T, ist der neunzehnte Buch- stab des Alphabets. Wenn auf einem Franzthaler ein T steht, zeiget solches an, daß der Münzort desselben Nan- tes sey. Sonst aber, was die Ab- kürzungen betrifft, heißt Tab. so viel, als Tabelle; und Thl. oder Thlr. so viel als Thaler: Gleichwie etwann in den Handelsscripturen der Franzosen TRE, oder TRS vorkom- men, solche Abkürzungen so viel heißen, als Traite, oder Traites.
Taback, oder Toback, lat. Ta- bacum, franz. Tabac, span. und ital. Tabaco, ein Kraut, welches man in Europa nur erst seit der von den Spaniern geschehenen Entde- ckung von America kennet. Denn (1) Namen Taback haben ihm die Spanier zuerst beygeleget, und sol- chen von der Provinz Tabaco in dem americanischen Königreiche Jucatan entlehnet, wo sie dieses Kraut zu- erst gefunden, und solches nach dem Exempel der Jndianer zu gebrau- chen angefangen haben. Und die- ser Name ist itzt, wenigstens in der Handlung, der einzige, unter dem man dieses Kraut kennet. Alle an- dere, sowol deutsche, als lateinische, französische, und italienische Na- men, die man demselben im Anfan- ge, da man solches in Europa ken- nen lernete, theils wegen seiner Aehnlichkeit mit andern Gewächsen; theils wegen seiner Wirkungen und Tugenden; theils nach denjenigen, die solches zuerst nach diesem oder jenem Lande gebracht, oder dessen
[Spaltenumbruch]
Tab.
Wirkungen und Tugenden erfahren haben, etc. beygeleget hatte, da es von den Deutschen Nicotian, in- dianisch Bilsenkraut, indianische Beinerelle, indianisch Wunder- kraut, indianisch Wundkraut, pe- ruvianisch Wundkraut, heilig Wundkraut, Heilkraut, Heil al- ler Welt, das heilsame Kraut, das Kraut des heiligen Kreuzes, lat. Nicotiana, oder Herba Nico- tiana, Herba divina, Consolida indica, Sana sancta, Petum, franz. Nicotiane, Herbe de l'Ambassadeur, Herbe a la Reine, Herbe a la Reine Mere, Herbe du Grand Prieur, Her- be de Sainte Croix, Herbe de Tour- nabon, ital. Torrabonna, Herba di Santa Croce, genennet worden, sind itzo, wenigstens bey den Kauf- leuten, eben so wenig gebräuchlich und bekannt, als dessen americani- sche Namen, da es nämlich von den Americanern auf dem festen Lande Petun, und von denen auf den Jn- seln, Yoli genennet wird. Was die- ses (2) Krauts Beschreibung an- betrifft, so gehöret es eigentlich un- ter die verschiedene Jahre dauernde Gewächse; weil man es aber ge- wöhnlich alle Jahre abschneidet, und die Wurzel ausrottet, so muß es daher alle Jahre aus dem Saamen gezogen werden. Die Wurzel des- selben ist zasericht, und pflegt ins- gemein verworren in einander zu wachsen. Der Stengel, den diese Wurzel von sich treibt, kann eine Höhe von 5 bis 6 Fuß erreichen; man läßt ihn aber selten und nur
als-
V.Theil. A
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T.
T, iſt der neunzehnte Buch- ſtab des Alphabets. Wenn auf einem Franzthaler ein T ſteht, zeiget ſolches an, daß der Muͤnzort deſſelben Nan- tes ſey. Sonſt aber, was die Ab- kuͤrzungen betrifft, heißt Tab. ſo viel, als Tabelle; und Thl. oder Thlr. ſo viel als Thaler: Gleichwie etwann in den Handelsſcripturen der Franzoſen TRE, oder TRS vorkom- men, ſolche Abkuͤrzungen ſo viel heißen, als Traite, oder Traites.
Taback, oder Toback, lat. Ta- bacum, franz. Tabac, ſpan. und ital. Tabaco, ein Kraut, welches man in Europa nur erſt ſeit der von den Spaniern geſchehenen Entde- ckung von America kennet. Denn (1) Namen Taback haben ihm die Spanier zuerſt beygeleget, und ſol- chen von der Provinz Tabaco in dem americaniſchen Koͤnigreiche Jucatan entlehnet, wo ſie dieſes Kraut zu- erſt gefunden, und ſolches nach dem Exempel der Jndianer zu gebrau- chen angefangen haben. Und die- ſer Name iſt itzt, wenigſtens in der Handlung, der einzige, unter dem man dieſes Kraut kennet. Alle an- dere, ſowol deutſche, als lateiniſche, franzoͤſiſche, und italieniſche Na- men, die man demſelben im Anfan- ge, da man ſolches in Europa ken- nen lernete, theils wegen ſeiner Aehnlichkeit mit andern Gewaͤchſen; theils wegen ſeiner Wirkungen und Tugenden; theils nach denjenigen, die ſolches zuerſt nach dieſem oder jenem Lande gebracht, oder deſſen
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Tab.
