Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Andres. Dem Robert sagen, was sein Vater -- Försterin. Daß Du nicht etwa -- Andres. Laß mich, Mutter, eh' ich den am Kragen fasse da -- (heftig ab). Förster. Schon gut. Schon gut. Daß Du mir still bist, Weib (steht auf). Guten Tag, Herr Möller. Hier haben Sie Geld liegen lassen. Herr, sonst werf' ich's Ihnen nach (tritt an's Fenster und pfeift). Möller. Sie sehen, Frau Försterin, ich thu meine Schuldig- keit mit Schmerzen. Ich gehe zum Buchjäger. Förster (ohne sich nach ihm zu wenden). Glückliche Reise! Zehnter Auftritt. Der Förster steht im Fenster und pfeift. Wilkens sucht Stock und Hut. Die Försterin sieht rathlos von Einem zum Andern. Möller im Abgehn stößt auf Robert und Andres, die hereingestürmt kommen. Marie hängt an Robert's Arm, den sie zu besänftigen sucht. Robert (zornig im Hereintreten). Er soll nachgeben, er soll den schönen Tag nicht stören. Der Erbförſter. Andres. Dem Robert ſagen, was ſein Vater — Förſterin. Daß Du nicht etwa — Andres. Laß mich, Mutter, eh’ ich den am Kragen faſſe da — (heftig ab). Förſter. Schon gut. Schon gut. Daß Du mir ſtill biſt, Weib (ſteht auf). Guten Tag, Herr Möller. Hier haben Sie Geld liegen laſſen. Herr, ſonſt werf’ ich’s Ihnen nach (tritt an’s Fenſter und pfeift). Möller. Sie ſehen, Frau Förſterin, ich thu meine Schuldig- keit mit Schmerzen. Ich gehe zum Buchjäger. Förſter (ohne ſich nach ihm zu wenden). Glückliche Reiſe! Zehnter Auftritt. Der Förſter ſteht im Fenſter und pfeift. Wilkens ſucht Stock und Hut. Die Förſterin ſieht rathlos von Einem zum Andern. Möller im Abgehn ſtößt auf Robert und Andres, die hereingeſtürmt kommen. Marie hängt an Robert’s Arm, den ſie zu beſänftigen ſucht. Robert (zornig im Hereintreten). Er ſoll nachgeben, er ſoll den ſchönen Tag nicht ſtören. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="45" facs="#f0059"/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#b">Andres.</hi> </speaker><lb/> <p>Dem Robert ſagen, was ſein Vater —</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Daß Du nicht etwa —</p> </sp><lb/> <sp who="#AND"> <speaker> <hi rendition="#b">Andres.</hi> </speaker><lb/> <p>Laß mich, Mutter, eh’ ich den am Kragen faſſe da —</p><lb/> <stage>(heftig ab).</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter.</hi> </speaker><lb/> <p>Schon gut. Schon gut. Daß Du mir ſtill biſt,<lb/> Weib</p> <stage>(ſteht auf).</stage> <p>Guten Tag, Herr Möller. Hier haben<lb/> Sie Geld liegen laſſen. Herr, ſonſt werf’ ich’s Ihnen<lb/> nach</p> <stage>(tritt an’s Fenſter und pfeift).</stage> </sp><lb/> <sp who="#MOELL"> <speaker> <hi rendition="#b">Möller.</hi> </speaker><lb/> <p>Sie ſehen, Frau Förſterin, ich thu meine Schuldig-<lb/> keit mit Schmerzen. Ich gehe zum Buchjäger.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter</hi> </speaker> <stage>(ohne ſich nach ihm zu wenden).</stage><lb/> <p>Glückliche Reiſe!</p> </sp> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zehnter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage>Der <hi rendition="#b">Förſter</hi> ſteht im Fenſter und pfeift. <hi rendition="#b">Wilkens</hi> ſucht Stock und<lb/> Hut. Die <hi rendition="#b">Förſterin</hi> ſieht rathlos von Einem zum Andern. <hi rendition="#b">Möller</hi><lb/> im Abgehn ſtößt auf <hi rendition="#b">Robert</hi> und <hi rendition="#b">Andres,</hi> die hereingeſtürmt kommen.<lb/><hi rendition="#b">Marie</hi> hängt an Robert’s Arm, den ſie zu beſänftigen ſucht.</stage><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <sp who="#ROB"> <speaker> <hi rendition="#b">Robert</hi> </speaker> <stage>(zornig im Hereintreten).</stage><lb/> <p>Er ſoll nachgeben, er ſoll den ſchönen Tag nicht<lb/> ſtören.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0059]
Der Erbförſter.
Andres.
Dem Robert ſagen, was ſein Vater —
Förſterin.
Daß Du nicht etwa —
Andres.
Laß mich, Mutter, eh’ ich den am Kragen faſſe da —
(heftig ab).
Förſter.
Schon gut. Schon gut. Daß Du mir ſtill biſt,
Weib (ſteht auf). Guten Tag, Herr Möller. Hier haben
Sie Geld liegen laſſen. Herr, ſonſt werf’ ich’s Ihnen
nach (tritt an’s Fenſter und pfeift).
Möller.
Sie ſehen, Frau Förſterin, ich thu meine Schuldig-
keit mit Schmerzen. Ich gehe zum Buchjäger.
Förſter (ohne ſich nach ihm zu wenden).
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Der Förſter ſteht im Fenſter und pfeift. Wilkens ſucht Stock und
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Zitationshilfe: | Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/59>, abgerufen am 03.03.2025. |