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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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und den Münzen überhaupt.
rentheils ist solches (1) um besserer Bequemlichkeit willen,
in die Runde gepräget; und schlagen nur die Spanier
ihr Geld in ungleichen eckichten Stücken, wiewol auch die
Russischen Copecken länglicht gemachet werden. Hiernächst ist
das Geld (2) entweder mit dem Bildnisse, oder mit dem Wap-
pen, oder auch mit dem verzogenen, oder durch einen einzigen
Buchstaben angedeuteten Namen der Münzherren, oder endlich
mit andern beliebigen Zeichen, Bildern und Schriften gezeich-
net,
woran man den Münzherrn und den Werth erkennen
kann. Endlich ist das Geld (3) auf dem Rande entweder glatt,
oder eingekerbt, oder auch mit Buchstaben versehen.

§. 42.

Der Werth des Geldes ist theils ein innerlicher, theilsWerth des
Geldes.
1) innerlicher,

ein äußerlicher: 1) der innerliche Werth einer Münze heißt
derjenige, den sie in sich selbst hat. Und solcher beruhet a) auf
der Güte des Metalls, woraus sie gepräget ist, oder, wie man
zu reden pfleget, auf ihrem Zeuge; und b) auf dem Gewichte,
das sie hat, oder, wie man beydes den Zeug als das Gewicht
zusammen zu nennen pfleget: auf Schrot und Korn, davon
bedeutet Schrot das rechte Gewicht; Korn aber das gute
richtige Metall. Den nachdem das Gold oder Silber weniger
oder mehr mit Kupfer oder anderem Zusatze vermischet ist; oder
nachdem das Geld schwerer oder leichter ist: nachdem ist auch
dessen innerlicher Werth besser oder schlechter. 2) der äußerli-2) äußerli-
cher.

che Werth einer Münze ist der gesetzte Werth, dafür sie aus-
gegeben und angenommen werden soll; oder vielmehr der Werth,
wie sie in der Ausgabe gangbar ist.

§. 43.

Die in einem Lande vorgeschriebene Ordnung des innernMünzfuß.
Werths oder Gehalts der Münze an feinem Silber oder Golde,
oder wie eine jede Münze in Schrot und Korn beschaffen seyn,
und wie hoch also das feine Gold und Silber ausgemünzet wer-
den soll; wird der Münzfuß, oder nur schlechthin der Fuß, ge-
nennet. Jn Deutschland sind der Reichs- der Zinnische- und
der Leipziger Fuß bekannt, siehe in unserer Akad. der Kaufl.
den Artikel: Münzfuß.

§. 44.

Den äußerlichen Werth der Münzsorten setzet eigentlichBestimmung
des äußerli-
chen Werths

nur der Münzherr, dergestalt, daß ihm, nebst Erstattung der
erforderlichen Münzkosten, noch ein kleiner und billiger Nu-
tzen, so man den Schlägeschatz nennet, zukömmt.

§. 45.

Es hat aber nicht nur (1) ein jedweder Landesherr dieVeränder-
lichkeit
desselben in
Ansehung

Befugniß, seinen Unterthanen gewisse Maaß und Ordnung vor-
zuschreiben, wie hoch und in was für einem Werthe die von
andern auswärtigen Münzherren geprägten Münzsorten im Han-

del

und den Muͤnzen uͤberhaupt.
rentheils iſt ſolches (1) um beſſerer Bequemlichkeit willen,
in die Runde gepraͤget; und ſchlagen nur die Spanier
ihr Geld in ungleichen eckichten Stuͤcken, wiewol auch die
Ruſſiſchen Copecken laͤnglicht gemachet werden. Hiernaͤchſt iſt
das Geld (2) entweder mit dem Bildniſſe, oder mit dem Wap-
pen, oder auch mit dem verzogenen, oder durch einen einzigen
Buchſtaben angedeuteten Namen der Muͤnzherren, oder endlich
mit andern beliebigen Zeichen, Bildern und Schriften gezeich-
net,
woran man den Muͤnzherrn und den Werth erkennen
kann. Endlich iſt das Geld (3) auf dem Rande entweder glatt,
oder eingekerbt, oder auch mit Buchſtaben verſehen.

§. 42.

Der Werth des Geldes iſt theils ein innerlicher, theilsWerth des
Geldes.
1) iñerlicher,

ein aͤußerlicher: 1) der innerliche Werth einer Muͤnze heißt
derjenige, den ſie in ſich ſelbſt hat. Und ſolcher beruhet a) auf
der Guͤte des Metalls, woraus ſie gepraͤget iſt, oder, wie man
zu reden pfleget, auf ihrem Zeuge; und b) auf dem Gewichte,
das ſie hat, oder, wie man beydes den Zeug als das Gewicht
zuſammen zu nennen pfleget: auf Schrot und Korn, davon
bedeutet Schrot das rechte Gewicht; Korn aber das gute
richtige Metall. Den nachdem das Gold oder Silber weniger
oder mehr mit Kupfer oder anderem Zuſatze vermiſchet iſt; oder
nachdem das Geld ſchwerer oder leichter iſt: nachdem iſt auch
deſſen innerlicher Werth beſſer oder ſchlechter. 2) der aͤußerli-2) aͤußerli-
cher.

che Werth einer Muͤnze iſt der geſetzte Werth, dafuͤr ſie aus-
gegeben und angenommen werden ſoll; oder vielmehr der Werth,
wie ſie in der Ausgabe gangbar iſt.