Wirkungen und Tugenden erfahren haben, ꝛc. beygeleget hatte, da es von den Deutſchen Nicotian, in- dianiſch Bilſenkraut, indianiſche Beinerelle, indianiſch Wunder- kraut, indianiſch Wundkraut, pe- ruvianiſch Wundkraut, heilig Wundkraut, Heilkraut, Heil al- ler Welt, das heilſame Kraut, das Kraut des heiligen Kreuzes, lat. Nicotiana, oder Herba Nico- tiana, Herba divina, Conſolida indica, Sana ſancta, Petum, franz. Nicotiane, Herbe de l’Ambaſſadeur, Herbe à la Reine, Herbe à la Reine Mere, Herbe du Grand Prieur, Her- be de Sainte Croix, Herbe de Tour- nabon, ital. Torrabonna, Herba di Santa Croce, genennet worden, ſind itzo, wenigſtens bey den Kauf- leuten, eben ſo wenig gebraͤuchlich und bekannt, als deſſen americani- ſche Namen, da es naͤmlich von den Americanern auf dem feſten Lande Petun, und von denen auf den Jn- ſeln, Yoli genennet wird. Was die- ſes (2) Krauts Beſchreibung an- betrifft, ſo gehoͤret es eigentlich un- ter die verſchiedene Jahre dauernde Gewaͤchſe; weil man es aber ge- woͤhnlich alle Jahre abſchneidet, und die Wurzel ausrottet, ſo muß es daher alle Jahre aus dem Saamen gezogen werden. Die Wurzel deſ- ſelben iſt zaſericht, und pflegt ins- gemein verworren in einander zu wachſen. Der Stengel, den dieſe Wurzel von ſich treibt, kann eine Hoͤhe von 5 bis 6 Fuß erreichen; man laͤßt ihn aber ſelten und nur
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V.Theil. A
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[[1]/0007]
T.
T, iſt der neunzehnte Buch-
ſtab des Alphabets. Wenn
auf einem Franzthaler
ein T ſteht, zeiget ſolches
an, daß der Muͤnzort deſſelben Nan-
tes ſey. Sonſt aber, was die Ab-
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Thlr. ſo viel als Thaler: Gleichwie
etwann in den Handelsſcripturen der
Franzoſen TRE, oder TRS vorkom-
men, ſolche Abkuͤrzungen ſo viel
heißen, als Traite, oder Traites.
Taback, oder Toback, lat. Ta-
bacum, franz. Tabac, ſpan. und
ital. Tabaco, ein Kraut, welches
man in Europa nur erſt ſeit der von
den Spaniern geſchehenen Entde-
ckung von America kennet. Denn
(1) Namen Taback haben ihm die
Spanier zuerſt beygeleget, und ſol-
chen von der Provinz Tabaco in dem
americaniſchen Koͤnigreiche Jucatan
entlehnet, wo ſie dieſes Kraut zu-
erſt gefunden, und ſolches nach dem
Exempel der Jndianer zu gebrau-
chen angefangen haben. Und die-
ſer Name iſt itzt, wenigſtens in der
Handlung, der einzige, unter dem
man dieſes Kraut kennet. Alle an-
dere, ſowol deutſche, als lateiniſche,
franzoͤſiſche, und italieniſche Na-
men, die man demſelben im Anfan-
ge, da man ſolches in Europa ken-
nen lernete, theils wegen ſeiner
Aehnlichkeit mit andern Gewaͤchſen;
theils wegen ſeiner Wirkungen und
Tugenden; theils nach denjenigen,
die ſolches zuerſt nach dieſem oder
jenem Lande gebracht, oder deſſen
Tab.
Wirkungen und Tugenden erfahren
haben, ꝛc. beygeleget hatte, da es
von den Deutſchen Nicotian, in-
dianiſch Bilſenkraut, indianiſche
Beinerelle, indianiſch Wunder-
kraut, indianiſch Wundkraut, pe-
ruvianiſch Wundkraut, heilig
Wundkraut, Heilkraut, Heil al-
ler Welt, das heilſame Kraut,
das Kraut des heiligen Kreuzes,
lat. Nicotiana, oder Herba Nico-
tiana, Herba divina, Conſolida
indica, Sana ſancta, Petum, franz.
Nicotiane, Herbe de l’Ambaſſadeur,
Herbe à la Reine, Herbe à la Reine
Mere, Herbe du Grand Prieur, Her-
be de Sainte Croix, Herbe de Tour-
nabon, ital. Torrabonna, Herba
di Santa Croce, genennet worden,
ſind itzo, wenigſtens bey den Kauf-
leuten, eben ſo wenig gebraͤuchlich
und bekannt, als deſſen americani-
ſche Namen, da es naͤmlich von den
Americanern auf dem feſten Lande
Petun, und von denen auf den Jn-
ſeln, Yoli genennet wird. Was die-
ſes (2) Krauts Beſchreibung an-
betrifft, ſo gehoͤret es eigentlich un-
ter die verſchiedene Jahre dauernde
Gewaͤchſe; weil man es aber ge-
woͤhnlich alle Jahre abſchneidet, und
die Wurzel ausrottet, ſo muß es
daher alle Jahre aus dem Saamen
gezogen werden. Die Wurzel deſ-
ſelben iſt zaſericht, und pflegt ins-
gemein verworren in einander zu
wachſen. Der Stengel, den dieſe
Wurzel von ſich treibt, kann eine
Hoͤhe von 5 bis 6 Fuß erreichen;
man laͤßt ihn aber ſelten und nur
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V. Theil. A
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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/7>, abgerufen am 21.11.2024.
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