Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.

Bild:
<< vorherige Seite
Eingang.

DER grundgütige GOtt / der ein GOtt ist der Gedult und des Trostes / wolle uns in allem Kreutz und Leyden / welches wir als gläubige Kinder GOttes in dieser Lebenszeit außstehen müssen / mit seines Geistes Krafft und Gnade also leiten und stärcken / daß nach dessen Endigung auch die ewige Herrligkeit des himmlischen Lebens zu jeiner Zeit an uns möge offenbahret werden / Amen.

Andächtige und Geliebte in Christo JEsu unserm HErrn. Als der fromme Altvater Jacob von dem Egyptischen Könige Pharao über sein Alter befraget ward / gab derselbe diese Antwort: Die Zeit meiner Walfahrt ist hundert und dreissig Jahr / wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / und langet nicht an die Zeit meiner Väter in jhrer Walfahrt / Gen. XLVII, 9. Hiemit gibt Jacob dem Pharao zu vernehmen / daß ob er gleich eine geraume Zeit / CXXX. Jahr in dieser Welt zugebracht / schätze ers doch vor eine kurtze Zeit / in Betrachtung / weil seine Vor-Eltern es höher gebracht hatten / nachdem sein älter-vater Thara / CCV. Jahr / Gen. XI, 32. sein Großvater Abraham / CLXXV. Jahr / Gen. XXV, 7. sein Vater Isaac CLXXX. Jahr / Gen. XXXV, 18. in dieser Welt hatten gelebet. Und ob er gleich dazumahl noch bey zimlichen Leibeskräfften seyn mochte / als er diese Worte zu Pharao redete / hat er doch ohn zweiffel es an deren abgang wol gemercket / daß er ein so hohes Alter nicht erreichen würde; wie er dann nur noch XVII. Jahr in Egypten lebete / und also seine gantze Lebenszeit sich nur auff CXL VII. Jahr erstreckete / Gen. XLVII, 28. Es meldet aber Jacob dem Pharao nicht allein an / daß seine Walfahrts oder Lebenszeit kurtz / sondern daß sie auch böse gewesen sey. Wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / spricht er.

Eingang.

DER grundgütige GOtt / der ein GOtt ist der Gedult und des Trostes / wolle uns in allem Kreutz und Leyden / welches wir als gläubige Kinder GOttes in dieser Lebenszeit außstehen müssen / mit seines Geistes Krafft und Gnade also leiten und stärcken / daß nach dessen Endigung auch die ewige Herrligkeit des him̃lischen Lebens zu jeiner Zeit an uns möge offenbahret werden / Amen.

