Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Am II. Sontag nach der H. drey Könige. Die II. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer: Vom Christlichen Gebrauch aller Gaben GOttes / so auß dem Glauben kommen. Geliebte in Christo Jesu. GLeich wie Paulus / als ein Diener Gottes / von allerExord. Voluntas DEI discenda. Eph. 5, 17. Christen einen rechtschaffenen Fleiß / den Willen Gottes zu erkennen / erfodert / zun Ephes. am 5. Werdet nicht vnverständig / sondern verständig / was da sey deß HERRN Wille / also thut er auch im 12. Cap. an dieRom. 12, 2. Römer: Prüfet / welches da sey Gottes Wille. Seinen Willen hat GOtt geoffenbaret / Erstlich in der NaturRevelata 1. in natura. / davon zeugen die Sprüche der Weißheit bey den Heyden / die viel vnd herrlich von Tugend vnd Ehrbarkeit geschrieben haben. Gesetzt / daß dieselbe viel vom Volck Gottes erlernet / so hätten sie doch als Menschen / die der blossen Vernunfft nach wandeln / nichtes würden annehmen / es sey denn / daß es mit der Vernunfft überein stimme / was darüber ist / als der Artickel von der Dreyfaltigkeit / von der Erlösung der Menschen / durch das Blut Gottes / nimbt die blosse Vernunfft ohne Erleuchtung deß H. Geistes nicht an / darumb beweiset der Heyden Weißheit den Willen Gottes / der in der Natur offenbaret ist. Doch ist das natürliche Erkäntnüß deß göttlichen Willens vnvollkommen / führet auff keinen Grund der Gottseligkeit / hat Am II. Sontag nach der H. drey Könige. Die II. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer: Vom Christlichen Gebrauch aller Gaben GOttes / so auß dem Glauben kommen. Geliebte in Christo Jesu. GLeich wie Paulus / als ein Diener Gottes / von allerExord. Voluntas DEI discenda. Eph. 5, 17. Christen einen rechtschaffenen Fleiß / den Willen Gottes zu erkennen / erfodert / zun Ephes. am 5. Werdet nicht vnverständig / sondern verständig / was da sey deß HERRN Wille / also thut er auch im 12. Cap. an dieRom. 12, 2. Römer: Prüfet / welches da sey Gottes Wille. Seinen Willen hat GOtt geoffenbaret / Erstlich in der NaturRevelata 1. in natura. / davon zeugen die Sprüche der Weißheit bey den Heyden / die viel vnd herrlich von Tugend vnd Ehrbarkeit geschrieben haben. Gesetzt / daß dieselbe viel vom Volck Gottes erlernet / so hätten sie doch als Menschen / die der blossen Vernunfft nach wandeln / nichtes würden annehmen / es sey denn / daß es mit der Vernunfft überein stimme / was darüber ist / als der Artickel von der Dreyfaltigkeit / von der Erlösung der Menschen / durch das Blut Gottes / nimbt die blosse Vernunfft ohne Erleuchtung deß H. Geistes nicht an / darumb beweiset der Heyden Weißheit den Willen Gottes / der in der Natur offenbaret ist. Doch ist das natürliche Erkäntnüß deß göttlichen Willens vnvollkommen / führet auff keinen Grund der Gottseligkeit / hat <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0261" n="241"/> </div> <div> <head>Am II. Sontag nach der H. drey Könige.</head><lb/> </div> <div> <head>Die II. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer:</head><lb/> </div> <div> <head>Vom Christlichen Gebrauch aller Gaben GOttes / so auß dem Glauben kommen.</head><lb/> </div> <div> <head>Geliebte in Christo Jesu.</head><lb/> <p>GLeich wie Paulus / als ein Diener Gottes / von aller<note place="right">Exord. Voluntas DEI discenda. Eph. 5, 17.</note> Christen einen rechtschaffenen Fleiß / den Willen Gottes zu erkennen / erfodert / zun Ephes. am 5. Werdet nicht vnverständig / sondern verständig / was da sey deß HERRN Wille / also thut er auch im 12. Cap. an die<note place="right">Rom. 12, 2.</note> Römer: Prüfet / welches da sey Gottes Wille.</p> <p>Seinen Willen hat GOtt geoffenbaret / Erstlich in der Natur<note place="right">Revelata 1. in natura.</note> / davon zeugen die Sprüche der Weißheit bey den Heyden / die viel vnd herrlich von Tugend vnd Ehrbarkeit geschrieben haben. Gesetzt / daß dieselbe viel vom Volck Gottes erlernet / so hätten sie doch als Menschen / die der blossen Vernunfft nach wandeln / nichtes würden annehmen / es sey denn / daß es mit der Vernunfft überein stimme / was darüber ist / als der Artickel von der Dreyfaltigkeit / von der Erlösung der Menschen / durch das Blut Gottes / nimbt die blosse Vernunfft ohne Erleuchtung deß H. Geistes nicht an / darumb beweiset der Heyden Weißheit den Willen Gottes / der in der Natur offenbaret ist.</p> <p>Doch ist das natürliche Erkäntnüß deß göttlichen Willens vnvollkommen / führet auff keinen Grund der Gottseligkeit / hat </p> </div> </body> </text> </TEI> [241/0261]
Am II. Sontag nach der H. drey Könige.
Die II. Predigt / Vber das 12. Cap. an die Römer:
Vom Christlichen Gebrauch aller Gaben GOttes / so auß dem Glauben kommen.
Geliebte in Christo Jesu.
GLeich wie Paulus / als ein Diener Gottes / von aller Christen einen rechtschaffenen Fleiß / den Willen Gottes zu erkennen / erfodert / zun Ephes. am 5. Werdet nicht vnverständig / sondern verständig / was da sey deß HERRN Wille / also thut er auch im 12. Cap. an die Römer: Prüfet / welches da sey Gottes Wille.
Exord. Voluntas DEI discenda. Eph. 5, 17.
Rom. 12, 2. Seinen Willen hat GOtt geoffenbaret / Erstlich in der Natur / davon zeugen die Sprüche der Weißheit bey den Heyden / die viel vnd herrlich von Tugend vnd Ehrbarkeit geschrieben haben. Gesetzt / daß dieselbe viel vom Volck Gottes erlernet / so hätten sie doch als Menschen / die der blossen Vernunfft nach wandeln / nichtes würden annehmen / es sey denn / daß es mit der Vernunfft überein stimme / was darüber ist / als der Artickel von der Dreyfaltigkeit / von der Erlösung der Menschen / durch das Blut Gottes / nimbt die blosse Vernunfft ohne Erleuchtung deß H. Geistes nicht an / darumb beweiset der Heyden Weißheit den Willen Gottes / der in der Natur offenbaret ist.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/261>, abgerufen am 03.03.2025. |