können. Da nun die Creditsbriefe, wie oben gedacht, gleichec) Wirkung, Wirkung mit den Wechselbriefen wegen der Wiederbezahlung der vermittelst solcher von dem Ueberbringer erhobenen Gelder ha- ben; so hat ein Aussteller derselben folgende Vorsichts- und Maaßregeln dabey zu nehmen: a) Er muß die Persond) Maaßre- geln dabey, vorher, ehe er ihr den Brief giebt, aufs genaueste nach allen Umständen, vorzüglich nach ihrer Aufführung und nach ihrem Vermögen, kennen, damit er wisse, ob und in wie weit er ihr einen solchen Brief anvertrauen könne? b) Er muß seinen Cor- respondenten durch einen Advisbrief von derselben Person Ab- reise Nachricht geben, und sie darinne zugleich nach ihrer Lei- besgestalt auf das genaueste beschreiben; hiernächst auch, zu noch mehrerer Sicherheit, ein gewisses zwischen ihm und dem Briefsüberbringer abgeredetes Wort, welches dieser zu sagen hat, melden: um hierdurch den obgedachten Unglücksfällen entgegen zu gehen. 3) Er thut allemal besser, wenn er in dem Advisbriefe dem Correspondenten zu wissen thut, daß, obwol in dem Creditsbriefe keine gewisse Summe bestimmet sey, wel- ches man dem Ueberbringer zu Ehren gethan habe; er ihn hier- mit ersuche, nicht mehr als etwann so und so viel zahlen zu lassen, und dieses sey seine Ordre.
§. 373.
Derjenige, von welchem über eine gewisse Summe einWechsel- schuldner, Wechselbrief an einen andern ausgestellet, und zu bezahlen ist, wird in Ansehung der (1) eigenen Wechsel, der Wechselschuld- ner, oder Wechseldebitor, genennet: hingegen bey (2) traßirten Wechseln heißt insbesondere der Acceptant also, siehe den 400 §. Und derjenige, an welchen über eine gewisse Summe ein Wech- selbrief ausgestellet, und zu bezahlen ist, führet, in Ansehung der (1) eigenen Wechsel, den Namen des Wechselgläubigers,Wechsel- gläubiger, oder Wechselcreditors: hingegen bey (2) traßirten Wechseln kömmt dieser Name insbesondere dem Remittenten oder Prä- sentanten und Briefsinhaber zu, siehe den 397 und 399 §.
§. 374.
Es sind aber nicht alle Personen wechselfähig, das ist,wechselfähi- ge Personen daß sie sich in ein Wechselgeschäffte mit Bestande Rechtens ein- lassen können. Man hat dießfalls folgende Regeln zu merken: 1) Wer aus traßirten Wechseln gehalten ist, kann ordentlicher1) überhaupt Weise auch eigene Wechselbriefe von sich stellen; und umgekehrt: wer fähig ist, eigene Wechselbriefe von sich zu geben, kann ordentlicher Weise auch Wechsel traßiren, und traßirte accepti- ren. 2) Diejenigen, so im Handel und Wandel begriffen sind,2) eigener Wechsel, können ohne Unterschied des Standes, Geschlechts, und der Jahre eigene Wechselbriefe von sich geben; wer aber kein Kauf- mann ist, kann nicht allezeit eigene Wechselbriefe gültiger Weise ausstellen, sondern es nehmen gemeiniglich die Wechselgesetze einige Personen davon aus. 3) Wer Handel und Wandel treibt,3) traßirter Wechsel. kann ordentlicher Weise Wechsel traßiren und acceptiren, ohne Unterschied des Standes, Geschlechts und Jahre; wer aber
nicht
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im vorzuͤglichen Verſtande.
