Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

Bild:
<< vorherige Seite

1 Th. 18 Cap. Von der Wechselhandlung
Hand geblieben: so trägt der Acceptant kein Bedenken, die Zah-
lung gegen Auslieferung des Primawechsels zu thun, indem
durch dessen Bezahlung alsdann nicht nur dieser, sondern auch
Secunda- Tertia- etc. Wechsel bezahlet sind (§. 365.).

§. 421.
6) Protesta-
tion:

Wird aber der Wechsel von dem Trassaten nicht accepti-
ret; oder, welches der andere Fall ist, es erfolget auf gesche-
hene Acceptation keine Zahlung auf den letzten Bezahltag, we-
der durch Riscontro, noch per Cassa: so muß der (6) Präsen-
tant
gehörig, und zu gebührender Zeit protestiren, lassen, das ist,
er muß vor Notarius (siehe den 426 §.) und Zeugen sich feyer-
lichst bedingen, daß er sich dießfalls (wegen nicht erfolgter Ac-
ceptation, oder, im andern Falle, wegen nach geschehener Ac-
ceptation zur Verfallzeit nicht erfolgter Bezahlung) alles Scha-
dens an Capital und Jnteresse, wie auch des Rückwechsels,
und der Unkosten halber, bey dem Traßirer, oder Jndossanten
erholen wolle; und, daß solches geschehen, sich auch von dem
a) wer sie
verrichte?
Notarius und Zeugen attestiren lassen. Es kann aber der Jn-
haber des Wechsels entweder in Person, oder durch einen Ge-
vollmächtigten
protestiren. Nach den deutschen Wechselord-
nungen und Gebräuchen stellet der Jnhaber des Wechsels sol-
chen einem Notarius zu, welcher sich damit zu dem Trassaten
verfüget, und bey verweigerter Acceptation angezogene Bedin-
gung unternimmt, auch, daß solches wirklich geschehen, ver-
b) Protest.mittelst eines solennen Jnstruments bekräftiget. Dieses über
die Protestation gegen den Trassaten, von dem Notarius und
c) Protest
erheben,
den Zeugen aufgerichtete solenne Jnstrument, wird der Protest
genannt: gleichwie sich den Protest von dem Notarius in ge-
höriger Form Rechtens ausfertigen, das ist, gegen die Gebühr
zustellen lassen, den Protest erheben, oder leviren heißt; wie-
wol viele diese Redensart, jedoch nicht so richtig, entweder für
gleichgültig für protestiren, oder aber für die Absendung des
Protests
an den Ort, von welchem die Tratte gekommen ist,
d) Gattun-
gen der Pro-
teste.
gebrauchen. Nach dem zu Anfange dieses §. gedachten gedop-
pelten Falle, da protestiret werden muß, hat man auch zwey
Gattungen der Proteste, nämlich a) den Protest wegen nicht
geschehener Acceptation;
und b) den Protest wegen der nach
geschehener Acceptation zur Zahlungszeit nicht erfolgten Zah-
lung,
welcher vielfältig der Protest di non pagamento genen-
e) wenn die
Protestation
statt habe?
und zwar
net wird. Wenn die Protestation 1) wegen nicht geschehener
Acceptation
statt habe, davon hat man folgende allgemeine Re-
gel wohl zu merken: Ein jeder Wechselbrief, der (a) weder prä-
a) wegen
nicht gesche-
hener Acce-
ptation.
cise nach dessen Jnhalte, noch (b) nach Vorschrift der Wech-
selgesetze
ist acceptiret worden, und (c) dessen Acceptation sonst
mangelhaft, daß daher in der Hauptsache ein Schaden zu be-
sorgen; muß acceptiret werden. Hieraus folget, daß die Pro-
testation statt habe, oder geschehen müsse, in Ansehung des
(a) Jnhalts, a) wenn der Trassat den Wechsel nur zum Theil,
z. E. statt 1000 Thaler nur 500 Thaler zu zahlen, acceptiret,
da denn der Präsentant den ganzen Wechsel protestiren lassen

muß,

1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung
Hand geblieben: ſo traͤgt der Acceptant kein Bedenken, die Zah-
lung gegen Auslieferung des Primawechſels zu thun, indem
durch deſſen Bezahlung alsdann nicht nur dieſer, ſondern auch
Secunda- Tertia- ꝛc. Wechſel bezahlet ſind (§. 365.).

