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Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756.

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12 Cap. Von der
aber die europäischen Nationen, mit denen die Schweden han-
deln, die Deutschen, und zwar insonderheit die deutschen See-
städte, die Engländer, die Holländer, die Portugiesen, die
Franzosen, die Spanier und die Türken.

§. 300.
Gegenstand
der auslän-
dischen
Handlung
in Schwe-
den.

Was die Waaren anbetrifft, worauf die ausländische
Handlung
in Schweden beruhet; so kann man sie in die aus-
gehenden,
und in die eingehenden eintheilen, und diesen noch
die contrabande Waaren beysetzen. Die (1) ausgehenden
Waaren
sind Stangen- und verarbeitetes Eisen, andere ver-
1) ausgehen-
de Waaren.
arbeitete Metalle; doch wird von dem Stangeneisen sowol, als
den Eisen- und Stahlmanufacturen, voritzo nicht mehr so viel
ausgeführet, als ehedem. Weiter gehören unter die ausgehen-
den Waaren: Pech, Theer, Potasche, Salpeter, Pulver, Ko-
bolt, Tauwerk, Buldan, Saffian, Fische, Pelzwerk etc. Nichts
aber führet Schweden von allen seinen Producten zahlreicher
aus, als Holz, an Bretern, Dielen, Balken, Latten etc. Alles
2) eingehen-
de Waaren.
dieses führen die Schweden selber aus. Die (2) eingehenden
Waaren
sind Getreide, Fleisch, Speck, Käse, Butter, Talg,
Salz; fremde Getränke, als Weine und Brannteweine; Far-
ben, Gewürze, Zucker, Fischwaaren, Leder, Häute, Wolle,
Baumwolle, Seide, Hanf, Flachs, leinenes und wollenes Garn etc.
Desgleichen verschiedene Manufacturen, jedoch hat man der
Geldverschwendung in einigen ausländischen Manufacturen,
durch hohe Zölle und Verbote vorzukommen gesuchet. Zu den
3) contraban-
de Waaren.
(3) contrabanden Waaren gehören, und zwar a) deren Ausfuhre
verboten ist,
nicht nur das alte und abgenutzte Eisen, sondern
auch seit 1744 das rohe Kupfer und die Kupferplatten, weil das
Land itzt nur zur Nothdurft davon hat; und b) deren Einfuh-
re verboten ist,
die ostindischen seidenen Zeuge etc. Der
Schleichhandel, den insonderheit die Lübecker durch die offenen
Scheeren (so heißen die Seeklippen auf den Küsten in Schweden
und Finnland) mit erlaubten und verbotenen Waaren treiben,
und der jährlich 5 bis 6 Tonnen Goldes ausmacht, ist dem Auf-
kommen der schwedischen Handlung sehr nachtheilig.

§. 301.
Handlungs-
gesellschaften
in Schweden

Von denen in Schweden noch blühenden Handlungsgesell-
schaften
nennen wir 1) die ostindische Compagnie (§. 289);
2) die levantische Compagnie (§. 289); 3) die Fischer-Compa-
gnie
(§ 289 und 291); und 4) die Herings- Wallfisch- Dorsch-
und Seehundfischerey-Compagnie
(§. 289).

§. 302.
Wechsel-
negoz.

Wir verlassen die Waarenhandlung und kommen zu dem
Wechselnegoz. Es wird aber von und nach Schweden, und
insonderheit den beyden Haupthandelsstädten Stockholm und
Gothenburg, nach und von Hamburg, Amsterdam und London

gewech-

12 Cap. Von der
aber die europaͤiſchen Nationen, mit denen die Schweden han-
deln, die Deutſchen, und zwar inſonderheit die deutſchen See-
ſtaͤdte, die Englaͤnder, die Hollaͤnder, die Portugieſen, die
Franzoſen, die Spanier und die Tuͤrken.

§. 300.
Gegenſtand
der auslaͤn-
diſchen
Handlung
in Schwe-
den.

Was die Waaren anbetrifft, worauf die auslaͤndiſche
Handlung
in Schweden beruhet; ſo kann man ſie in die aus-
gehenden,
und in die eingehenden eintheilen, und dieſen noch
die contrabande Waaren beyſetzen. Die (1) ausgehenden
Waaren
ſind Stangen- und verarbeitetes Eiſen, andere ver-
1) ausgehen-
de Waaren.
arbeitete Metalle; doch wird von dem Stangeneiſen ſowol, als
den Eiſen- und Stahlmanufacturen, voritzo nicht mehr ſo viel
ausgefuͤhret, als ehedem. Weiter gehoͤren unter die ausgehen-
den Waaren: Pech, Theer, Potaſche, Salpeter, Pulver, Ko-
bolt, Tauwerk, Buldan, Saffian, Fiſche, Pelzwerk ꝛc. Nichts
aber fuͤhret Schweden von allen ſeinen Producten zahlreicher
aus, als Holz, an Bretern, Dielen, Balken, Latten ꝛc. Alles
2) eingehen-
de Waaren.
dieſes fuͤhren die Schweden ſelber aus. Die (2) eingehenden
Waaren
ſind Getreide, Fleiſch, Speck, Kaͤſe, Butter, Talg,
Salz; fremde Getraͤnke, als Weine und Brannteweine; Far-
ben, Gewuͤrze, Zucker, Fiſchwaaren, Leder, Haͤute, Wolle,
Baumwolle, Seide, Hanf, Flachs, leinenes und wollenes Garn ꝛc.
Desgleichen verſchiedene Manufacturen, jedoch hat man der
Geldverſchwendung in einigen auslaͤndiſchen Manufacturen,
durch hohe Zoͤlle und Verbote vorzukommen geſuchet. Zu den
3) contꝛaban-
de Waaren.
(3) contrabanden Waaren gehoͤren, und zwar a) deren Ausfuhre
verboten iſt,
nicht nur das alte und abgenutzte Eiſen, ſondern
auch ſeit 1744 das rohe Kupfer und die Kupferplatten, weil das
Land itzt nur zur Nothdurft davon hat; und b) deren Einfuh-
re verboten iſt,
die oſtindiſchen ſeidenen Zeuge ꝛc. Der
Schleichhandel, den inſonderheit die Luͤbecker durch die offenen
Scheeren (ſo heißen die Seeklippen auf den Kuͤſten in Schweden
und Finnland) mit erlaubten und verbotenen Waaren treiben,
und der jaͤhrlich 5 bis 6 Tonnen Goldes ausmacht, iſt dem Auf-
kommen der ſchwediſchen Handlung ſehr nachtheilig.