koͤnnen. Da nun die Creditsbriefe, wie oben gedacht, gleichec) Wirkung, Wirkung mit den Wechſelbriefen wegen der Wiederbezahlung der vermittelſt ſolcher von dem Ueberbringer erhobenen Gelder ha- ben; ſo hat ein Ausſteller derſelben folgende Vorſichts- und Maaßregeln dabey zu nehmen: a) Er muß die Perſond) Maaßre- geln dabey, vorher, ehe er ihr den Brief giebt, aufs genaueſte nach allen Umſtaͤnden, vorzuͤglich nach ihrer Auffuͤhrung und nach ihrem Vermoͤgen, kennen, damit er wiſſe, ob und in wie weit er ihr einen ſolchen Brief anvertrauen koͤnne? b) Er muß ſeinen Cor- reſpondenten durch einen Advisbrief von derſelben Perſon Ab- reiſe Nachricht geben, und ſie darinne zugleich nach ihrer Lei- besgeſtalt auf das genaueſte beſchreiben; hiernaͤchſt auch, zu noch mehrerer Sicherheit, ein gewiſſes zwiſchen ihm und dem Briefsuͤberbringer abgeredetes Wort, welches dieſer zu ſagen hat, melden: um hierdurch den obgedachten Ungluͤcksfaͤllen entgegen zu gehen. 3) Er thut allemal beſſer, wenn er in dem Advisbriefe dem Correſpondenten zu wiſſen thut, daß, obwol in dem Creditsbriefe keine gewiſſe Summe beſtimmet ſey, wel- ches man dem Ueberbringer zu Ehren gethan habe; er ihn hier- mit erſuche, nicht mehr als etwann ſo und ſo viel zahlen zu laſſen, und dieſes ſey ſeine Ordre.
§. 373.
Derjenige, von welchem uͤber eine gewiſſe Summe einWechſel- ſchuldner, Wechſelbrief an einen andern ausgeſtellet, und zu bezahlen iſt, wird in Anſehung der (1) eigenen Wechſel, der Wechſelſchuld- ner, oder Wechſeldebitor, genennet: hingegen bey (2) traßirten Wechſeln heißt insbeſondere der Acceptant alſo, ſiehe den 400 §. Und derjenige, an welchen uͤber eine gewiſſe Summe ein Wech- ſelbrief ausgeſtellet, und zu bezahlen iſt, fuͤhret, in Anſehung der (1) eigenen Wechſel, den Namen des Wechſelglaͤubigers,Wechſel- glaͤubiger, oder Wechſelcreditors: hingegen bey (2) traßirten Wechſeln koͤmmt dieſer Name insbeſondere dem Remittenten oder Praͤ- ſentanten und Briefsinhaber zu, ſiehe den 397 und 399 §.
§. 374.
Es ſind aber nicht alle Perſonen wechſelfaͤhig, das iſt,wechſelfaͤhi- ge Perſonen daß ſie ſich in ein Wechſelgeſchaͤffte mit Beſtande Rechtens ein- laſſen koͤnnen. Man hat dießfalls folgende Regeln zu merken: 1) Wer aus traßirten Wechſeln gehalten iſt, kann ordentlicher1) uͤberhaupt Weiſe auch eigene Wechſelbriefe von ſich ſtellen; und umgekehrt: wer faͤhig iſt, eigene Wechſelbriefe von ſich zu geben, kann ordentlicher Weiſe auch Wechſel traßiren, und traßirte accepti- ren. 2) Diejenigen, ſo im Handel und Wandel begriffen ſind,2) eigener Wechſel, koͤnnen ohne Unterſchied des Standes, Geſchlechts, und der Jahre eigene Wechſelbriefe von ſich geben; wer aber kein Kauf- mann iſt, kann nicht allezeit eigene Wechſelbriefe guͤltiger Weiſe ausſtellen, ſondern es nehmen gemeiniglich die Wechſelgeſetze einige Perſonen davon aus. 3) Wer Handel und Wandel treibt,3) traßirter Wechſel. kann ordentlicher Weiſe Wechſel traßiren und acceptiren, ohne Unterſchied des Standes, Geſchlechts und Jahre; wer aber
nicht
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im vorzuͤglichen Verſtande.
