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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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1 Th. 1 Cap. Von der
§. 13.
Versendung
der Waare.

Nach der Ausantwortung der Waare geschieht die Versendung
derselben. Diese hat nicht nur im Waaren-sondern auch im Wech-
selhandel statt. Von der Versendung der Wechsel werden wir
im 413 §. reden. Was die Waaren anbetrifft, so werden sie zum
Theile bald von dem Verkäufer, bald von dem Käufer, versendet;
vorher aber eingepacket und bezeichnet; und endlich, wenn
sie an dem Orte ihrer Bestimmung angelanget, wieder ausge-
packet.
Wir handeln von der Versendung, dem Einpacken,
Bezeichnen und Auspacken der Waaren im 12 Capitel.

§. 14.
Eintheilung
der Hand-
lung über-
haupt, in
Ansehung
1) des Ge-
genstandes
der Hand-
lung über-
haupt, in die

Uebrigens wird die Handlung überhaupt verschiedentlich
eingetheilet, und zwar 1) in Ansehung des Gegenstandes der
Handlung überhaupt,
in die Waarenhandlung, und in die
Wechselhandlung. Denn der Gegenstand der Handlung über-
haupt sind die Waaren (§. 5), und in so fern die Waaren den
Gegenstand der Handlung überhaupt ausmachen, werden sie
in weitläuftigem Verstande genommen, so, daß sie nicht nur
die eigentlichen Waaren, sondern auch theils das Geld, theils
die Wechsel- und andere Briefe, als die uneigentlichen Waa-
ren,
unter sich begreifen (§. 6). Daher entstehen nothwen-
dig zwey Hauptäste der gesamten Handlung, nämlich einer,
welcher mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren, entweder
gegen andere eigentliche Waaren, oder gegen Geld, zu thun hat;
und wiederum ein anderer Ast, welcher sich mit dem Verkehre
der uneigentlichen Waaren, das ist, des Geldes entweder
gegen andere Geldsorten, oder gegen Wechsel und andere Briefe,
a) Waaren-
handlung.
b) Wechsel-
handlung.
beschäfftiget. Jener Verkehr heißt insbesondere die Waaren-
und dieser die Wechselhandlung. Von der ersten werden wir
im 6, und von der zweyten im 17 Capitel reden, wo wir auch
bey jeder ihre Untergattungen anzeigen wollen.

§. 15.
2) des Ei-
genthums
der Waa-
ren, in die
a) Propre-
handlung.

Weiter wird die Handlung überhaupt (2) in Ansehung des
Eigenthums der Waaren, ob nämlich ein Kaufmann damit
für sich oder einen andern handelt, eingetheilet a) in die Pro-
prehandlung,
so auch eine eigene Handlung, und Eigen-
thumshandlung
heißt, und diejenige ist, die ein Kaufmann in
seinem eigenen Namen, und für seine eigene Rechnung führet;
b) Commis-
sionshand-
lung.
und b) in die Commißionshandlung, oder Factoreyhandlung,
das ist, in diejenige, da eine Person an dem Orte ihres Auf-
enthalts einer an einem andern Orte wohnenden Person, gegen
Genießung einer ordentlichen Provision, bedienet ist. Von je-
ner gilt alles, was von der Handlung überhaupt gesaget wer-
den kann: bey dieser aber kommen besondere Umstände vor,
weswegen wir von ihr im 19 Capitel besonders handeln. Zu
dieser Eintheilung der Handlung werden noch folgende Gattun-
c) Compa-
gniehand-
lung.
gen gezählet; c) die Compagniehandlung, da nicht einer al-
lein, sondern mehrere eine Handlung zu gemeinschaftlichem

Nutzen
1 Th. 1 Cap. Von der
§. 13.
Verſendung
der Waare.

Nach der Ausantwortung der Waare geſchieht die Verſendung
derſelben. Dieſe hat nicht nur im Waaren-ſondern auch im Wech-
ſelhandel ſtatt. Von der Verſendung der Wechſel werden wir
im 413 §. reden. Was die Waaren anbetrifft, ſo werden ſie zum
Theile bald von dem Verkaͤufer, bald von dem Kaͤufer, verſendet;
vorher aber eingepacket und bezeichnet; und endlich, wenn
ſie an dem Orte ihrer Beſtimmung angelanget, wieder ausge-
packet.
Wir handeln von der Verſendung, dem Einpacken,
Bezeichnen und Auspacken der Waaren im 12 Capitel.

§. 14.
Eintheilung
der Hand-
lung uͤber-
haupt, in
Anſehung
1) des Ge-
genſtandes
der Hand-
lung uͤber-
haupt, in die

Uebrigens wird die Handlung uͤberhaupt verſchiedentlich
eingetheilet, und zwar 1) in Anſehung des Gegenſtandes der
Handlung uͤberhaupt,
in die Waarenhandlung, und in die
Wechſelhandlung. Denn der Gegenſtand der Handlung uͤber-
haupt ſind die Waaren (§. 5), und in ſo fern die Waaren den
Gegenſtand der Handlung uͤberhaupt ausmachen, werden ſie
in weitlaͤuftigem Verſtande genommen, ſo, daß ſie nicht nur
die eigentlichen Waaren, ſondern auch theils das Geld, theils
die Wechſel- und andere Briefe, als die uneigentlichen Waa-
ren,
unter ſich begreifen (§. 6). Daher entſtehen nothwen-
dig zwey Hauptaͤſte der geſamten Handlung, naͤmlich einer,
welcher mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren, entweder
gegen andere eigentliche Waaren, oder gegen Geld, zu thun hat;
und wiederum ein anderer Aſt, welcher ſich mit dem Verkehre
der uneigentlichen Waaren, das iſt, des Geldes entweder
gegen andere Geldſorten, oder gegen Wechſel und andere Briefe,
a) Waaren-
handlung.
b) Wechſel-
handlung.
beſchaͤfftiget. Jener Verkehr heißt insbeſondere die Waaren-
und dieſer die Wechſelhandlung. Von der erſten werden wir
im 6, und von der zweyten im 17 Capitel reden, wo wir auch
bey jeder ihre Untergattungen anzeigen wollen.