§. 301.
Handlungs-
geſellſchaften
in Schweden

Von denen in Schweden noch bluͤhenden Handlungsgeſell-
ſchaften
nennen wir 1) die oſtindiſche Compagnie (§. 289);
2) die levantiſche Compagnie (§. 289); 3) die Fiſcher-Compa-
gnie
(§ 289 und 291); und 4) die Herings- Wallfiſch- Dorſch-
und Seehundfiſcherey-Compagnie
(§. 289).

§. 302.
Wechſel-
negoz.

Wir verlaſſen die Waarenhandlung und kommen zu dem
Wechſelnegoz. Es wird aber von und nach Schweden, und
inſonderheit den beyden Haupthandelsſtaͤdten Stockholm und
Gothenburg, nach und von Hamburg, Amſterdam und London

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[608/1212] 12 Cap. Von der aber die europaͤiſchen Nationen, mit denen die Schweden han- deln, die Deutſchen, und zwar inſonderheit die deutſchen See- ſtaͤdte, die Englaͤnder, die Hollaͤnder, die Portugieſen, die Franzoſen, die Spanier und die Tuͤrken. §. 300. Was die Waaren anbetrifft, worauf die auslaͤndiſche Handlung in Schweden beruhet; ſo kann man ſie in die aus- gehenden, und in die eingehenden eintheilen, und dieſen noch die contrabande Waaren beyſetzen. Die (1) ausgehenden Waaren ſind Stangen- und verarbeitetes Eiſen, andere ver- arbeitete Metalle; doch wird von dem Stangeneiſen ſowol, als den Eiſen- und Stahlmanufacturen, voritzo nicht mehr ſo viel ausgefuͤhret, als ehedem. Weiter gehoͤren unter die ausgehen- den Waaren: Pech, Theer, Potaſche, Salpeter, Pulver, Ko- bolt, Tauwerk, Buldan, Saffian, Fiſche, Pelzwerk ꝛc. Nichts aber fuͤhret Schweden von allen ſeinen Producten zahlreicher aus, als Holz, an Bretern, Dielen, Balken, Latten ꝛc. Alles dieſes fuͤhren die Schweden ſelber aus. Die (2) eingehenden Waaren ſind Getreide, Fleiſch, Speck, Kaͤſe, Butter, Talg, Salz; fremde Getraͤnke, als Weine und Brannteweine; Far- ben, Gewuͤrze, Zucker, Fiſchwaaren, Leder, Haͤute, Wolle, Baumwolle, Seide, Hanf, Flachs, leinenes und wollenes Garn ꝛc. Desgleichen verſchiedene Manufacturen, jedoch hat man der Geldverſchwendung in einigen auslaͤndiſchen Manufacturen, durch hohe Zoͤlle und Verbote vorzukommen geſuchet. Zu den (3) contrabanden Waaren gehoͤren, und zwar a) deren Ausfuhre verboten iſt, nicht nur das alte und abgenutzte Eiſen, ſondern auch ſeit 1744 das rohe Kupfer und die Kupferplatten, weil das Land itzt nur zur Nothdurft davon hat; und b) deren Einfuh- re verboten iſt, die oſtindiſchen ſeidenen Zeuge ꝛc. Der Schleichhandel, den inſonderheit die Luͤbecker durch die offenen Scheeren (ſo heißen die Seeklippen auf den Kuͤſten in Schweden und Finnland) mit erlaubten und verbotenen Waaren treiben, und der jaͤhrlich 5 bis 6 Tonnen Goldes ausmacht, iſt dem Auf- kommen der ſchwediſchen Handlung ſehr nachtheilig. 1) ausgehen- de Waaren. 2) eingehen- de Waaren. 3) contꝛaban- de Waaren. §. 301. Von denen in Schweden noch bluͤhenden Handlungsgeſell- ſchaften nennen wir 1) die oſtindiſche Compagnie (§. 289); 2) die levantiſche Compagnie (§. 289); 3) die Fiſcher-Compa- gnie (§ 289 und 291); und 4) die Herings- Wallfiſch- Dorſch- und Seehundfiſcherey-Compagnie (§. 289). §. 302. Wir verlaſſen die Waarenhandlung und kommen zu dem Wechſelnegoz. Es wird aber von und nach Schweden, und inſonderheit den beyden Haupthandelsſtaͤdten Stockholm und Gothenburg, nach und von Hamburg, Amſterdam und London gewech-

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Zitationshilfe: Ludovici, Carl Günther: Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon. Bd. 5. Leipzig, 1756, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ludovici_grundriss_1756/1212>, abgerufen am 21.11.2024.