§. 421.
6) Proteſta-
tion:

Wird aber der Wechſel von dem Traſſaten nicht accepti-
ret; oder, welches der andere Fall iſt, es erfolget auf geſche-
hene Acceptation keine Zahlung auf den letzten Bezahltag, we-
der durch Riſcontro, noch per Caſſa: ſo muß der (6) Praͤſen-
tant
gehoͤrig, und zu gebuͤhrender Zeit proteſtiren, laſſen, das iſt,
er muß vor Notarius (ſiehe den 426 §.) und Zeugen ſich feyer-
lichſt bedingen, daß er ſich dießfalls (wegen nicht erfolgter Ac-
ceptation, oder, im andern Falle, wegen nach geſchehener Ac-
ceptation zur Verfallzeit nicht erfolgter Bezahlung) alles Scha-
dens an Capital und Jntereſſe, wie auch des Ruͤckwechſels,
und der Unkoſten halber, bey dem Traßirer, oder Jndoſſanten
erholen wolle; und, daß ſolches geſchehen, ſich auch von dem
a) wer ſie
verrichte?
Notarius und Zeugen atteſtiren laſſen. Es kann aber der Jn-
haber des Wechſels entweder in Perſon, oder durch einen Ge-
vollmaͤchtigten
proteſtiren. Nach den deutſchen Wechſelord-
nungen und Gebraͤuchen ſtellet der Jnhaber des Wechſels ſol-
chen einem Notarius zu, welcher ſich damit zu dem Traſſaten
verfuͤget, und bey verweigerter Acceptation angezogene Bedin-
gung unternimmt, auch, daß ſolches wirklich geſchehen, ver-
b) Proteſt.mittelſt eines ſolennen Jnſtruments bekraͤftiget. Dieſes uͤber
die Proteſtation gegen den Traſſaten, von dem Notarius und
c) Proteſt
erheben,
den Zeugen aufgerichtete ſolenne Jnſtrument, wird der Proteſt
genannt: gleichwie ſich den Proteſt von dem Notarius in ge-
hoͤriger Form Rechtens ausfertigen, das iſt, gegen die Gebuͤhr
zuſtellen laſſen, den Proteſt erheben, oder leviren heißt; wie-
wol viele dieſe Redensart, jedoch nicht ſo richtig, entweder fuͤr
gleichguͤltig fuͤr proteſtiren, oder aber fuͤr die Abſendung des
Proteſts
an den Ort, von welchem die Tratte gekommen iſt,
d) Gattun-
gen der Pro-
teſte.
gebrauchen. Nach dem zu Anfange dieſes §. gedachten gedop-
pelten Falle, da proteſtiret werden muß, hat man auch zwey
Gattungen der Proteſte, naͤmlich a) den Proteſt wegen nicht
geſchehener Acceptation;
und b) den Proteſt wegen der nach
geſchehener Acceptation zur Zahlungszeit nicht erfolgten Zah-
lung,
welcher vielfaͤltig der Proteſt di non pagamento genen-
e) wenn die
Proteſtation
ſtatt habe?
und zwar
net wird. Wenn die Proteſtation 1) wegen nicht geſchehener
Acceptation
ſtatt habe, davon hat man folgende allgemeine Re-
gel wohl zu merken: Ein jeder Wechſelbrief, der (a) weder praͤ-
a) wegen
nicht geſche-
hener Acce-
ptation.
ciſe nach deſſen Jnhalte, noch (b) nach Vorſchrift der Wech-
ſelgeſetze
iſt acceptiret worden, und (c) deſſen Acceptation ſonſt
mangelhaft, daß daher in der Hauptſache ein Schaden zu be-
ſorgen; muß acceptiret werden. Hieraus folget, daß die Pro-
teſtation ſtatt habe, oder geſchehen muͤſſe, in Anſehung des
(a) Jnhalts, a) wenn der Traſſat den Wechſel nur zum Theil,
z. E. ſtatt 1000 Thaler nur 500 Thaler zu zahlen, acceptiret,
da denn der Praͤſentant den ganzen Wechſel proteſtiren laſſen

