Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

der Verführung der Jugend.
machen wolle, und zu dem End hin dieselbe bey dem
Vatter vertrittet mit unaussprechlichen
Seufftzern
Röm. 8, 26. Das zarte Kindlein füh-
let etwas, so es noch nicht kennet, und wann dieses
göttliche Gnaden-Füncklein sorgfältig unterhalten
wurde, so wurde und bliebe ein sothanes Geschöpff-
lein, Christi Eigenthum und Heiligthum ewiglich.
Blase dann, mein Kind, die Gabe GOttes, die in
dir ist, mit Gebet und Flehen fleißig auf. Luc. 18, 2.
Tim. 1, 6. Ein jedes Gräslein ziehet seine Nahrung
aus seinem Ursprung; und du aus deinem guten
GOtt: Ein gut-artig Kind redet gern mit seiner
Mutter; und du mit JEsu.

§. 31.

Ein Zeichen, daß du dem Heyland nicht entlauf-
fen seyest zu dem abtrüngen, finstern Hauffen, ist
drittens dieses: Wann du gerne was aus
GOttes Wort hörest und lernest/ und in-
sonderheit das JEsus-Kindlein sehr lieb
gewinnest/ so/ daß du auch deine Eltern
am liebsten
daran erinnerst und bittest, daß sie
dir auch wieder etwas von JEsus-Kind vor-
sagen: Wann dir also nichts süssers und
erfreulichers ist/ als der Name und die
Geschichte JEsu/ und du so begierig dar-
nach bist/ als die jetzt-gebohrnen Kin-
derlein nach der Mutter-Milch.

§. 32.

Es mag dich zwar nun und dann Unlust zu hei-
ligen Ubungen
und eine Widrigkeit gegen das,

was
D 3

der Verfuͤhrung der Jugend.
machen wolle, und zu dem End hin dieſelbe bey dem
Vatter vertrittet mit unausſprechlichen
Seufftzern
Roͤm. 8, 26. Das zarte Kindlein fuͤh-
let etwas, ſo es noch nicht kennet, und wann dieſes
goͤttliche Gnaden-Fuͤncklein ſorgfaͤltig unterhalten
wurde, ſo wurde und bliebe ein ſothanes Geſchoͤpff-
lein, Chriſti Eigenthum und Heiligthum ewiglich.
Blaſe dann, mein Kind, die Gabe GOttes, die in
dir iſt, mit Gebet und Flehen fleißig auf. Luc. 18, 2.
Tim. 1, 6. Ein jedes Graͤslein ziehet ſeine Nahrung
aus ſeinem Urſprung; und du aus deinem guten
GOtt: Ein gut-artig Kind redet gern mit ſeiner
Mutter; und du mit JEſu.

§. 31.

Ein Zeichen, daß du dem Heyland nicht entlauf-
fen ſeyeſt zu dem abtruͤngen, finſtern Hauffen, iſt
drittens dieſes: Wann du gerne was aus
GOttes Wort hoͤreſt und lerneſt/ und in-
ſonderheit das JEſus-Kindlein ſehr lieb
gewinneſt/ ſo/ daß du auch deine Eltern
am liebſten
daran erinnerſt und bitteſt, daß ſie
dir auch wieder etwas von JEſus-Kind vor-
ſagen: Wann dir alſo nichts ſuͤſſers und
erfreulichers iſt/ als der Name und die
Geſchichte JEſu/ und du ſo begierig dar-
nach biſt/ als die jetzt-gebohrnen Kin-
derlein nach der Mutter-Milch.

§. 32.

Es mag dich zwar nun und dann Unluſt zu hei-
ligen Ubungen
und eine Widrigkeit gegen das,

