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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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der Waage, Zahl und Nummer.
Es, oder As, ein Gewicht, wornach man die güldenen Mün-
zen zu wägen pfleget: 15 solche Eschen machen einen Gran,
17 einen Pfennig cölnisch Gold- und Silbergewichte, 64 einen
Ducaten, etc. Endlich ist noch l) der Engel übrig, ein Ge-l) Engel.
wicht, so der 20ste Theil einer holländischen Unze ist, und in
23 Gran eingetheilet wird.

§. 75.

Nicht weniger unterscheiden (ich die Gewichte 3) nach dem3) der Waa-
ren oder
Sachen.

Unterschiede der Waaren, oder Sachen, die man damit abzu-
wiegen pfleget. Denn nachdem man den Sachen einen höhern
oder schlechtern Werth beyleget, nachdem hat man vor sie be-
sondere, bald leichtere, bald schwerere Gewichte. Also hata) Gold-
Silber-
Perlen- und
Diaman-
tengewichte,
b) Ducaten-
und Louis
d'orgewichte
c) Apothe-
kergewicht,

man Gold-Silber-Perlen- und Diamantengewichte, wovon
wir bereits oben bey dem Mark- und Karatgewichte (§. 74.) ge-
redet haben. Weiter hat man Ducaten-Louisd'or-etc. Ge-
wichte,
womit man die Ducaten, Louis d' or, etc. wieget; des-
gleichen Apotheker- oder medicinische Gewichte, womit die
Menge der Arztneyen abgewogen wird, und welches von dem
im gemeinen Leben abgeht. Sie sind folgende: das Pfund, hat
24 Lothe, oder 12 Unzen; die Unze, hat 2 Loth; das Loth,
oder die halbe Unze, hat 4 Quentchen; das Quentchen, oder
Drachma, hat 3 Scrupel; der Scrupel, hält 20 Gran; der
Gran, ist eines Gerstenkorns schwer; Pugillus, ist so viel, als
man mit 3 Fingern fassen kann; Manipulus, ist eine kleine
Hand voll. Ferner hat man Kramergewicht, nach welchemd) Kramer-
gewicht,

die Kramer ihre Waaren auswägen und verkaufen, und besteht
aus Pfunden, Lothen, und Quentchen: es ist schwerer, als
das Apothekergewicht, indem ein Pfund Kramergewicht nicht,
wie das Apothekergewicht, nur 24, sondern 32 Lothe hat: da
hingegen ist es leichter, als das Fleischergewicht, nach wel-e) Fleischer-
gewicht,

chem die Fleischer ihr Fleisch auswägen und verkaufen müssen,
denn der Fleischerstein wiegt 20 Pfunde Fleischergewicht, und
erfordert am Kramergewichte 21 Pfunde. Des Butterge-f) Butter-
gewicht.

wichts, und anderer mehr nicht allererst zu gedenken.

§. 76.

Wiederum machet man bey dem Gewichte 4) in Ansehung4) Der Form
und Gestalt
des Ge-
wichts:
a) Einsatz-
gewicht.

seiner Form und Gestalt einen Unterschied zwischen Einsatzge-
wichte
und zwischen Glocken. Das (a) Einsatzgewicht, oder,
wie es auch genennet wird, Markgewicht, (weil es gerade
eine Mark, oder ein halbes Pfund wiegt, wiewol man ihrer
auch und am gewöhnlichsten zu einem ganzen Pfunde, ja zu 2
und 4 Pfunden hat,) besteht in verschiedenen größern und klei-
nern Stücken nach ihrer damit gemachten Abtheilung, deren
eines in das andere passet und eingesetzet ist. Die (b) Glocken,b) Clocken.
welche also genennet werden, weil sie die Gestalt der ordentli-
chen Glocken haben, sind durchaus maßiv, oder von einem
einzigen und ganzen Stücke.