koͤnnen. Da nun die Creditsbriefe, wie oben gedacht, gleiche
Wirkung mit den Wechſelbriefen wegen der Wiederbezahlung der
vermittelſt ſolcher von dem Ueberbringer erhobenen Gelder ha-
ben; ſo hat ein Ausſteller derſelben folgende Vorſichts- und
Maaßregeln dabey zu nehmen: a) Er muß die Perſon
vorher, ehe er ihr den Brief giebt, aufs genaueſte nach allen
Umſtaͤnden, vorzuͤglich nach ihrer Auffuͤhrung und nach ihrem
Vermoͤgen, kennen, damit er wiſſe, ob und in wie weit er ihr
einen ſolchen Brief anvertrauen koͤnne? b) Er muß ſeinen Cor-
reſpondenten durch einen Advisbrief von derſelben Perſon Ab-
reiſe Nachricht geben, und ſie darinne zugleich nach ihrer Lei-
besgeſtalt auf das genaueſte beſchreiben; hiernaͤchſt auch, zu
noch mehrerer Sicherheit, ein gewiſſes zwiſchen ihm und dem
Briefsuͤberbringer abgeredetes Wort, welches dieſer zu ſagen
hat, melden: um hierdurch den obgedachten Ungluͤcksfaͤllen
entgegen zu gehen. 3) Er thut allemal beſſer, wenn er in dem
Advisbriefe dem Correſpondenten zu wiſſen thut, daß, obwol
in dem Creditsbriefe keine gewiſſe Summe beſtimmet ſey, wel-
ches man dem Ueberbringer zu Ehren gethan habe; er ihn hier-
mit erſuche, nicht mehr als etwann ſo und ſo viel zahlen zu
laſſen, und dieſes ſey ſeine Ordre.
c) Wirkung,
d) Maaßre-
geln dabey,
§. 373.
Derjenige, von welchem uͤber eine gewiſſe Summe ein
Wechſelbrief an einen andern ausgeſtellet, und zu bezahlen iſt,
wird in Anſehung der (1) eigenen Wechſel, der Wechſelſchuld-
ner, oder Wechſeldebitor, genennet: hingegen bey (2) traßirten
Wechſeln heißt insbeſondere der Acceptant alſo, ſiehe den 400 §.
Und derjenige, an welchen uͤber eine gewiſſe Summe ein Wech-
ſelbrief ausgeſtellet, und zu bezahlen iſt, fuͤhret, in Anſehung
der (1) eigenen Wechſel, den Namen des Wechſelglaͤubigers,
oder Wechſelcreditors: hingegen bey (2) traßirten Wechſeln
koͤmmt dieſer Name insbeſondere dem Remittenten oder Praͤ-
ſentanten und Briefsinhaber zu, ſiehe den 397 und 399 §.
Wechſel-
ſchuldner,
Wechſel-
glaͤubiger,
§. 374.
Es ſind aber nicht alle Perſonen wechſelfaͤhig, das iſt,
daß ſie ſich in ein Wechſelgeſchaͤffte mit Beſtande Rechtens ein-
laſſen koͤnnen. Man hat dießfalls folgende Regeln zu merken:
1) Wer aus traßirten Wechſeln gehalten iſt, kann ordentlicher
Weiſe auch eigene Wechſelbriefe von ſich ſtellen; und umgekehrt:
wer faͤhig iſt, eigene Wechſelbriefe von ſich zu geben, kann
ordentlicher Weiſe auch Wechſel traßiren, und traßirte accepti-
ren. 2) Diejenigen, ſo im Handel und Wandel begriffen ſind,
koͤnnen ohne Unterſchied des Standes, Geſchlechts, und der
Jahre eigene Wechſelbriefe von ſich geben; wer aber kein Kauf-
mann iſt, kann nicht allezeit eigene Wechſelbriefe guͤltiger Weiſe
ausſtellen, ſondern es nehmen gemeiniglich die Wechſelgeſetze
einige Perſonen davon aus. 3) Wer Handel und Wandel treibt,
kann ordentlicher Weiſe Wechſel traßiren und acceptiren, ohne
Unterſchied des Standes, Geſchlechts und Jahre; wer aber
nicht
wechſelfaͤhi-
ge Perſonen
1) uͤberhaupt
2) eigener
Wechſel,
3) traßirter
Wechſel.
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/785>, abgerufen am 21.12.2024.
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