§. 15.
2) des Ei-
genthums
der Waa-
ren, in die
a) Propre-
handlung.

Weiter wird die Handlung uͤberhaupt (2) in Anſehung des
Eigenthums der Waaren, ob naͤmlich ein Kaufmann damit
fuͤr ſich oder einen andern handelt, eingetheilet a) in die Pro-
prehandlung,
ſo auch eine eigene Handlung, und Eigen-
thumshandlung
heißt, und diejenige iſt, die ein Kaufmann in
ſeinem eigenen Namen, und fuͤr ſeine eigene Rechnung fuͤhret;
b) Commiſ-
ſionshand-
lung.
und b) in die Commißionshandlung, oder Factoreyhandlung,
das iſt, in diejenige, da eine Perſon an dem Orte ihres Auf-
enthalts einer an einem andern Orte wohnenden Perſon, gegen
Genießung einer ordentlichen Proviſion, bedienet iſt. Von je-
ner gilt alles, was von der Handlung uͤberhaupt geſaget wer-
den kann: bey dieſer aber kommen beſondere Umſtaͤnde vor,
weswegen wir von ihr im 19 Capitel beſonders handeln. Zu
dieſer Eintheilung der Handlung werden noch folgende Gattun-
c) Compa-
gniehand-
lung.
gen gezaͤhlet; c) die Compagniehandlung, da nicht einer al-
lein, ſondern mehrere eine Handlung zu gemeinſchaftlichem

Nutzen
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[34/0638] 1 Th. 1 Cap. Von der §. 13. Nach der Ausantwortung der Waare geſchieht die Verſendung derſelben. Dieſe hat nicht nur im Waaren-ſondern auch im Wech- ſelhandel ſtatt. Von der Verſendung der Wechſel werden wir im 413 §. reden. Was die Waaren anbetrifft, ſo werden ſie zum Theile bald von dem Verkaͤufer, bald von dem Kaͤufer, verſendet; vorher aber eingepacket und bezeichnet; und endlich, wenn ſie an dem Orte ihrer Beſtimmung angelanget, wieder ausge- packet. Wir handeln von der Verſendung, dem Einpacken, Bezeichnen und Auspacken der Waaren im 12 Capitel. §. 14. Uebrigens wird die Handlung uͤberhaupt verſchiedentlich eingetheilet, und zwar 1) in Anſehung des Gegenſtandes der Handlung uͤberhaupt, in die Waarenhandlung, und in die Wechſelhandlung. Denn der Gegenſtand der Handlung uͤber- haupt ſind die Waaren (§. 5), und in ſo fern die Waaren den Gegenſtand der Handlung uͤberhaupt ausmachen, werden ſie in weitlaͤuftigem Verſtande genommen, ſo, daß ſie nicht nur die eigentlichen Waaren, ſondern auch theils das Geld, theils die Wechſel- und andere Briefe, als die uneigentlichen Waa- ren, unter ſich begreifen (§. 6). Daher entſtehen nothwen- dig zwey Hauptaͤſte der geſamten Handlung, naͤmlich einer, welcher mit dem Verkehre der eigentlichen Waaren, entweder gegen andere eigentliche Waaren, oder gegen Geld, zu thun hat; und wiederum ein anderer Aſt, welcher ſich mit dem Verkehre der uneigentlichen Waaren, das iſt, des Geldes entweder gegen andere Geldſorten, oder gegen Wechſel und andere Briefe, beſchaͤfftiget. Jener Verkehr heißt insbeſondere die Waaren- und dieſer die Wechſelhandlung. Von der erſten werden wir im 6, und von der zweyten im 17 Capitel reden, wo wir auch bey jeder ihre Untergattungen anzeigen wollen. a) Waaren- handlung. b) Wechſel- handlung. §. 15. Weiter wird die Handlung uͤberhaupt (2) in Anſehung des Eigenthums der Waaren, ob naͤmlich ein Kaufmann damit fuͤr ſich oder einen andern handelt, eingetheilet a) in die Pro- prehandlung, ſo auch eine eigene Handlung, und Eigen- thumshandlung heißt, und diejenige iſt, die ein Kaufmann in ſeinem eigenen Namen, und fuͤr ſeine eigene Rechnung fuͤhret; und b) in die Commißionshandlung, oder Factoreyhandlung, das iſt, in diejenige, da eine Perſon an dem Orte ihres Auf- enthalts einer an einem andern Orte wohnenden Perſon, gegen Genießung einer ordentlichen Proviſion, bedienet iſt. Von je- ner gilt alles, was von der Handlung uͤberhaupt geſaget wer- den kann: bey dieſer aber kommen beſondere Umſtaͤnde vor, weswegen wir von ihr im 19 Capitel beſonders handeln. Zu dieſer Eintheilung der Handlung werden noch folgende Gattun- gen gezaͤhlet; c) die Compagniehandlung, da nicht einer al- lein, ſondern mehrere eine Handlung zu gemeinſchaftlichem Nutzen b) Commiſ- ſionshand- lung. c) Compa- gniehand- lung.

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/638>, abgerufen am 21.11.2024.