Marperger, Paul Jacob: Beschreibung der Banqven. Halle (Saale) u. a., 1717.Das IX. Capitel Und dieweil nicht möglich ist/ alle Fälle und Schwärigkeiten/ so Daferne nun ergiebige Geld-Summen in Banco einkommen sol- Es behält sich aber ein Hoch-Edler/ Hoch-Weiser Rath in alleweg Decretum in Senatu, den 20. Julii, A. 1695. Nachdem die Handelschafft allhier den 30. April Anno 1691. unter derwei-
Das IX. Capitel Und dieweil nicht moͤglich iſt/ alle Faͤlle und Schwaͤrigkeiten/ ſo Daferne nun ergiebige Geld-Summen in Banco einkommen ſol- Es behaͤlt ſich aber ein Hoch-Edler/ Hoch-Weiſer Rath in alleweg Decretum in Senatu, den 20. Julii, A. 1695. Nachdem die Handelſchafft allhier den 30. April Anno 1691. unter derwei-
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Das IX. Capitel
Und dieweil nicht moͤglich iſt/ alle Faͤlle und Schwaͤrigkeiten/ ſo
jeweilen/ ſonderlich mit Fremden vorfallen koͤnnen/ vorzuſehen: So ſolle
ein jeder ſchuldig ſeyn/ ſolche Faͤlle am Banco-Ampt anzuzeigen/ und
von dar Befehl daruͤber zu erwarten.
Daferne nun ergiebige Geld-Summen in Banco einkommen ſol-
ten/ wuͤrde man jeweilen auf Ducaten/ nach dem eingeſetzten Gewicht/
zu 4. fl. wie auch auf Hollaͤndiſche/ Burgunder und andere gemeine
Thaler (ſo in Banco nicht angenommen werden) zu 28. Batzen/ auff
kurtze Zeit accommodiren/ und darauff wegſchreiben zu laſſen/ erlau-
ben/ auch fuͤr das Hineinlegen vor 100. fl. mehr nicht als 3. Kreutzer/
und eben ſo viel fuͤr das Wiederherausnehmen/ anrechnen: Jedoch
daß derſelbe Verſatz dem Banco verbleibe und heimfalle/ wann ſolcher
in rechter Zeit nicht wieder eingeloͤſet wird.
Es behaͤlt ſich aber ein Hoch-Edler/ Hoch-Weiſer Rath in alleweg
bevor/ dieſe/ nach der Handelsleute eigenen Vorſchlag/ Gutbefinden/
und unter Unterwerffung der Straffe von Zehen pro Cento, fuͤr jede
muthwillige und vorſetzliche Uberfahrt/ eingerichtete Verordnung/ ſo
bald darzu erhebliche Urſachen an Tag ſich legen/ gantz oder zum Theil
wieder abzuthun/ auch in ereignenden Faͤllen/ ein und andere Erlaͤute-
rung zu geben und zu verbeſſern: Wornach ſich Maͤnniglich zu richten/
und fuͤr unausbleiblicher Straffe zu huͤten haben wird.
Decretum in Senatu, den 20. Julii, A. 1695.
Nachdem die Handelſchafft allhier den 30. April Anno 1691. unter
ſich ſelbſt abgeredet/ daß derjenige/ welcher Geld in Banco einlegen
wuͤrde/ ein Quart pro Cento (wie auch hernachmal wuͤrcklich geſche-
hen) genieſſen/ der Erheber aber/ einen Gulden von Hundert zuruͤck
laſſen ſolte/ ſolches auch den 14. May dicti anni, von einem Hoch-
Edlen/ Hoch-Weiſen Rath/ Unſern Herren/ durch ein oͤffentliches
Mandat confirmiret worden/ nunmehro aber an dem iſt/ daß der Ban-
co zu jedermanns Gebrauch frey gemachet/ und eroͤffnet werden ſolle:
als ſolle denenjenigen/ welche noch vor Ende des Julii einen Vorſtand
(vermuthlich nicht ohne Nutzen) an ſich gebracht/ von demſelben Ein
Gulden von Hundert ab/ und auff ihren Conto in Debito geſchrie-
ben/ und was hierdurch dem Banco zugehen wird/ zu kuͤnfftigem an-
derwei-
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