Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.Seyd ferner unbemüht; ihr könnt das junge Blut/ Zur Seelen bringen nicht mit eurer Thränen-Fluth So folgt eine Geistliche Parodie auf JEsu Tod: So ruht des Höchsten Leib/ ihr Frommen die ihr hie/ Mit Thränen noch beweint die Unschuld spat und früh/ Ach seyd doch auch bemüth jetzt zwischen Tod und Aschen/ Den reinen JEsus-Leib zu salben und zu waschen. Die Neunzehnte Art. Zwischen-Reime. Reg. 1. ZWischen-Reime sind/ wenn sich der Verß nicht al- 1. Wer nur beständig liebt durch alle Wechsel-Zeiten/Wann Liebe gleich betrübt/ und wil manch Weh bereiten/ Kriegt endlich zu den Lohne/ Der Liebe Sieges-Crone. 2. Auf Kämpffen folget Ruh/ und auf Gedult Gelücke/In einem kurtzen Nu/ sieht man wol Sonnen-Blicke/ Die Liebe wil ergetzen/ Die den Bestand hoch schätzen. Es
Seyd ferner unbemuͤht; ihr koͤnnt das junge Blut/ Zur Seelen bringen nicht mit eurer Thraͤnen-Fluth So folgt eine Geiſtliche Parodie auf JEſu Tod: So ruht des Hoͤchſten Leib/ ihr Frommen die ihr hie/ Mit Thraͤnen noch beweint die Unſchuld ſpat und fruͤh/ Ach ſeyd doch auch bemuͤth jetzt zwiſchen Tod und Aſchen/ Den reinen JEſus-Leib zu ſalben und zu waſchen. Die Neunzehnte Art. Zwiſchen-Reime. Reg. 1. ZWiſchen-Reime ſind/ wenn ſich der Verß nicht al- 1. Wer nur beſtaͤndig liebt durch alle Wechſel-Zeiten/Wañ Liebe gleich betruͤbt/ und wil manch Weh bereitẽ/ Kriegt endlich zu den Lohne/ Der Liebe Sieges-Crone. 2. Auf Kaͤmpffen folget Ruh/ und auf Gedult Geluͤcke/In einem kurtzen Nu/ ſieht man wol Sonnen-Blicke/ Die Liebe wil ergetzen/ Die den Beſtand hoch ſchaͤtzen. Es
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Seyd ferner unbemuͤht; ihr koͤnnt das junge Blut/
Zur Seelen bringen nicht mit eurer Thraͤnen-Fluth
So folgt eine Geiſtliche Parodie auf JEſu Tod:
So ruht des Hoͤchſten Leib/ ihr Frommen die ihr hie/
Mit Thraͤnen noch beweint die Unſchuld ſpat und
fruͤh/
Ach ſeyd doch auch bemuͤth jetzt zwiſchen Tod und
Aſchen/
Den reinen JEſus-Leib zu ſalben und zu waſchen.
Die Neunzehnte Art.
Zwiſchen-Reime.
Reg. 1.
ZWiſchen-Reime ſind/ wenn ſich der Verß nicht al-
lein hinten/ ſondern auch in der Mitten reimet/
bey dem Abſchnitte/ und werden ſolche abſonderlich
ſehr zu den Oden angewendet/ ſonſt ſind ſie vor Un-
zierlich zu halten/ daher ſtatt eines Exempels fol-
gende Ode iſt:
1.
Wer nur beſtaͤndig liebt durch alle Wechſel-Zeiten/
Wañ Liebe gleich betruͤbt/ und wil manch Weh bereitẽ/
Kriegt endlich zu den Lohne/
Der Liebe Sieges-Crone.
2.
Auf Kaͤmpffen folget Ruh/ und auf Gedult Geluͤcke/
In einem kurtzen Nu/ ſieht man wol Sonnen-Blicke/
Die Liebe wil ergetzen/
Die den Beſtand hoch ſchaͤtzen.
Es
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