Luz, Johann Friedrich: Unterricht vom Blitz und den Blitz- oder Wetter-Ableitern. Frankfurt und Leipzig, 1784.Dritter Einwurf. Da der Blitz nur gar selten einschlägt; so sind Es ist freylich wahr, daß der Blitz der Welt ihren Vier-
Dritter Einwurf. Da der Blitz nur gar ſelten einſchlaͤgt; ſo ſind Es iſt freylich wahr, daß der Blitz der Welt ihren Vier-
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0138" n="122"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Dritter Einwurf.</hi> </head><lb/> <argument> <p><hi rendition="#in">D</hi>a der Blitz nur gar ſelten einſchlaͤgt; ſo ſind<lb/> die Wetterableiter ſehr entbehrlich. Die<lb/> Welt hat bisher ohne Wetterableiter beſtanden,<lb/> ſo wird ſie es auch noch ferner koͤnnen.</p> </argument><lb/> <p>Es iſt freylich wahr, daß der Blitz der Welt ihren<lb/> Untergang nicht bringen wird. Aber doch hat er ſchon<lb/> genug Menſchen getoͤdet, Haͤußer und Staͤdte ange-<lb/> zuͤndet und verheeret. So ſelten im uͤbrigen dieſes<lb/> geſchiehet, ſo hat doch keiner vor dem Blitz ein Pri-<lb/> vilegium. Keiner kan wiſſen ob ſein Hauß nicht un-<lb/> ter der wenigen Zahl, die vom Blitz getroffen werden<lb/> koͤnne, ſich befinde. Vor allem ſollte man erhabene<lb/> Orte durch Wetterableiter ſichern. Da aber der Blitz<lb/> ſchon oͤfters hohe Orte verſchont und niedrige Gegen-<lb/> ſtaͤnde getroffen hat; ſo wird der Kluge, der den ſicher-<lb/> ſten Weg gehen will, auch ſein niedriges Hauß nicht<lb/> ohne Schuz laſſen. Ferner ſollte man freylich vor al-<lb/> lem diejenigen Orte, wo der Blitz ſchon oͤfters einge-<lb/> ſchlagen hat, mit Wetterableitern verſehen. Allein<lb/> da man viele Beyſpiele weiß; daß der Blitz Gebaͤude<lb/> getroffen, die er zuvor Jahrhunderte verſchonte: ſo<lb/> iſt es gar kein Ueberfluß, ſondern ein kluges und Lo-<lb/> benswuͤrdiges Unternehmen, auch an dergleichen Ge-<lb/> baͤude Wetterableiter anzubringen.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Vier-</hi> </fw><lb/> </body> </text> </TEI> [122/0138]
Dritter Einwurf.
Da der Blitz nur gar ſelten einſchlaͤgt; ſo ſind
die Wetterableiter ſehr entbehrlich. Die
Welt hat bisher ohne Wetterableiter beſtanden,
ſo wird ſie es auch noch ferner koͤnnen.
Es iſt freylich wahr, daß der Blitz der Welt ihren
Untergang nicht bringen wird. Aber doch hat er ſchon
genug Menſchen getoͤdet, Haͤußer und Staͤdte ange-
zuͤndet und verheeret. So ſelten im uͤbrigen dieſes
geſchiehet, ſo hat doch keiner vor dem Blitz ein Pri-
vilegium. Keiner kan wiſſen ob ſein Hauß nicht un-
ter der wenigen Zahl, die vom Blitz getroffen werden
koͤnne, ſich befinde. Vor allem ſollte man erhabene
Orte durch Wetterableiter ſichern. Da aber der Blitz
ſchon oͤfters hohe Orte verſchont und niedrige Gegen-
ſtaͤnde getroffen hat; ſo wird der Kluge, der den ſicher-
ſten Weg gehen will, auch ſein niedriges Hauß nicht
ohne Schuz laſſen. Ferner ſollte man freylich vor al-
lem diejenigen Orte, wo der Blitz ſchon oͤfters einge-
ſchlagen hat, mit Wetterableitern verſehen. Allein
da man viele Beyſpiele weiß; daß der Blitz Gebaͤude
getroffen, die er zuvor Jahrhunderte verſchonte: ſo
iſt es gar kein Ueberfluß, ſondern ein kluges und Lo-
benswuͤrdiges Unternehmen, auch an dergleichen Ge-
baͤude Wetterableiter anzubringen.
Vier-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |