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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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1 Th. 6 Cap. Von der
Das 6 Capitel.
Von der Waarenhandlung überhaupt.
§. 117.
Waaren-
handlung,
was sie sey?

Die Waarenhandlung (§. 14.) überhaupt betrachtet, heißt
das Gewerbe der Kaufleute mit dem Verkehre der eigent-
lichen Waaren, entweder gegen andere eigentliche Waaren,
oder aber und vorzüglich gegen Geld, nach vorhergegangenem
Vergleiche um den Preiß der Waare.

§. 118.
Eintheilun-
gen der
Waaren-
handlung in
Ansehung

Man hat von der Waarenhandlung in verschiedener Ab-
sicht auch verschiedene Eintheilungen: Und zwar so wird sie,
1) in Ansehung des Verkehrs der Waaren, in den Tausch-
und in den Kaufhandel eingetheilet. Denn da solcher Verkehr
1) des Ver-
kehrs der
Waaren, in
den
entweder gegen andere Waaren, oder gegen eine gewisse Geld-
summe geschieht (§. 117.); beyde Arten des Verkehrs aber ih-
re besondere Weise haben, nach welcher sie vollstrecket werden:
a) Tausch-
und
so theilet sich die Waarenhandlung von sich selbst in zwey Aeste,
nämlich in das Gewerbe mit dem Verkehre a) der Waaren ge-
b) Kauf-
bandel.
gen andere Waaren, und b) der Waaren gegen Geld. Die
erste Gattung heißt der Tausch- oder Barattohandel; der
zweyte aber der Kaufhandel. Siehe von beyden das folgen-
de 7 Capitel.

§. 119.
2) der Waa-
ren selbst, in
den

Desgleichen hat man so viele besondere Aeste der Waa-
renhandlung, als so viele besondere Gattungen von Waaren
a) Sclaven-
handel,
es giebt, mit denen sich eigene Handlungen beschäfftigen. Da-
her denn die Waarenhandlung überhaupt, 2) in Ansehung der
b) Seiden-
handel etc.
Waaren selbst insonderheit sich unterscheidet in den Sclaven-
Seiden- Leinwand- Woll- Haar- Feder- Specerey- Buch-
Papier- Tabacks- Holz- Galanterie- Gewürz- Rauch-
und
Pelz- Korn- und Getreidehandel, Tuchhandel und Gewand-
schnitt,
und in fast unzählige andere mehr.

§. 120.
3) der Men-
ge der Waa-
ren in die

Wiederum wird die Waarenhandlung 3) in Ansehung der
größern oder kleinern Menge der Waare nach dem Maaße,
a) Grosso-
handlung.
dem Gewichte, und der Zahl, die auf einmal ein- oder ver-
kaufet wird, in die Grossohandlung, in die Kramerhand-
b) Kramer-
handlung etc.
lung, und in die Krämerey eingetheilet, welchen noch der
Handwerkskram beyzugesellen ist. Der Unterschied dieser vier
Handlungsarten besteht darinnen, daß die erste nur in lauter
großen Parteyen, die zweyte zugleich auch in kleinen Parteyen,
die dritte nur allein in kleinen Parteyen, und die vierte von
kramenden Handwerkern nur mit der Waare ihres Handwerks,

theils
1 Th. 6 Cap. Von der
Das 6 Capitel.
Von der Waarenhandlung uͤberhaupt.
§. 117.
Waaren-
handlung,
was ſie ſey?

Die Waarenhandlung (§. 14.) uͤberhaupt betrachtet, heißt
das Gewerbe der Kaufleute mit dem Verkehre der eigent-
lichen Waaren, entweder gegen andere eigentliche Waaren,
oder aber und vorzuͤglich gegen Geld, nach vorhergegangenem
Vergleiche um den Preiß der Waare.

§. 118.
Eintheilun-
gen der
Waaren-
handlung in
Anſehung

Man hat von der Waarenhandlung in verſchiedener Ab-
ſicht auch verſchiedene Eintheilungen: Und zwar ſo wird ſie,
1) in Anſehung des Verkehrs der Waaren, in den Tauſch-
und in den Kaufhandel eingetheilet. Denn da ſolcher Verkehr
1) des Ver-
kehrs der
Waaren, in
den
entweder gegen andere Waaren, oder gegen eine gewiſſe Geld-
ſumme geſchieht (§. 117.); beyde Arten des Verkehrs aber ih-
re beſondere Weiſe haben, nach welcher ſie vollſtrecket werden:
a) Tauſch-
und
ſo theilet ſich die Waarenhandlung von ſich ſelbſt in zwey Aeſte,
naͤmlich in das Gewerbe mit dem Verkehre a) der Waaren ge-
b) Kauf-
bandel.
gen andere Waaren, und b) der Waaren gegen Geld. Die
erſte Gattung heißt der Tauſch- oder Barattohandel; der
zweyte aber der Kaufhandel. Siehe von beyden das folgen-
de 7 Capitel.

