Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Eberhard Ludwig <Württemberg, Herzog>: Von Gottes Gnaden Eberhard Ludwig/ Hertzog zu Würtemberg. [Stuttgart], 1700.

Bild:
erste Seite
Von GOttes Gnaden
Eberhard Ludwig/
Hertzog zu Würtemberg/ etc.

Lieber Getreuer/

NAchdeme von zerschiedenen Orten Unserer Hertzog-
thum- und Landen die Nachricht eingekommen/
was massen das Zigeuner- und ander zusammen
rottirtes Gesind hin und wider vagire/ die Leut
mit Gewalt angreiffe/ und grosse Insolentien
mit Rauben und Plündern verübe;

Und Wir darüber vor nöthig befunden/ solchem immer je mehr
und mehr einreissendem Unwesen/ in Conformität so wohl Unserer
L[a]nds-Ordnung/ und deren schon hiebevor in das Land erlassener
v[ie]ler General-Rescripten, als auch der heilsamen Reichs-Consti-
tutio
nen und Cräyß-Schlüssen mit allem Nachdruck und Ernst be-
gegnen und steuren zu lassen;

Als ist hiemit Unser Befehl/ Du sollest auf solch herum vagi-
re[ndes]
des Zigeuner- und anderes Herrenloses Gesind in deinem an-
vertrauten Stadt und Amt die genaue Amtliche Anstalt verfügen/
daß/ so bald sich eine Rotte an einem Ort betretten laßt/ Dir
al[s]o gleich in der Stille davon Nachricht gegeben werde/ da Du
d[an]n alsobald an die nechstgelegene Rittmeister und Haupt-
l[eut]he/ so von Unsern eigenen Regimentern als dem Cräyß-Contin-
gent,
mit Nachricht/ wie starck die Rott sey? und Anweisung des
Sammel-Platzes/ so viel Mannschafft/ als Du meinest benöthiget
zu seyn/ zu begehren/ auf deren Einfindung Dich mit ihnen an den Ort/
[wo] die Zigeuner anzutreffen/ zu erheben/ selbige mit Hülff der Unter-
thanen/ welche dazu mitaufzumahnen/ zu überfallen/ die Männer gefäng-
[lich] an- und disem Gesind Haab und Gut abzunemmen/ und für Uns ein-
[zu]ziehen; So sichs aber widersetzt/ Feuer auf sie geben zu lassen/ und also
[mit] gebrauchendem Gewalt Dich ihrer auf alle Weiß und Weg zu be-

mei-
Von GOttes Gnaden
Eberhard Ludwig/
Hertzog zu Wuͤrtemberg/ ꝛc.

Lieber Getreuer/

NAchdeme von zerſchiedenen Orten Unſerer Hertzog-
thum- und Landen die Nachricht eingekommen/
was maſſen das Zigeuner- und ander zuſammen
rottirtes Geſind hin und wider vagire/ die Leut
mit Gewalt angreiffe/ und groſſe Insolentien
mit Rauben und Pluͤndern veruͤbe;

Und Wir daruͤber vor noͤthig befunden/ ſolchem immer je mehr
und mehr einreiſſendem Unweſen/ in Conformitaͤt ſo wohl Unſerer
L[a]nds-Ordnung/ und deren ſchon hiebevor in das Land erlaſſener
v[ie]ler General-Rescripten, als auch der heilſamen Reichs-Consti-
tutio
nen und Craͤyß-Schluͤſſen mit allem Nachdruck und Ernſt be-
gegnen und ſteuren zu laſſen;

