Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Geliebte in Christo Jesu. KVrtz vor heutiger Lection befihlt Paulus seinem JüngerExord. A scopo, [fremdsprachliches Material], exercenda erga omnes homines. Tito / die Christen dahin zu halten / daß sie sich bereiten zu allen guten Wercken / gegen jederman sich recht zu erzeigen / der Obrigkeit gehorsam seyn / den anderen freundlich / vnangesehen / daß sie böse vnd blinde Leute seyn.V. 1. 2. Denn es lebete damaln die Christenheit vnter einem hauffen böser Leute vnd Verfolger / Juden vnd Heyden. Doch will der Geist Gottes / daß seine Kinder solche vnbekehrte elende Menschen nicht allein nicht beleidigen mit Worten oder Wercken / sondern daß sie Gelindigkeit vnd Sanfftmut gegen denselben erzeigen / sollen jhnen alles zu gute halten / vnd sich jhnen gefällig machen. Den Grund legt Paulus in der Freundligkeit Gottes / welcherFundamentum. vns böse gehässige Menschen selig gemachet hat / nach seiner grossen Barmhertzigkeit / vns nicht allein zu erinnern / was für ein Geschlecht wir selbst seyn von Natur / sondern auch zu bewegen / dasselbe an andern zu thun / was Gott an vns gethan hat. Dieses gilt heutiges Tages nicht allein bey denselben Christen / die vnter einem vnglaubigen Volck wohnen / sondern auch bey denen / die von Vnglaubigen abgesondert seyn / denn sie bleiben doch auch mitten in der Christenheit / mitten vnter einem hauffen böser Leute / denn die Christenheit bestehet nicht auß lauter Heiligen. Da gebührts vns auch darauff zu sehen / daß wir niemand lästern / nicht haddern / gelinde seyn / vnd alle Sanfftmütigkeit beweisen gegen allen Menschen / sie seyn es würdig oder nicht. Denn die Christliche Sanfftmuth vnd Gelindigkeit muß keinen Vnterscheid machen / wie wir auch gelehret seyn auß dem 3. Cap. an die Philipper: Ewer Lindigkeit lasset kundPhil. 4, 4. seyn allen Menschen. Geliebte in Christo Jesu. KVrtz vor heutiger Lection befihlt Paulus seinem JüngerExord. A scopo, [fremdsprachliches Material], exercendâ erga omnes homines. Tito / die Christen dahin zu halten / daß sie sich bereiten zu allen guten Wercken / gegen jederman sich recht zu erzeigen / der Obrigkeit gehorsam seyn / den anderen freundlich / vnangesehen / daß sie böse vnd blinde Leute seyn.V. 1. 2. Denn es lebete damaln die Christenheit vnter einem hauffen böser Leute vnd Verfolger / Juden vnd Heyden. Doch will der Geist Gottes / daß seine Kinder solche vnbekehrte elende Menschen nicht allein nicht beleidigen mit Worten oder Wercken / sondern daß sie Gelindigkeit vnd Sanfftmut gegen denselben erzeigen / sollen jhnen alles zu gute halten / vnd sich jhnen gefällig machen. Den Grund legt Paulus in der Freundligkeit Gottes / welcherFundamentum. vns böse gehässige Menschen selig gemachet hat / nach seiner grossen Barmhertzigkeit / vns nicht allein zu erinnern / was für ein Geschlecht wir selbst seyn von Natur / sondern auch zu bewegen / dasselbe an andern zu thun / was Gott an vns gethan hat. Dieses gilt heutiges Tages nicht allein bey denselben Christen / die vnter einem vnglaubigen Volck wohnen / sondern auch bey denen / die von Vnglaubigen abgesondert seyn / denn sie bleiben doch auch mitten in der Christenheit / mitten vnter einem hauffen böser Leute / denn die Christenheit bestehet nicht auß lauter Heiligen. Da gebührts vns auch darauff zu sehen / daß wir niemand lästern / nicht haddern / gelinde seyn / vnd alle Sanfftmütigkeit beweisen gegen allen Menschen / sie seyn es würdig oder nicht. Denn die Christliche Sanfftmuth vnd Gelindigkeit muß keinen Vnterscheid machen / wie wir auch gelehret seyn auß dem 3. 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Da gebührts vns auch darauff zu sehen / daß wir niemand lästern / nicht haddern / gelinde seyn / vnd alle Sanfftmütigkeit beweisen gegen allen Menschen / sie seyn es würdig oder nicht. Denn die Christliche Sanfftmuth vnd Gelindigkeit muß keinen Vnterscheid machen / wie wir auch gelehret seyn auß dem 3. Cap. an die Philipper: Ewer Lindigkeit lasset kund<note place="right">Phil. 4, 4.</note> seyn allen Menschen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [177/0197]
Geliebte in Christo Jesu.
KVrtz vor heutiger Lection befihlt Paulus seinem Jünger Tito / die Christen dahin zu halten / daß sie sich bereiten zu allen guten Wercken / gegen jederman sich recht zu erzeigen / der Obrigkeit gehorsam seyn / den anderen freundlich / vnangesehen / daß sie böse vnd blinde Leute seyn. Denn es lebete damaln die Christenheit vnter einem hauffen böser Leute vnd Verfolger / Juden vnd Heyden. Doch will der Geist Gottes / daß seine Kinder solche vnbekehrte elende Menschen nicht allein nicht beleidigen mit Worten oder Wercken / sondern daß sie Gelindigkeit vnd Sanfftmut gegen denselben erzeigen / sollen jhnen alles zu gute halten / vnd sich jhnen gefällig machen.
Exord. A scopo, _ , exercendâ erga omnes homines.
V. 1. 2. Den Grund legt Paulus in der Freundligkeit Gottes / welcher vns böse gehässige Menschen selig gemachet hat / nach seiner grossen Barmhertzigkeit / vns nicht allein zu erinnern / was für ein Geschlecht wir selbst seyn von Natur / sondern auch zu bewegen / dasselbe an andern zu thun / was Gott an vns gethan hat.
Fundamentum. Dieses gilt heutiges Tages nicht allein bey denselben Christen / die vnter einem vnglaubigen Volck wohnen / sondern auch bey denen / die von Vnglaubigen abgesondert seyn / denn sie bleiben doch auch mitten in der Christenheit / mitten vnter einem hauffen böser Leute / denn die Christenheit bestehet nicht auß lauter Heiligen. Da gebührts vns auch darauff zu sehen / daß wir niemand lästern / nicht haddern / gelinde seyn / vnd alle Sanfftmütigkeit beweisen gegen allen Menschen / sie seyn es würdig oder nicht. Denn die Christliche Sanfftmuth vnd Gelindigkeit muß keinen Vnterscheid machen / wie wir auch gelehret seyn auß dem 3. Cap. an die Philipper: Ewer Lindigkeit lasset kund seyn allen Menschen.
Phil. 4, 4.
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