Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853.Der Erbförster. Förster (der sie immer abgewehrt hat, fast wild, weil er sich der Weichheit kaum mehr erwehren kann). Freilich! Freilich! Dummes Ding. (Ruhiger.) Und ein Tischchen deck' dich, ein Goldeselein schlag' aus, und das Märchen ist fertig. Nun leg' Dich, Marie. (Rauh.) Hörst Du? Försterin. Komm, Marie. Marie (an der Kammerthür sieht sie sich um, sie eilt nochmals zu ihm; ihn außer sich umschlingend). Gute Nacht! Gute Nacht! (Sie eilt in ihre Kammer. Die Försterin folgt.) Förster (ihr nachsehend). Mein Mädel, mein armes Mädel. Hier darf's nicht sein, wenn ich mir ein Ende mach'! -- Element, schäm' dich, alter -- Sechster Auftritt. Weiler. Der Förster. Weiler (grüßt schweigend; er ist sehr aufgeregt; er hängt die Flinte an den Riegel und macht sich mit dem Jagdzeug zu thun). Hm. Förster (wird ihn gewahr). Er? (Fällt wieder in Gedanken). Der Erbförſter. Förſter (der ſie immer abgewehrt hat, faſt wild, weil er ſich der Weichheit kaum mehr erwehren kann). Freilich! Freilich! Dummes Ding. (Ruhiger.) Und ein Tiſchchen deck’ dich, ein Goldeſelein ſchlag’ aus, und das Märchen iſt fertig. Nun leg’ Dich, Marie. (Rauh.) Hörſt Du? Förſterin. Komm, Marie. Marie (an der Kammerthür ſieht ſie ſich um, ſie eilt nochmals zu ihm; ihn außer ſich umſchlingend). Gute Nacht! Gute Nacht! (Sie eilt in ihre Kammer. Die Förſterin folgt.) Förſter (ihr nachſehend). Mein Mädel, mein armes Mädel. Hier darf’s nicht ſein, wenn ich mir ein Ende mach’! — Element, ſchäm’ dich, alter — Sechſter Auftritt. Weiler. Der Förſter. Weiler (grüßt ſchweigend; er iſt ſehr aufgeregt; er hängt die Flinte an den Riegel und macht ſich mit dem Jagdzeug zu thun). Hm. Förſter (wird ihn gewahr). Er? (Fällt wieder in Gedanken). <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb n="137" facs="#f0151"/> <fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Der Erbförſter</hi>.</fw><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter</hi> </speaker><lb/> <stage>(der ſie immer abgewehrt hat, faſt wild, weil er ſich der Weichheit kaum<lb/> mehr erwehren kann).</stage><lb/> <p>Freilich! Freilich! Dummes Ding.</p> <stage>(Ruhiger.)</stage> <p>Und<lb/> ein Tiſchchen deck’ dich, ein Goldeſelein ſchlag’ aus, und<lb/> das Märchen iſt fertig. Nun leg’ Dich, Marie.</p> <stage>(Rauh.)</stage><lb/> <p>Hörſt Du?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOPH"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſterin.</hi> </speaker><lb/> <p>Komm, Marie.</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie</hi> </speaker><lb/> <stage>(an der Kammerthür ſieht ſie ſich um, ſie eilt nochmals zu ihm; ihn außer<lb/> ſich umſchlingend).</stage><lb/> <p>Gute Nacht! Gute Nacht!</p><lb/> <stage>(Sie eilt in ihre Kammer. Die <hi rendition="#g">Förſterin</hi> folgt.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter</hi> </speaker> <stage>(ihr nachſehend).</stage><lb/> <p>Mein Mädel, mein armes Mädel. Hier darf’s nicht<lb/> ſein, wenn ich mir ein Ende mach’! — Element, ſchäm’<lb/> dich, alter —</p> </sp> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Sechſter Auftritt</hi>.</hi> </head><lb/> <stage><hi rendition="#b">Weiler.</hi> Der <hi rendition="#b">Förſter.</hi></stage><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <sp who="#WEI"> <speaker> <hi rendition="#b">Weiler</hi> </speaker><lb/> <stage>(grüßt ſchweigend; er iſt ſehr aufgeregt; er hängt die Flinte an den Riegel<lb/> und macht ſich mit dem Jagdzeug zu thun).</stage><lb/> <p>Hm.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHR"> <speaker> <hi rendition="#b">Förſter</hi> </speaker> <stage>(wird ihn gewahr).</stage><lb/> <p>Er?</p> <stage>(Fällt wieder in Gedanken).</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [137/0151]
Der Erbförſter.
Förſter
(der ſie immer abgewehrt hat, faſt wild, weil er ſich der Weichheit kaum
mehr erwehren kann).
Freilich! Freilich! Dummes Ding. (Ruhiger.) Und
ein Tiſchchen deck’ dich, ein Goldeſelein ſchlag’ aus, und
das Märchen iſt fertig. Nun leg’ Dich, Marie. (Rauh.)
Hörſt Du?
Förſterin.
Komm, Marie.
Marie
(an der Kammerthür ſieht ſie ſich um, ſie eilt nochmals zu ihm; ihn außer
ſich umſchlingend).
Gute Nacht! Gute Nacht!
(Sie eilt in ihre Kammer. Die Förſterin folgt.)
Förſter (ihr nachſehend).
Mein Mädel, mein armes Mädel. Hier darf’s nicht
ſein, wenn ich mir ein Ende mach’! — Element, ſchäm’
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Zitationshilfe: | Ludwig, Otto: Der Erbförster. Band 1: Dramatische Werke. Leipzig, 1853, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludwig_erbfoerster_1853/151>, abgerufen am 03.03.2025. |