Als iſt hiemit Unſer Befehl/ Du ſolleſt auf ſolch herum vagi-
re[ndes]
des Zigeuner- und anderes Herꝛenloſes Geſind in deinem an-
vertrauten Stadt und Amt die genaue Amtliche Anſtalt verfuͤgen/
daß/ ſo bald ſich eine Rotte an einem Ort betretten laßt/ Dir
al[ſ]o gleich in der Stille davon Nachricht gegeben werde/ da Du
d[an]n alſobald an die nechſtgelegene Rittmeiſter und Haupt-
l[eut]he/ ſo von Unſern eigenen Regimentern als dem Craͤyß-Contin-
gent,
mit Nachricht/ wie ſtarck die Rott ſey? und Anweiſung des
Sammel-Platzes/ ſo viel Mannſchafft/ als Du meineſt benoͤthiget
zu ſeyn/ zu begehren/ auf deren Einfindung Dich mit ihnen an den Ort/
[wo] die Zigeuner anzutreffen/ zu erheben/ ſelbige mit Huͤlff der Unter-
thanen/ welche dazu mitaufzumahnen/ zu uͤberfallen/ die Maͤñer gefaͤng-
[lich] an- und diſem Geſind Haab und Gut abzunem̃en/ und fuͤr Uns ein-
[zu]ziehen; So ſichs aber widerſetzt/ Feuer auf ſie geben zu laſſen/ und alſo
[mit] gebrauchendem Gewalt Dich ihrer auf alle Weiß und Weg zu be-