muß,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div n="1">
              <div n="2">
                <div n="3">
                  <div n="4">
                    <p><pb facs="#f0814" n="210"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">1 Th. 18 Cap. Von der Wech&#x017F;elhandlung</hi></fw><lb/>
Hand geblieben: &#x017F;o tra&#x0364;gt der Acceptant kein Bedenken, die Zah-<lb/>
lung gegen Auslieferung des Primawech&#x017F;els zu thun, indem<lb/>
durch de&#x017F;&#x017F;en Bezahlung alsdann nicht nur die&#x017F;er, &#x017F;ondern auch<lb/>
Secunda- Tertia- &#xA75B;c. Wech&#x017F;el bezahlet &#x017F;ind (§. 365.).</p>
                  </div><lb/>
                  <div n="4">
                    <head>§. 421.</head><lb/>
                    <note place="left">6) Prote&#x017F;ta-<lb/>
tion:</note>
                    <p>Wird aber der Wech&#x017F;el von dem Tra&#x017F;&#x017F;aten nicht accepti-<lb/>
ret; oder, welches der andere Fall i&#x017F;t, es erfolget auf ge&#x017F;che-<lb/>
hene Acceptation keine Zahlung auf den letzten Bezahltag, we-<lb/>
der durch Ri&#x017F;contro, noch per Ca&#x017F;&#x017F;a: &#x017F;o muß der (6) <hi rendition="#fr">Pra&#x0364;&#x017F;en-<lb/>
tant</hi> geho&#x0364;rig, und zu gebu&#x0364;hrender Zeit prote&#x017F;tiren, la&#x017F;&#x017F;en, das i&#x017F;t,<lb/>
er muß vor Notarius (&#x017F;iehe den 426 §.) und Zeugen &#x017F;ich feyer-<lb/>
lich&#x017F;t bedingen, daß er &#x017F;ich dießfalls (wegen nicht erfolgter Ac-<lb/>
ceptation, oder, im andern Falle, wegen nach ge&#x017F;chehener Ac-<lb/>
ceptation zur Verfallzeit nicht erfolgter Bezahlung) alles Scha-<lb/>
dens an Capital und Jntere&#x017F;&#x017F;e, wie auch des Ru&#x0364;ckwech&#x017F;els,<lb/>
und der Unko&#x017F;ten halber, bey dem Traßirer, oder Jndo&#x017F;&#x017F;anten<lb/>
erholen wolle; und, daß &#x017F;olches ge&#x017F;chehen, &#x017F;ich auch von dem<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">a</hi>) wer &#x017F;ie<lb/>
verrichte?</note>Notarius und Zeugen atte&#x017F;tiren la&#x017F;&#x017F;en. Es kann aber der Jn-<lb/>
haber des Wech&#x017F;els entweder <hi rendition="#fr">in Per&#x017F;on,</hi> oder <hi rendition="#fr">durch einen Ge-<lb/>
vollma&#x0364;chtigten</hi> prote&#x017F;tiren. Nach den deut&#x017F;chen Wech&#x017F;elord-<lb/>
nungen und Gebra&#x0364;uchen &#x017F;tellet der Jnhaber des Wech&#x017F;els &#x017F;ol-<lb/>
chen einem Notarius zu, welcher &#x017F;ich damit zu dem Tra&#x017F;&#x017F;aten<lb/>
verfu&#x0364;get, und bey verweigerter Acceptation angezogene Bedin-<lb/>
gung unternimmt, auch, daß &#x017F;olches wirklich ge&#x017F;chehen, ver-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">b</hi>) Prote&#x017F;t.</note>mittel&#x017F;t eines &#x017F;olennen Jn&#x017F;truments bekra&#x0364;ftiget. Die&#x017F;es u&#x0364;ber<lb/>
die Prote&#x017F;tation gegen den Tra&#x017F;&#x017F;aten, von dem Notarius und<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">c</hi>) Prote&#x017F;t<lb/>
erheben,</note>den Zeugen aufgerichtete &#x017F;olenne Jn&#x017F;trument, wird der <hi rendition="#fr">Prote&#x017F;t</hi><lb/>