§. 119.
2) der Waa-
ren ſelbſt, in
den

Desgleichen hat man ſo viele beſondere Aeſte der Waa-
renhandlung, als ſo viele beſondere Gattungen von Waaren
a) Sclaven-
handel,
es giebt, mit denen ſich eigene Handlungen beſchaͤfftigen. Da-
her denn die Waarenhandlung uͤberhaupt, 2) in Anſehung der
b) Seiden-
handel ꝛc.
Waaren ſelbſt inſonderheit ſich unterſcheidet in den Sclaven-
Seiden- Leinwand- Woll- Haar- Feder- Specerey- Buch-
Papier- Tabacks- Holz- Galanterie- Gewuͤrz- Rauch-
und
Pelz- Korn- und Getreidehandel, Tuchhandel und Gewand-
ſchnitt,
und in faſt unzaͤhlige andere mehr.

§. 120.
3) der Men-
ge der Waa-
ren in die

Wiederum wird die Waarenhandlung 3) in Anſehung der
groͤßern oder kleinern Menge der Waare nach dem Maaße,
a) Groſſo-
handlung.
dem Gewichte, und der Zahl, die auf einmal ein- oder ver-
kaufet wird, in die Groſſohandlung, in die Kramerhand-
b) Kramer-
handlung ꝛc.
lung, und in die Kraͤmerey eingetheilet, welchen noch der
Handwerkskram beyzugeſellen iſt. Der Unterſchied dieſer vier
Handlungsarten beſteht darinnen, daß die erſte nur in lauter
großen Parteyen, die zweyte zugleich auch in kleinen Parteyen,
die dritte nur allein in kleinen Parteyen, und die vierte von
kramenden Handwerkern nur mit der Waare ihres Handwerks,

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[86/0690] 1 Th. 6 Cap. Von der Das 6 Capitel. Von der Waarenhandlung uͤberhaupt. §. 117. Die Waarenhandlung (§. 14.) uͤberhaupt betrachtet, heißt das Gewerbe der Kaufleute mit dem Verkehre der eigent- lichen Waaren, entweder gegen andere eigentliche Waaren, oder aber und vorzuͤglich gegen Geld, nach vorhergegangenem Vergleiche um den Preiß der Waare. §. 118. Man hat von der Waarenhandlung in verſchiedener Ab- ſicht auch verſchiedene Eintheilungen: Und zwar ſo wird ſie, 1) in Anſehung des Verkehrs der Waaren, in den Tauſch- und in den Kaufhandel eingetheilet. Denn da ſolcher Verkehr entweder gegen andere Waaren, oder gegen eine gewiſſe Geld- ſumme geſchieht (§. 117.); beyde Arten des Verkehrs aber ih- re beſondere Weiſe haben, nach welcher ſie vollſtrecket werden: ſo theilet ſich die Waarenhandlung von ſich ſelbſt in zwey Aeſte, naͤmlich in das Gewerbe mit dem Verkehre a) der Waaren ge- gen andere Waaren, und b) der Waaren gegen Geld. Die erſte Gattung heißt der Tauſch- oder Barattohandel; der zweyte aber der Kaufhandel. Siehe von beyden das folgen- de 7 Capitel. 1) des Ver- kehrs der Waaren, in den a) Tauſch- und b) Kauf- bandel. §. 119. Desgleichen hat man ſo viele beſondere Aeſte der Waa- renhandlung, als ſo viele beſondere Gattungen von Waaren es giebt, mit denen ſich eigene Handlungen beſchaͤfftigen. Da- her denn die Waarenhandlung uͤberhaupt, 2) in Anſehung der Waaren ſelbſt inſonderheit ſich unterſcheidet in den Sclaven- Seiden- Leinwand- Woll- Haar- Feder- Specerey- Buch- Papier- Tabacks- Holz- Galanterie- Gewuͤrz- Rauch- und Pelz- Korn- und Getreidehandel, Tuchhandel und Gewand- ſchnitt, und in faſt unzaͤhlige andere mehr. a) Sclaven- handel, b) Seiden- handel ꝛc. §. 120. Wiederum wird die Waarenhandlung 3) in Anſehung der groͤßern oder kleinern Menge der Waare nach dem Maaße, dem Gewichte, und der Zahl, die auf einmal ein- oder ver- kaufet wird, in die Groſſohandlung, in die Kramerhand- lung, und in die Kraͤmerey eingetheilet, welchen noch der Handwerkskram beyzugeſellen iſt. Der Unterſchied dieſer vier Handlungsarten beſteht darinnen, daß die erſte nur in lauter großen Parteyen, die zweyte zugleich auch in kleinen Parteyen, die dritte nur allein in kleinen Parteyen, und die vierte von kramenden Handwerkern nur mit der Waare ihres Handwerks, theils a) Groſſo- handlung. b) Kramer- handlung ꝛc.

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/690>, abgerufen am 30.12.2024.