was
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0071" n="53"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Verfu&#x0364;hrung der Jugend.</hi></fw><lb/>
machen wolle, und zu dem End hin die&#x017F;elbe <hi rendition="#fr">bey dem<lb/>
Vatter vertrittet mit unaus&#x017F;prechlichen<lb/>
Seufftzern</hi> Ro&#x0364;m. 8, 26. Das zarte Kindlein fu&#x0364;h-<lb/>
let etwas, &#x017F;o es noch nicht kennet, und wann die&#x017F;es<lb/>
go&#x0364;ttliche Gnaden-Fu&#x0364;ncklein &#x017F;orgfa&#x0364;ltig unterhalten<lb/>
wurde, &#x017F;o wurde und bliebe ein &#x017F;othanes Ge&#x017F;cho&#x0364;pff-<lb/>
lein, Chri&#x017F;ti Eigenthum und Heiligthum ewiglich.<lb/>
Bla&#x017F;e dann, mein Kind, die Gabe GOttes, die in<lb/>
dir i&#x017F;t, mit Gebet und Flehen fleißig auf. Luc. 18, 2.<lb/>
Tim. 1, 6. Ein jedes Gra&#x0364;slein ziehet &#x017F;eine Nahrung<lb/>
aus &#x017F;einem Ur&#x017F;prung; und du aus deinem guten<lb/>
GOtt: Ein gut-artig Kind redet gern mit &#x017F;einer<lb/>
Mutter; und du mit JE&#x017F;u.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 31.</head><lb/>
          <p>Ein Zeichen, daß du dem Heyland nicht entlauf-<lb/>
fen &#x017F;eye&#x017F;t zu dem abtru&#x0364;ngen, fin&#x017F;tern Hauffen, i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#fr">drittens</hi> die&#x017F;es: <hi rendition="#fr">Wann du gerne was aus<lb/>
GOttes Wort ho&#x0364;re&#x017F;t und lerne&#x017F;t/ und in-<lb/>
&#x017F;onderheit das JE&#x017F;us-Kindlein &#x017F;ehr lieb<lb/>
gewinne&#x017F;t/ &#x017F;o/ daß du auch deine Eltern<lb/>
am lieb&#x017F;ten</hi> daran erinner&#x017F;t und bitte&#x017F;t, daß &#x017F;ie<lb/>
dir auch wieder etwas <hi rendition="#fr">von JE&#x017F;us-Kind vor-<lb/>
&#x017F;agen: Wann dir al&#x017F;o nichts &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;ers und<lb/>
erfreulichers i&#x017F;t/ als der Name und die<lb/>
Ge&#x017F;chichte JE&#x017F;u/ und du &#x017F;o begierig dar-<lb/>
nach bi&#x017F;t/ als die jetzt-gebohrnen Kin-<lb/>
derlein nach der Mutter-Milch.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 32.</head><lb/>
          <p>Es mag dich zwar nun und dann <hi rendition="#fr">Unlu&#x017F;t zu hei-<lb/>
ligen Ubungen</hi> und eine Widrigkeit gegen das,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 3</fw><fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0071] der Verfuͤhrung der Jugend. machen wolle, und zu dem End hin dieſelbe bey dem Vatter vertrittet mit unausſprechlichen Seufftzern Roͤm. 8, 26. Das zarte Kindlein fuͤh- let etwas, ſo es noch nicht kennet, und wann dieſes goͤttliche Gnaden-Fuͤncklein ſorgfaͤltig unterhalten wurde, ſo wurde und bliebe ein ſothanes Geſchoͤpff- lein, Chriſti Eigenthum und Heiligthum ewiglich. Blaſe dann, mein Kind, die Gabe GOttes, die in dir iſt, mit Gebet und Flehen fleißig auf. Luc. 18, 2. Tim. 1, 6. Ein jedes Graͤslein ziehet ſeine Nahrung aus ſeinem Urſprung; und du aus deinem guten GOtt: Ein gut-artig Kind redet gern mit ſeiner Mutter; und du mit JEſu. §. 31. Ein Zeichen, daß du dem Heyland nicht entlauf- fen ſeyeſt zu dem abtruͤngen, finſtern Hauffen, iſt drittens dieſes: Wann du gerne was aus GOttes Wort hoͤreſt und lerneſt/ und in- ſonderheit das JEſus-Kindlein ſehr lieb gewinneſt/ ſo/ daß du auch deine Eltern am liebſten daran erinnerſt und bitteſt, daß ſie dir auch wieder etwas von JEſus-Kind vor- ſagen: Wann dir alſo nichts ſuͤſſers und erfreulichers iſt/ als der Name und die Geſchichte JEſu/ und du ſo begierig dar- nach biſt/ als die jetzt-gebohrnen Kin- derlein nach der Mutter-Milch. §. 32. Es mag dich zwar nun und dann Unluſt zu hei- ligen Ubungen und eine Widrigkeit gegen das, was D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/71
Zitationshilfe: Lutz, Samuel: Warnung An Die liebe Jugend. Schaffhausen, 1747, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lucius_warnung_1747/71>, abgerufen am 21.12.2024.