genannt: gleichwie &#x017F;ich den Prote&#x017F;t von dem Notarius in ge-<lb/>
ho&#x0364;riger Form Rechtens ausfertigen, das i&#x017F;t, gegen die Gebu&#x0364;hr<lb/>
zu&#x017F;tellen la&#x017F;&#x017F;en, den <hi rendition="#fr">Prote&#x017F;t erheben,</hi> oder <hi rendition="#fr">leviren</hi> heißt; wie-<lb/>
wol viele die&#x017F;e Redensart, jedoch nicht &#x017F;o richtig, entweder fu&#x0364;r<lb/>
gleichgu&#x0364;ltig fu&#x0364;r <hi rendition="#fr">prote&#x017F;tiren,</hi> oder aber fu&#x0364;r die <hi rendition="#fr">Ab&#x017F;endung des<lb/>
Prote&#x017F;ts</hi> an den Ort, von welchem die Tratte gekommen i&#x017F;t,<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">d</hi>) Gattun-<lb/>
gen der Pro-<lb/>
te&#x017F;te.</note>gebrauchen. Nach dem zu Anfange die&#x017F;es §. gedachten gedop-<lb/>
pelten Falle, da prote&#x017F;tiret werden muß, hat man auch zwey<lb/><hi rendition="#fr">Gattungen der Prote&#x017F;te,</hi> na&#x0364;mlich <hi rendition="#aq">a</hi>) den <hi rendition="#fr">Prote&#x017F;t wegen nicht<lb/>
ge&#x017F;chehener Acceptation;</hi> und <hi rendition="#aq">b</hi>) den <hi rendition="#fr">Prote&#x017F;t wegen</hi> der nach<lb/>
ge&#x017F;chehener Acceptation zur Zahlungszeit <hi rendition="#fr">nicht erfolgten Zah-<lb/>
lung,</hi> welcher vielfa&#x0364;ltig der <hi rendition="#fr">Prote&#x017F;t di non pagamento</hi> genen-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">e</hi>) wenn die<lb/>
Prote&#x017F;tation<lb/>
&#x017F;tatt habe?<lb/>
und zwar</note>net wird. Wenn die Prote&#x017F;tation 1) <hi rendition="#fr">wegen nicht ge&#x017F;chehener<lb/>
Acceptation</hi> &#x017F;tatt habe, davon hat man folgende allgemeine Re-<lb/>
gel wohl zu merken: Ein jeder Wech&#x017F;elbrief, der (<hi rendition="#aq">a</hi>) weder pra&#x0364;-<lb/><note place="left">a) wegen<lb/>
nicht ge&#x017F;che-<lb/>
hener Acce-<lb/>
ptation.</note>ci&#x017F;e nach de&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#fr">Jnhalte,</hi> noch (<hi rendition="#aq">b</hi>) nach <hi rendition="#fr">Vor&#x017F;chrift der Wech-<lb/>
&#x017F;elge&#x017F;etze</hi> i&#x017F;t acceptiret worden, und (<hi rendition="#aq">c</hi>) de&#x017F;&#x017F;en Acceptation &#x017F;on&#x017F;t<lb/><hi rendition="#fr">mangelhaft,</hi> daß daher in der Haupt&#x017F;ache ein Schaden zu be-<lb/>
&#x017F;orgen; muß acceptiret werden. Hieraus folget, daß die Pro-<lb/>
te&#x017F;tation &#x017F;tatt habe, oder ge&#x017F;chehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, in An&#x017F;ehung des<lb/>
(<hi rendition="#aq">a</hi>) <hi rendition="#fr">Jnhalts,</hi> a) wenn der Tra&#x017F;&#x017F;at den Wech&#x017F;el <hi rendition="#fr">nur zum Theil,</hi><lb/>
z. E. &#x017F;tatt 1000 Thaler nur 500 Thaler zu zahlen, acceptiret,<lb/>
