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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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V. 54. Er dencket der Barmhertzigkeit / vnnd hilfft seinem Diener Israel auff.

V. 55. Wie er geredt hat vnsern Vättern / Abraham vnd seinem Samen ewiglich.

Geliebte in Christo JEsu.

GLeich wie ein Eisen das ander wetzet / also da das eingezogeneExord. a Cantici occasione. keusche Jungfrawenhertz / die Mutter Gottes Maria / mit jhrer alten Befreundin Elisabeth eine Zusammenkunfft hält / vnd ein Gespräch anstellet von der Barmhertzigkeit / die er verheissen hat Abraham vnd seinem Saamen / von dem gesegneten Saamen / vnd nun erfüllet / in dem Maria diese gesegnete Frucht vnter jrem Hertzen schon getragen; wird dadurch das fromme Gemüth der Jungfrawen Mariae zur demütigen Erkantnuß der grossen Barmhertzigkeit GOttes also beweget / daß sie herauß bricht mit jhrem Lob / vnd singet von der Güte Gottes mit einem Außbund eines Meister gesanges: Meine Seele erhebet den HERRN. Dann wie es nicht wol müglich ist / daß ein köstlicher frischer Balsam / wann er gereget vnnd vmbgerühret wirdt / nicht solte einen schönen Geruch von sich geben; also ist nicht wol müglich / daß die Gottselige Weißheit der Frommen / welche einem verschlossenen Balsam gleich ist / nicht solte einen anmutigen Geruch von sich geben / in Andacht singen / vnd loben; wann sie durch Gottselig Gespräch gerühret / vnnd durch die Gnad deß H. Geistes erwärmet wird.

Es scheinet anfänglich / als wann Maria alleine auff jhreA materia. Person sehe / vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / so jhrer Person erzeiget ist / in den sie für allen Weibern zur Mutter deß Sohns GOttes erkoren; aber der Außgang zeiget es / daß sie weiter gesehen / vnd erwogen die Barmhertzigkeit GOttes die er dem gantzen

V. 54. Er dencket der Barmhertzigkeit / vnnd hilfft seinem Diener Israel auff.

V. 55. Wie er geredt hat vnsern Vättern / Abraham vnd seinem Samen ewiglich.

Geliebte in Christo JEsu.

GLeich wie ein Eisen das ander wetzet / also da das eingezogeneExord. à Cantici occasione. keusche Jungfrawenhertz / die Mutter Gottes Maria / mit jhrer alten Befreundin Elisabeth eine Zusammenkunfft hält / vnd ein Gespräch anstellet von der Barmhertzigkeit / die er verheissen hat Abraham vnd seinem Saamen / von dem gesegneten Saamen / vnd nun erfüllet / in dem Maria diese gesegnete Frucht vnter jrem Hertzen schon getragen; wird dadurch das fromme Gemüth der Jungfrawen Mariae zur demütigen Erkantnuß der grossen Barmhertzigkeit GOttes also beweget / daß sie herauß bricht mit jhrem Lob / vnd singet von der Güte Gottes mit einem Außbund eines Meister gesanges: Meine Seele erhebet den HERRN. Dann wie es nicht wol müglich ist / daß ein köstlicher frischer Balsam / wann er gereget vnnd vmbgerühret wirdt / nicht solte einen schönen Geruch von sich geben; also ist nicht wol müglich / daß die Gottselige Weißheit der Frommen / welche einem verschlossenen Balsam gleich ist / nicht solte einen anmutigen Geruch von sich geben / in Andacht singen / vnd loben; wann sie durch Gottselig Gespräch gerühret / vnnd durch die Gnad deß H. Geistes erwärmet wird.

Es scheinet anfänglich / als wann Maria alleine auff jhreA materiâ. Person sehe / vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / so jhrer Person erzeiget ist / in dẽ sie für allen Weibern zur Mutter deß Sohns GOttes erkoren; aber der Außgang zeiget es / daß sie weiter gesehen / vnd erwogen die Barmhertzigkeit GOttes die er dem gantzen

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[639/0655] V. 54. Er dencket der Barmhertzigkeit / vnnd hilfft seinem Diener Israel auff. V. 55. Wie er geredt hat vnsern Vättern / Abraham vnd seinem Samen ewiglich. Geliebte in Christo JEsu. GLeich wie ein Eisen das ander wetzet / also da das eingezogene keusche Jungfrawenhertz / die Mutter Gottes Maria / mit jhrer alten Befreundin Elisabeth eine Zusammenkunfft hält / vnd ein Gespräch anstellet von der Barmhertzigkeit / die er verheissen hat Abraham vnd seinem Saamen / von dem gesegneten Saamen / vnd nun erfüllet / in dem Maria diese gesegnete Frucht vnter jrem Hertzen schon getragen; wird dadurch das fromme Gemüth der Jungfrawen Mariae zur demütigen Erkantnuß der grossen Barmhertzigkeit GOttes also beweget / daß sie herauß bricht mit jhrem Lob / vnd singet von der Güte Gottes mit einem Außbund eines Meister gesanges: Meine Seele erhebet den HERRN. Dann wie es nicht wol müglich ist / daß ein köstlicher frischer Balsam / wann er gereget vnnd vmbgerühret wirdt / nicht solte einen schönen Geruch von sich geben; also ist nicht wol müglich / daß die Gottselige Weißheit der Frommen / welche einem verschlossenen Balsam gleich ist / nicht solte einen anmutigen Geruch von sich geben / in Andacht singen / vnd loben; wann sie durch Gottselig Gespräch gerühret / vnnd durch die Gnad deß H. Geistes erwärmet wird. Exord. à Cantici occasione. Es scheinet anfänglich / als wann Maria alleine auff jhre Person sehe / vnd die grosse Barmhertzigkeit Gottes / so jhrer Person erzeiget ist / in dẽ sie für allen Weibern zur Mutter deß Sohns GOttes erkoren; aber der Außgang zeiget es / daß sie weiter gesehen / vnd erwogen die Barmhertzigkeit GOttes die er dem gantzen A materiâ.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/655>, abgerufen am 30.12.2024.