§. 43.

Die in einem Lande vorgeſchriebene Ordnung des innernMuͤnzfuß.
Werths oder Gehalts der Muͤnze an feinem Silber oder Golde,
oder wie eine jede Muͤnze in Schrot und Korn beſchaffen ſeyn,
und wie hoch alſo das feine Gold und Silber ausgemuͤnzet wer-
den ſoll; wird der Muͤnzfuß, oder nur ſchlechthin der Fuß, ge-
nennet. Jn Deutſchland ſind der Reichs- der Zinniſche- und
der Leipziger Fuß bekannt, ſiehe in unſerer Akad. der Kaufl.
den Artikel: Muͤnzfuß.

§. 44.

Den aͤußerlichen Werth der Muͤnzſorten ſetzet eigentlichBeſtim̄ung
des aͤußerli-
chen Werths

nur der Muͤnzherr, dergeſtalt, daß ihm, nebſt Erſtattung der
erforderlichen Muͤnzkoſten, noch ein kleiner und billiger Nu-
tzen, ſo man den Schlaͤgeſchatz nennet, zukoͤmmt.

§. 45.

Es hat aber nicht nur (1) ein jedweder Landesherr dieVeraͤnder-
lichkeit
deſſelben in
Anſehung

Befugniß, ſeinen Unterthanen gewiſſe Maaß und Ordnung vor-
zuſchreiben, wie hoch und in was fuͤr einem Werthe die von
andern auswaͤrtigen Muͤnzherren gepraͤgten Muͤnzſorten im Han-

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[47/0651] und den Muͤnzen uͤberhaupt. rentheils iſt ſolches (1) um beſſerer Bequemlichkeit willen, in die Runde gepraͤget; und ſchlagen nur die Spanier ihr Geld in ungleichen eckichten Stuͤcken, wiewol auch die Ruſſiſchen Copecken laͤnglicht gemachet werden. Hiernaͤchſt iſt das Geld (2) entweder mit dem Bildniſſe, oder mit dem Wap- pen, oder auch mit dem verzogenen, oder durch einen einzigen Buchſtaben angedeuteten Namen der Muͤnzherren, oder endlich mit andern beliebigen Zeichen, Bildern und Schriften gezeich- net, woran man den Muͤnzherrn und den Werth erkennen kann. Endlich iſt das Geld (3) auf dem Rande entweder glatt, oder eingekerbt, oder auch mit Buchſtaben verſehen. §. 42. Der Werth des Geldes iſt theils ein innerlicher, theils ein aͤußerlicher: 1) der innerliche Werth einer Muͤnze heißt derjenige, den ſie in ſich ſelbſt hat. Und ſolcher beruhet a) auf der Guͤte des Metalls, woraus ſie gepraͤget iſt, oder, wie man zu reden pfleget, auf ihrem Zeuge; und b) auf dem Gewichte, das ſie hat, oder, wie man beydes den Zeug als das Gewicht zuſammen zu nennen pfleget: auf Schrot und Korn, davon bedeutet Schrot das rechte Gewicht; Korn aber das gute richtige Metall. Den nachdem das Gold oder Silber weniger oder mehr mit Kupfer oder anderem Zuſatze vermiſchet iſt; oder nachdem das Geld ſchwerer oder leichter iſt: nachdem iſt auch deſſen innerlicher Werth beſſer oder ſchlechter. 2) der aͤußerli- che Werth einer Muͤnze iſt der geſetzte Werth, dafuͤr ſie aus- gegeben und angenommen werden ſoll; oder vielmehr der Werth, wie ſie in der Ausgabe gangbar iſt. Werth des Geldes. 1) iñerlicher, 2) aͤußerli- cher. §. 43. Die in einem Lande vorgeſchriebene Ordnung des innern Werths oder Gehalts der Muͤnze an feinem Silber oder Golde, oder wie eine jede Muͤnze in Schrot und Korn beſchaffen ſeyn, und wie hoch alſo das feine Gold und Silber ausgemuͤnzet wer- den ſoll; wird der Muͤnzfuß, oder nur ſchlechthin der Fuß, ge- nennet. Jn Deutſchland ſind der Reichs- der Zinniſche- und der Leipziger Fuß bekannt, ſiehe in unſerer Akad. der Kaufl. den Artikel: Muͤnzfuß. Muͤnzfuß. §. 44. Den aͤußerlichen Werth der Muͤnzſorten ſetzet eigentlich nur der Muͤnzherr, dergeſtalt, daß ihm, nebſt Erſtattung der erforderlichen Muͤnzkoſten, noch ein kleiner und billiger Nu- tzen, ſo man den Schlaͤgeſchatz nennet, zukoͤmmt. Beſtim̄ung des aͤußerli- chen Werths §. 45. Es hat aber nicht nur (1) ein jedweder Landesherr die Befugniß, ſeinen Unterthanen gewiſſe Maaß und Ordnung vor- zuſchreiben, wie hoch und in was fuͤr einem Werthe die von andern auswaͤrtigen Muͤnzherren gepraͤgten Muͤnzſorten im Han- del Veraͤnder- lichkeit deſſelben in Anſehung

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/651>, abgerufen am 21.11.2024.