da denn der Pra&#x0364;&#x017F;entant den ganzen Wech&#x017F;el prote&#x017F;tiren la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">muß,</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[210/0814] 1 Th. 18 Cap. Von der Wechſelhandlung Hand geblieben: ſo traͤgt der Acceptant kein Bedenken, die Zah- lung gegen Auslieferung des Primawechſels zu thun, indem durch deſſen Bezahlung alsdann nicht nur dieſer, ſondern auch Secunda- Tertia- ꝛc. Wechſel bezahlet ſind (§. 365.). §. 421. Wird aber der Wechſel von dem Traſſaten nicht accepti- ret; oder, welches der andere Fall iſt, es erfolget auf geſche- hene Acceptation keine Zahlung auf den letzten Bezahltag, we- der durch Riſcontro, noch per Caſſa: ſo muß der (6) Praͤſen- tant gehoͤrig, und zu gebuͤhrender Zeit proteſtiren, laſſen, das iſt, er muß vor Notarius (ſiehe den 426 §.) und Zeugen ſich feyer- lichſt bedingen, daß er ſich dießfalls (wegen nicht erfolgter Ac- ceptation, oder, im andern Falle, wegen nach geſchehener Ac- ceptation zur Verfallzeit nicht erfolgter Bezahlung) alles Scha- dens an Capital und Jntereſſe, wie auch des Ruͤckwechſels, und der Unkoſten halber, bey dem Traßirer, oder Jndoſſanten erholen wolle; und, daß ſolches geſchehen, ſich auch von dem Notarius und Zeugen atteſtiren laſſen. Es kann aber der Jn- haber des Wechſels entweder in Perſon, oder durch einen Ge- vollmaͤchtigten proteſtiren. Nach den deutſchen Wechſelord- nungen und Gebraͤuchen ſtellet der Jnhaber des Wechſels ſol- chen einem Notarius zu, welcher ſich damit zu dem Traſſaten verfuͤget, und bey verweigerter Acceptation angezogene Bedin- gung unternimmt, auch, daß ſolches wirklich geſchehen, ver- mittelſt eines ſolennen Jnſtruments bekraͤftiget. Dieſes uͤber die Proteſtation gegen den Traſſaten, von dem Notarius und den Zeugen aufgerichtete ſolenne Jnſtrument, wird der Proteſt genannt: gleichwie ſich den Proteſt von dem Notarius in ge- hoͤriger Form Rechtens ausfertigen, das iſt, gegen die Gebuͤhr zuſtellen laſſen, den Proteſt erheben, oder leviren heißt; wie- wol viele dieſe Redensart, jedoch nicht ſo richtig, entweder fuͤr gleichguͤltig fuͤr proteſtiren, oder aber fuͤr die Abſendung des Proteſts an den Ort, von welchem die Tratte gekommen iſt, gebrauchen. Nach dem zu Anfange dieſes §. gedachten gedop- pelten Falle, da proteſtiret werden muß, hat man auch zwey Gattungen der Proteſte, naͤmlich a) den Proteſt wegen nicht geſchehener Acceptation; und b) den Proteſt wegen der nach geſchehener Acceptation zur Zahlungszeit nicht erfolgten Zah- lung, welcher vielfaͤltig der Proteſt di non pagamento genen- net wird. Wenn die Proteſtation 1) wegen nicht geſchehener Acceptation ſtatt habe, davon hat man folgende allgemeine Re- gel wohl zu merken: Ein jeder Wechſelbrief, der (a) weder praͤ- ciſe nach deſſen Jnhalte, noch (b) nach Vorſchrift der Wech- ſelgeſetze iſt acceptiret worden, und (c) deſſen Acceptation ſonſt mangelhaft, daß daher in der Hauptſache ein Schaden zu be- ſorgen; muß acceptiret werden. Hieraus folget, daß die Pro- teſtation ſtatt habe, oder geſchehen muͤſſe, in Anſehung des (a) Jnhalts, a) wenn der Traſſat den Wechſel nur zum Theil, z. E. ſtatt 1000 Thaler nur 500 Thaler zu zahlen, acceptiret, da denn der Praͤſentant den ganzen Wechſel proteſtiren laſſen muß, a) wer ſie verrichte? b) Proteſt. c) Proteſt erheben, d) Gattun- gen der Pro- teſte. e) wenn die Proteſtation ſtatt habe? und zwar a) wegen nicht geſche- hener Acce- ptation.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/814
Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/814>, abgerufen am 21.11.2024.