mei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0001"/>
      <div n="1">
        <opener>
          <salute> <hi rendition="#c"><hi rendition="#in">V</hi>on <hi rendition="#in">G</hi>Ottes <hi rendition="#in">G</hi>naden<lb/><hi rendition="#in">E</hi>berhard <hi rendition="#in">L</hi>udwig/<lb/><hi rendition="#in">H</hi>ertzog zu <hi rendition="#in">W</hi>u&#x0364;rtemberg/ &#xA75B;c.</hi><lb/> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">L</hi>ieber <hi rendition="#in">G</hi>etreuer/</hi> </salute>
        </opener><lb/>
        <p><hi rendition="#in">N</hi>Achdeme von zer&#x017F;chiedenen Orten Un&#x017F;erer Hertzog-<lb/>
thum- und Landen die Nachricht eingekommen/<lb/>
was ma&#x017F;&#x017F;en das Zigeuner- und ander zu&#x017F;ammen<lb/>
rottirtes Ge&#x017F;ind hin und wider <hi rendition="#aq">vagi</hi>re/ die Leut<lb/>
mit Gewalt angreiffe/ und gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Insolentien</hi><lb/>
mit Rauben und Plu&#x0364;ndern veru&#x0364;be;</p><lb/>
        <p>Und Wir daru&#x0364;ber vor no&#x0364;thig befunden/ &#x017F;olchem immer je mehr<lb/>
und mehr einrei&#x017F;&#x017F;endem Unwe&#x017F;en/ in <hi rendition="#aq">Conformi</hi>ta&#x0364;t &#x017F;o wohl Un&#x017F;erer<lb/>
L<supplied>a</supplied>nds-Ordnung/ und deren &#x017F;chon hiebevor in das Land erla&#x017F;&#x017F;ener<lb/>
v<supplied>ie</supplied>ler <hi rendition="#aq">General-Rescripten,</hi> als auch der heil&#x017F;amen Reichs-<hi rendition="#aq">Consti-<lb/>
tutio</hi>nen und Cra&#x0364;yß-Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en mit allem Nachdruck und Ern&#x017F;t be-<lb/>
gegnen und &#x017F;teuren zu la&#x017F;&#x017F;en;</p><lb/>
        <p>Als i&#x017F;t hiemit Un&#x017F;er Befehl/ Du &#x017F;olle&#x017F;t auf &#x017F;olch herum <hi rendition="#aq">vagi-<lb/>
re<supplied>ndes</supplied></hi> des Zigeuner- und anderes Her&#xA75B;enlo&#x017F;es Ge&#x017F;ind in deinem an-<lb/>
vertrauten Stadt und Amt die genaue Amtliche An&#x017F;talt verfu&#x0364;gen/<lb/>
daß/ &#x017F;o bald &#x017F;ich <choice><sic>einc</sic><corr>eine</corr></choice> Rotte an einem Ort betretten laßt/ Dir<lb/>
al<supplied>&#x017F;</supplied>o gleich in der Stille davon Nachricht gegeben werde/ da Du<lb/>
d<supplied>an</supplied>n al&#x017F;obald an die nech&#x017F;tgelegene Rittmei&#x017F;ter und Haupt-<lb/>
l<supplied>eut</supplied>he/ &#x017F;o von Un&#x017F;ern eigenen Regimentern als dem Cra&#x0364;yß-<hi rendition="#aq">Contin-<lb/>
gent,</hi> mit Nachricht/ wie &#x017F;tarck die Rott &#x017F;ey? und Anwei&#x017F;ung des<lb/>
Sammel-Platzes/ &#x017F;o viel Mann&#x017F;chafft/ als Du meine&#x017F;t beno&#x0364;thiget<lb/>
zu &#x017F;eyn/ zu begehren/ auf deren Einfindung Dich mit ihnen an den Ort/<lb/><supplied>wo</supplied> die Zigeuner anzutreffen/ zu erheben/ &#x017F;elbige mit Hu&#x0364;lff der Unter-<lb/>
thanen/ welche dazu mitaufzumahnen/ zu u&#x0364;berfallen/ die Ma&#x0364;n&#x0303;er gefa&#x0364;ng-<lb/><supplied>lich</supplied> an- und di&#x017F;em Ge&#x017F;ind Haab und Gut abzunem&#x0303;en/ und fu&#x0364;r Uns ein-<lb/><supplied>zu</supplied>ziehen; So &#x017F;ichs aber wider&#x017F;etzt/ Feuer auf &#x017F;ie geben zu la&#x017F;&#x017F;en/ und al&#x017F;o<lb/><supplied>mit</supplied> gebrauchendem Gewalt Dich ihrer auf alle Weiß und Weg zu be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mei-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0001] Von GOttes Gnaden Eberhard Ludwig/ Hertzog zu Wuͤrtemberg/ ꝛc. Lieber Getreuer/ NAchdeme von zerſchiedenen Orten Unſerer Hertzog- thum- und Landen die Nachricht eingekommen/ was maſſen das Zigeuner- und ander zuſammen rottirtes Geſind hin und wider vagire/ die Leut mit Gewalt angreiffe/ und groſſe Insolentien mit Rauben und Pluͤndern veruͤbe; Und Wir daruͤber vor noͤthig befunden/ ſolchem immer je mehr und mehr einreiſſendem Unweſen/ in Conformitaͤt ſo wohl Unſerer Lands-Ordnung/ und deren ſchon hiebevor in das Land erlaſſener vieler General-Rescripten, als auch der heilſamen Reichs-Consti- tutionen und Craͤyß-Schluͤſſen mit allem Nachdruck und Ernſt be- gegnen und ſteuren zu laſſen; Als iſt hiemit Unſer Befehl/ Du ſolleſt auf ſolch herum vagi- rendes des Zigeuner- und anderes Herꝛenloſes Geſind in deinem an- vertrauten Stadt und Amt die genaue Amtliche Anſtalt verfuͤgen/ daß/ ſo bald ſich eine Rotte an einem Ort betretten laßt/ Dir alſo gleich in der Stille davon Nachricht gegeben werde/ da Du dann alſobald an die nechſtgelegene Rittmeiſter und Haupt- leuthe/ ſo von Unſern eigenen Regimentern als dem Craͤyß-Contin- gent, mit Nachricht/ wie ſtarck die Rott ſey? und Anweiſung des Sammel-Platzes/ ſo viel Mannſchafft/ als Du meineſt benoͤthiget zu ſeyn/ zu begehren/ auf deren Einfindung Dich mit ihnen an den Ort/ wo die Zigeuner anzutreffen/ zu erheben/ ſelbige mit Huͤlff der Unter- thanen/ welche dazu mitaufzumahnen/ zu uͤberfallen/ die Maͤñer gefaͤng- lich an- und diſem Geſind Haab und Gut abzunem̃en/ und fuͤr Uns ein- zuziehen; So ſichs aber widerſetzt/ Feuer auf ſie geben zu laſſen/ und alſo mit gebrauchendem Gewalt Dich ihrer auf alle Weiß und Weg zu be- mei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_zigeuner_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_zigeuner_1700/1
Zitationshilfe: Eberhard Ludwig <Württemberg, Herzog>: Von Gottes Gnaden Eberhard Ludwig/ Hertzog zu Würtemberg. [Stuttgart], 1700, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_zigeuner_1700/1>, abgerufen am 30.12.2024.