§. 77.
K. S. (E)

der Waage, Zahl und Nummer.
Es, oder As, ein Gewicht, wornach man die guͤldenen Muͤn-
zen zu waͤgen pfleget: 15 ſolche Eschen machen einen Gran,
17 einen Pfennig coͤlniſch Gold- und Silbergewichte, 64 einen
Ducaten, ꝛc. Endlich iſt noch l) der Engel uͤbrig, ein Ge-l) Engel.
wicht, ſo der 20ſte Theil einer hollaͤndiſchen Unze iſt, und in
23 Gran eingetheilet wird.

§. 75.

Nicht weniger unterſcheiden (ich die Gewichte 3) nach dem3) der Waa-
ren oder
Sachen.

Unterſchiede der Waaren, oder Sachen, die man damit abzu-
wiegen pfleget. Denn nachdem man den Sachen einen hoͤhern
oder ſchlechtern Werth beyleget, nachdem hat man vor ſie be-
ſondere, bald leichtere, bald ſchwerere Gewichte. Alſo hata) Gold-
Silber-
Perlen- und
Diaman-
tengewichte,
b) Ducaten-
und Louis
d’orgewichte
c) Apothe-
kergewicht,

man Gold-Silber-Perlen- und Diamantengewichte, wovon
wir bereits oben bey dem Mark- und Karatgewichte (§. 74.) ge-
redet haben. Weiter hat man Ducaten-Louisd’or-ꝛc. Ge-
wichte,
womit man die Ducaten, Louis d’ or, ꝛc. wieget; des-
gleichen Apotheker- oder mediciniſche Gewichte, womit die
Menge der Arztneyen abgewogen wird, und welches von dem
im gemeinen Leben abgeht. Sie ſind folgende: das Pfund, hat
24 Lothe, oder 12 Unzen; die Unze, hat 2 Loth; das Loth,
oder die halbe Unze, hat 4 Quentchen; das Quentchen, oder
Drachma, hat 3 Scrupel; der Scrupel, haͤlt 20 Gran; der
Gran, iſt eines Gerſtenkorns ſchwer; Pugillus, iſt ſo viel, als
man mit 3 Fingern faſſen kann; Manipulus, iſt eine kleine
Hand voll. Ferner hat man Kramergewicht, nach welchemd) Kramer-
gewicht,

die Kramer ihre Waaren auswaͤgen und verkaufen, und beſteht
aus Pfunden, Lothen, und Quentchen: es iſt ſchwerer, als
das Apothekergewicht, indem ein Pfund Kramergewicht nicht,
wie das Apothekergewicht, nur 24, ſondern 32 Lothe hat: da
hingegen iſt es leichter, als das Fleiſchergewicht, nach wel-e) Fleiſcher-
gewicht,

chem die Fleiſcher ihr Fleiſch auswaͤgen und verkaufen muͤſſen,
denn der Fleiſcherſtein wiegt 20 Pfunde Fleiſchergewicht, und
erfordert am Kramergewichte 21 Pfunde. Des Butterge-f) Butter-
gewicht.

wichts, und anderer mehr nicht allererſt zu gedenken.

§. 76.

Wiederum machet man bey dem Gewichte 4) in Anſehung4) Der Form
und Geſtalt
des Ge-
wichts:
a) Einſatz-
gewicht.

ſeiner Form und Geſtalt einen Unterſchied zwiſchen Einſatzge-
wichte
und zwiſchen Glocken. Das (a) Einſatzgewicht, oder,
wie es auch genennet wird, Markgewicht, (weil es gerade
eine Mark, oder ein halbes Pfund wiegt, wiewol man ihrer
auch und am gewoͤhnlichſten zu einem ganzen Pfunde, ja zu 2
und 4 Pfunden hat,) beſteht in verſchiedenen groͤßern und klei-
nern Stuͤcken nach ihrer damit gemachten Abtheilung, deren
eines in das andere paſſet und eingeſetzet iſt. Die (b) Glocken,b) Clocken.
welche alſo genennet werden, weil ſie die Geſtalt der ordentli-
chen Glocken haben, ſind durchaus maßiv, oder von einem
einzigen und ganzen Stuͤcke.