Andächtige und Geliebte in Christo JEsu unserm HErrn. Als der fromme Altvater Jacob von dem Egyptischen Könige Pharao über sein Alter befraget ward / gab derselbe diese Antwort: Die Zeit meiner Walfahrt ist hundert und dreissig Jahr / wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / und langet nicht an die Zeit meiner Väter in jhrer Walfahrt / Gen. XLVII, 9. Hiemit gibt Jacob dem Pharao zu vernehmen / daß ob er gleich eine geraume Zeit / CXXX. Jahr in dieser Welt zugebracht / schätze ers doch vor eine kurtze Zeit / in Betrachtung / weil seine Vor-Eltern es höher gebracht hatten / nachdem sein älter-vater Thara / CCV. Jahr / Gen. XI, 32. sein Großvater Abraham / CLXXV. Jahr / Gen. XXV, 7. sein Vater Isaac CLXXX. Jahr / Gen. XXXV, 18. in dieser Welt hatten gelebet. Und ob er gleich dazumahl noch bey zimlichen Leibeskräfften seyn mochte / als er diese Worte zu Pharao redete / hat er doch ohn zweiffel es an deren abgang wol gemercket / daß er ein so hohes Alter nicht erreichen würde; wie er dann nur noch XVII. Jahr in Egypten lebete / und also seine gantze Lebenszeit sich nur auff CXL VII. Jahr erstreckete / Gen. XLVII, 28. Es meldet aber Jacob dem Pharao nicht allein an / daß seine Walfahrts oder Lebenszeit kurtz / sondern daß sie auch böse gewesen sey. Wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / spricht er.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0005"/>
      <div>
        <head>Eingang.<lb/></head>
        <p>DER grundgütige GOtt / der ein GOtt ist der Gedult und des Trostes / wolle uns in
                     allem Kreutz und Leyden / welches wir als gläubige Kinder GOttes in dieser
                     Lebenszeit außstehen müssen / mit seines Geistes Krafft und Gnade also leiten
                     und stärcken / daß nach dessen Endigung auch die ewige Herrligkeit des him&#x0303;lischen Lebens zu jeiner Zeit an uns möge offenbahret werden /
                     Amen.</p>
        <p>Andächtige und Geliebte in Christo JEsu unserm HErrn. Als der fromme Altvater
                     Jacob von dem Egyptischen Könige Pharao über sein Alter befraget ward / gab
                     derselbe diese Antwort: Die Zeit meiner Walfahrt ist hundert und dreissig Jahr /
                     wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / und langet nicht an die Zeit meiner
                     Väter in jhrer Walfahrt / Gen. XLVII, 9. Hiemit gibt Jacob dem Pharao zu
                     vernehmen / daß ob er gleich eine geraume Zeit / CXXX. Jahr in dieser Welt
                     zugebracht / schätze ers doch vor eine kurtze Zeit / in Betrachtung / weil seine
                     Vor-Eltern es höher gebracht hatten / nachdem sein älter-vater Thara / CCV. Jahr
                     / Gen. XI, 32. sein Großvater Abraham / CLXXV. Jahr / Gen. XXV, 7. sein Vater
                     Isaac CLXXX. Jahr / Gen. XXXV, 18. in dieser Welt hatten gelebet. Und ob er
                     gleich dazumahl noch bey zimlichen Leibeskräfften seyn mochte / als er diese
                     Worte zu Pharao redete / hat er doch ohn zweiffel es an deren abgang wol
                     gemercket / daß er ein so hohes Alter nicht erreichen würde; wie er dann nur
                     noch XVII. Jahr in Egypten lebete / und also seine gantze Lebenszeit sich nur
                     auff CXL VII. Jahr erstreckete / Gen. XLVII, 28. Es meldet aber Jacob dem Pharao
                     nicht allein an / daß seine Walfahrts oder Lebenszeit kurtz / sondern daß sie
                     auch böse gewesen sey. Wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / spricht er.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0005] Eingang. DER grundgütige GOtt / der ein GOtt ist der Gedult und des Trostes / wolle uns in allem Kreutz und Leyden / welches wir als gläubige Kinder GOttes in dieser Lebenszeit außstehen müssen / mit seines Geistes Krafft und Gnade also leiten und stärcken / daß nach dessen Endigung auch die ewige Herrligkeit des him̃lischen Lebens zu jeiner Zeit an uns möge offenbahret werden / Amen. Andächtige und Geliebte in Christo JEsu unserm HErrn. Als der fromme Altvater Jacob von dem Egyptischen Könige Pharao über sein Alter befraget ward / gab derselbe diese Antwort: Die Zeit meiner Walfahrt ist hundert und dreissig Jahr / wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / und langet nicht an die Zeit meiner Väter in jhrer Walfahrt / Gen. XLVII, 9. Hiemit gibt Jacob dem Pharao zu vernehmen / daß ob er gleich eine geraume Zeit / CXXX. Jahr in dieser Welt zugebracht / schätze ers doch vor eine kurtze Zeit / in Betrachtung / weil seine Vor-Eltern es höher gebracht hatten / nachdem sein älter-vater Thara / CCV. Jahr / Gen. XI, 32. sein Großvater Abraham / CLXXV. Jahr / Gen. XXV, 7. sein Vater Isaac CLXXX. Jahr / Gen. XXXV, 18. in dieser Welt hatten gelebet. Und ob er gleich dazumahl noch bey zimlichen Leibeskräfften seyn mochte / als er diese Worte zu Pharao redete / hat er doch ohn zweiffel es an deren abgang wol gemercket / daß er ein so hohes Alter nicht erreichen würde; wie er dann nur noch XVII. Jahr in Egypten lebete / und also seine gantze Lebenszeit sich nur auff CXL VII. Jahr erstreckete / Gen. XLVII, 28. Es meldet aber Jacob dem Pharao nicht allein an / daß seine Walfahrts oder Lebenszeit kurtz / sondern daß sie auch böse gewesen sey. Wenig und böse ist die Zeit meines Lebens / spricht er.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/5
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leiden_1654/5>, abgerufen am 21.11.2024.