#x017F;o&#x0364;nlich &#x017F;elb&#x017F;t einzu-<lb/>
finden. Der ich inmittel&#x017F;t/ &#xA75B;c.</p>
        </div><lb/>
        <div n="4">
          <head> <hi rendition="#b">Antwort auf obiges Schreiben.</hi> </head><lb/>
          <salute> <hi rendition="#fr">Mein Herr!</hi> </salute><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>As der&#x017F;elbe in &#x017F;einen geehrten Schreiben von<lb/><hi rendition="#aq">N. N.</hi> an mich gelangen/ (oder was er durch<lb/>
Hrn. <hi rendition="#aq">N. N.</hi> wegen abgezielter <hi rendition="#aq">Alliance</hi> mit meinen<lb/>
Haus mir vortragen la&#x017F;&#x017F;en/) das habe ich alles zur Ge-<lb/>
nu&#x0364;ge er&#x017F;ehen/ &#x017F;elbiges meiner Ehe-Lieb&#x017F;ten wie auch<lb/>
meiner Tochter <hi rendition="#aq">communici</hi>ret/ u. hierauf die go&#x0364;ttli-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">che</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1014/1030] Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten, bewuſten Affairen aufgehalten/ ich mit Herrn N. N. Jungfer Tochter in angenehme Bekanttſchafft gerah- ten/ ſo daß ich auch aus den Regungen meines Ge- muͤths gnugſam verſpuͤhren koͤnnen/ daß ich ſie von Hertzen liebte/ und mich gluͤcklich ſchaͤtzen wuͤrde/ wañ ich eine ſo aimable Perſon zu meiner Liebſten haben ſolte. Jch habe mir dabey ſonderlich ihre ſittſame Con- duite und vornehme Freundſchafft wohlgefallen laſ- ſen/ auch aus einigen Diſcourſen wohl vermercket/ daß weder die Eltern/ noch die Jungfer an meiner Per- ſon ein Mißfallen haͤtten/ und vielleicht in unſer beyder Vereinigung wohl reſolviren moͤchten. Wann ich nun an meinem Herrn einen ſonderbahren vertrauten Freund zu haben mich getroͤſte/ als gelanget an dem- ſelben mein freundliches Erſuchen/ unter der Hand zu vernehmen/ worzu man ſowol von der Eltern/ als der Tochter Seiten incliniren moͤchte/ und im Fall des Wohlbefindens oͤffentlich in meinen Nahmen um hochbemeldte Jungfer bey ihren Eltern anzuhalten/ worzu ich dann hiemit vollkommene Vollmacht will ertheilet/ und anbey verſprochen haben/ mich auf die er- ſte angenehme Zeitung alſobald perſoͤnlich ſelbſt einzu- finden. Der ich inmittelſt/ ꝛc. Antwort auf obiges Schreiben. Mein Herr! WAs derſelbe in ſeinen geehrten Schreiben von N. N. an mich gelangen/ (oder was er durch Hrn. N. N. wegen abgezielter Alliance mit meinen Haus mir vortragen laſſen/) das habe ich alles zur Ge- nuͤge erſehen/ ſelbiges meiner Ehe-Liebſten wie auch meiner Tochter communiciret/ u. hierauf die goͤttli- che

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Grundlage der vorliegenden digitalen Ausgabe bild… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/1030
Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 1014. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/1030>, abgerufen am 30.12.2024.