Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Geliebte in Christo Jesu. Exord. Satan pellit ad peccata. GLeich wie der Satan zu erst den Menschen zu Sünde gereitzet / vnd in Sünde gestürtzet hat / also treibet er noch alle Menschen zu Muthwillen vnd gottlosem Wesen / vnd ist der rechte Meister / der die vngöttliche Sicherheit vnter die Christen 2. Cor. 4, 4.bringet. Denn er verblendet die Sinne der Vnglaubigen / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß herrlichen Evangelij Christi; wie von jhm geschrieben stehet in der andern an die Corinther am 4. Er hat verblendet den Judas / daß er mehr sahe auffs Geld / als auff die Liebe seines Meisters; vnd hat jhm ins Hertz gegeben seinen HERRN zu verrathen. Er hat begehret den frommen Petrum nebenst seinen mit Aposteln zu sichten wie den Weitzen. Er suchet noch täglich / wie er die Christenheit verschlinge / vnd die Glaubigen vnd Heiligen Gottes stürtze in Vnglauben / Abgötterey / vnd allerley Sünd vnd Schand. Idque ex odio erga Deum & hominem.Das thut der Bösewicht auß einem Haß gegen GOtt vnd Menschen. Seine Frewd ists / wann GOtt verbittert wird / vnd die Christen in Gottes Zorn vnd Straffe fallen. Darumb hetzet er die Christen zu allerley Vngehorsam wider GOtt. Er weiß / daß GOtt die Sünde nicht leiden mag / vnd Vngehorsam nicht vngestrafft bleibet / darumb ist er so geschäfftig zum bösen / treibet die Christen von einem Muthwillen zum andern / damit erlanget er seines Hertzen lust / daß GOtt nicht allein über die Vntugend verbittert / sondern auch / daß Gottes Volck mit schweren Straffen vnd Plagen gedruckt vnd geängstiget wird; vnd kunt ers dahin bringen / daß GOtt sein Volck gantz vertilgete / das wäre jhm ein angenehmes bißlein: wie ers denn nicht vnterlassen / die Sache dahin zu bringen / daß GOtt seines Volcks überdrüssig worden. Da das Volck Gottes noch in der Wüsten herumb wallete / wie hat der höllische Feind sich bemühet? wie hat er eine Verbitterung nach der andern angerichtet / also daß GOtt sein Volck schon in Geliebte in Christo Jesu. Exord. Satan pellit ad peccata. GLeich wie der Satan zu erst den Menschen zu Sünde gereitzet / vnd in Sünde gestürtzet hat / also treibet er noch alle Menschen zu Muthwillen vnd gottlosem Wesen / vnd ist der rechte Meister / der die vngöttliche Sicherheit vnter die Christen 2. Cor. 4, 4.bringet. Denn er verblendet die Sinne der Vnglaubigen / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß herrlichen Evangelij Christi; wie von jhm geschrieben stehet in der andern an die Corinther am 4. Er hat verblendet den Judas / daß er mehr sahe auffs Geld / als auff die Liebe seines Meisters; vnd hat jhm ins Hertz gegeben seinen HERRN zu verrathen. Er hat begehret den frommen Petrum nebenst seinen mit Aposteln zu sichten wie den Weitzen. Er suchet noch täglich / wie er die Christenheit verschlinge / vnd die Glaubigen vnd Heiligen Gottes stürtze in Vnglauben / Abgötterey / vnd allerley Sünd vnd Schand. Idque ex odio erga Deum & hominem.Das thut der Bösewicht auß einem Haß gegen GOtt vnd Menschen. Seine Frewd ists / wann GOtt verbittert wird / vnd die Christen in Gottes Zorn vnd Straffe fallen. Darumb hetzet er die Christen zu allerley Vngehorsam wider GOtt. Er weiß / daß GOtt die Sünde nicht leiden mag / vnd Vngehorsam nicht vngestrafft bleibet / darumb ist er so geschäfftig zum bösen / treibet die Christen von einem Muthwillen zum andern / damit erlanget er seines Hertzen lust / daß GOtt nicht allein über die Vntugend verbittert / sondern auch / daß Gottes Volck mit schweren Straffen vnd Plagen gedruckt vnd geängstiget wird; vnd kunt ers dahin bringen / daß GOtt sein Volck gantz vertilgete / das wäre jhm ein angenehmes bißlein: wie ers denn nicht vnterlassen / die Sache dahin zu bringen / daß GOtt seines Volcks überdrüssig worden. 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Geliebte in Christo Jesu.
GLeich wie der Satan zu erst den Menschen zu Sünde gereitzet / vnd in Sünde gestürtzet hat / also treibet er noch alle Menschen zu Muthwillen vnd gottlosem Wesen / vnd ist der rechte Meister / der die vngöttliche Sicherheit vnter die Christen bringet. Denn er verblendet die Sinne der Vnglaubigen / daß sie nicht sehen das helle Liecht deß herrlichen Evangelij Christi; wie von jhm geschrieben stehet in der andern an die Corinther am 4. Er hat verblendet den Judas / daß er mehr sahe auffs Geld / als auff die Liebe seines Meisters; vnd hat jhm ins Hertz gegeben seinen HERRN zu verrathen. Er hat begehret den frommen Petrum nebenst seinen mit Aposteln zu sichten wie den Weitzen. Er suchet noch täglich / wie er die Christenheit verschlinge / vnd die Glaubigen vnd Heiligen Gottes stürtze in Vnglauben / Abgötterey / vnd allerley Sünd vnd Schand.
2. Cor. 4, 4. Das thut der Bösewicht auß einem Haß gegen GOtt vnd Menschen. Seine Frewd ists / wann GOtt verbittert wird / vnd die Christen in Gottes Zorn vnd Straffe fallen. Darumb hetzet er die Christen zu allerley Vngehorsam wider GOtt. Er weiß / daß GOtt die Sünde nicht leiden mag / vnd Vngehorsam nicht vngestrafft bleibet / darumb ist er so geschäfftig zum bösen / treibet die Christen von einem Muthwillen zum andern / damit erlanget er seines Hertzen lust / daß GOtt nicht allein über die Vntugend verbittert / sondern auch / daß Gottes Volck mit schweren Straffen vnd Plagen gedruckt vnd geängstiget wird; vnd kunt ers dahin bringen / daß GOtt sein Volck gantz vertilgete / das wäre jhm ein angenehmes bißlein: wie ers denn nicht vnterlassen / die Sache dahin zu bringen / daß GOtt seines Volcks überdrüssig worden. Da das Volck Gottes noch in der Wüsten herumb wallete / wie hat der höllische Feind sich bemühet? wie hat er eine Verbitterung nach der andern angerichtet / also daß GOtt sein Volck schon in
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