§. 77.
K. S. (E)
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[65/0669] der Waage, Zahl und Nummer. Es, oder As, ein Gewicht, wornach man die guͤldenen Muͤn- zen zu waͤgen pfleget: 15 ſolche Eschen machen einen Gran, 17 einen Pfennig coͤlniſch Gold- und Silbergewichte, 64 einen Ducaten, ꝛc. Endlich iſt noch l) der Engel uͤbrig, ein Ge- wicht, ſo der 20ſte Theil einer hollaͤndiſchen Unze iſt, und in 23 Gran eingetheilet wird. l) Engel. §. 75. Nicht weniger unterſcheiden (ich die Gewichte 3) nach dem Unterſchiede der Waaren, oder Sachen, die man damit abzu- wiegen pfleget. Denn nachdem man den Sachen einen hoͤhern oder ſchlechtern Werth beyleget, nachdem hat man vor ſie be- ſondere, bald leichtere, bald ſchwerere Gewichte. Alſo hat man Gold-Silber-Perlen- und Diamantengewichte, wovon wir bereits oben bey dem Mark- und Karatgewichte (§. 74.) ge- redet haben. Weiter hat man Ducaten-Louisd’or-ꝛc. Ge- wichte, womit man die Ducaten, Louis d’ or, ꝛc. wieget; des- gleichen Apotheker- oder mediciniſche Gewichte, womit die Menge der Arztneyen abgewogen wird, und welches von dem im gemeinen Leben abgeht. Sie ſind folgende: das Pfund, hat 24 Lothe, oder 12 Unzen; die Unze, hat 2 Loth; das Loth, oder die halbe Unze, hat 4 Quentchen; das Quentchen, oder Drachma, hat 3 Scrupel; der Scrupel, haͤlt 20 Gran; der Gran, iſt eines Gerſtenkorns ſchwer; Pugillus, iſt ſo viel, als man mit 3 Fingern faſſen kann; Manipulus, iſt eine kleine Hand voll. Ferner hat man Kramergewicht, nach welchem die Kramer ihre Waaren auswaͤgen und verkaufen, und beſteht aus Pfunden, Lothen, und Quentchen: es iſt ſchwerer, als das Apothekergewicht, indem ein Pfund Kramergewicht nicht, wie das Apothekergewicht, nur 24, ſondern 32 Lothe hat: da hingegen iſt es leichter, als das Fleiſchergewicht, nach wel- chem die Fleiſcher ihr Fleiſch auswaͤgen und verkaufen muͤſſen, denn der Fleiſcherſtein wiegt 20 Pfunde Fleiſchergewicht, und erfordert am Kramergewichte 21 Pfunde. Des Butterge- wichts, und anderer mehr nicht allererſt zu gedenken. 3) der Waa- ren oder Sachen. a) Gold- Silber- Perlen- und Diaman- tengewichte, b) Ducaten- und Louis d’orgewichte c) Apothe- kergewicht, d) Kramer- gewicht, e) Fleiſcher- gewicht, f) Butter- gewicht. §. 76. Wiederum machet man bey dem Gewichte 4) in Anſehung ſeiner Form und Geſtalt einen Unterſchied zwiſchen Einſatzge- wichte und zwiſchen Glocken. Das (a) Einſatzgewicht, oder, wie es auch genennet wird, Markgewicht, (weil es gerade eine Mark, oder ein halbes Pfund wiegt, wiewol man ihrer auch und am gewoͤhnlichſten zu einem ganzen Pfunde, ja zu 2 und 4 Pfunden hat,) beſteht in verſchiedenen groͤßern und klei- nern Stuͤcken nach ihrer damit gemachten Abtheilung, deren eines in das andere paſſet und eingeſetzet iſt. Die (b) Glocken, welche alſo genennet werden, weil ſie die Geſtalt der ordentli- chen Glocken haben, ſind durchaus maßiv, oder von einem einzigen und ganzen Stuͤcke. 4) Der Form und Geſtalt des Ge- wichts: a) Einſatz- gewicht. b) Clocken. §. 77. K. S. (E)

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/669>, abgerufen am 21.11.2024.